Langlauf Weltcup News

WADA in den Fall von Victoria Carl involviert – „Könnte auf eine Einigung hindeuten“

Im Fall von Victoria Carl bezüglich ihrer positiven Dopingprobe vom März könnte nun endlich eine Entscheidung in Sicht sein. Laut Informationen des schwedischen Fernsehsenders SVT Sport soll die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) inzwischen involviert sein.

Ähnliches Urteil wie bei Jannik Sinner?

Seit einer Anhörung von Victoria Carl vor einigen Wochen wartet nicht nur die Athletin selbst, sondern die gesamte Skilanglaufszene auf ein Urteil durch die deutsche NADA (Nationale Anti-Dopingagentur). Nun teilte diese gegenüber SVT Sport mit, dass sie in dieser Angelegenheit inzwischen mit der internationalen Anti-Doping-Agentur WADA zusammenarbeitet. Dazu zitiert man im jüngsten Artikel die Leiterin der Rechtsabteilung von Antidoping Schweden, Jessica Wissman. Sie meint, dass die Involvierung der WADA darauf hindeutet, dass es zu einer Übereinkunft kommen könnte, ähnlich wie im Fall von Jannik Sinner:

Das könnte möglicherweise auf eine Einigung hindeuten

Der Tennisstar Jannik Sinner wurde überführt, nachdem das anabole Steroid Clostebol in seinem Körper gefunden wurde, und erhielt nach einer Einigung mit der WADA eine Strafe von nur drei Monaten. „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass sie völlig straffrei ausgehen wird”, so Wissman. Jedoch würde jegliche Strafe von neun Monaten oder weniger Victoria Carl noch eine Chance offenlassen, sich für die Olympischen Spiele zu qualifizieren und im Februar im Val di Fiemme am Start zu stehen.

Hustensaft als Auslöser

Victoria Carls positiver Test stammt von Ende März 2025. Ein „out of competition test“ (Test außerhalb eines Wettkampfs) war positiv auf Clenbuterol ausgefallen, das zu den anabolen Wirkstoffen zählt und auf der Dopingliste steht. Für Clenbuterol gibt es keinen Grenzwert, ein Nachweis führt immer zu einem positiven Testergebnis. Carl hatte nach eigenen Angaben in den Tagen zuvor nach dem letzten Wettkampf der Militär-Weltmeisterschaft von einem der Mannschaftsärzte der Bundeswehr einen Hustensaft verschrieben bekommen, um eine spastische Bronchitis zu kurieren. Dabei wurde ihr aber nicht der unbedenkliche Hustensaft Mucosolvan, sondern das Kombinationspräparat Spasmo Mucosolvan gegeben, das den verbotenen Wirkstoff enthält. Die Bundeswehr übernahm im Nachgang die volle Verantwortung für die fehlerhafte Verordnung.

Mehr zum genauen Hergang und den weiteren Hintergründen lest ihr in unserem Artikel vom 25. Juni 2025: Skilanglauf Olympiasiegerin Victoria Carl droht Sperre nach positiver Dopingprobe