Kolb, Hanna (GER) – Portrait

Hanna Kolb © DSV

Steckbrief

Name: Hanna Kolb
Geburtstag: 21. August 1991
Wohnort: Buchenberg
Schule: Skigymnasium Oberstdorf
Beruf: Zollwachtmeisterin
Größe: 173 cm
Gewicht: 61 kg
Hobbies: Sport allgemein, Beachvolleyball, Skifahren, Lesen, Häkeln, Klavier spielen, Freunde treffen, Backen
Motto: Wer kämpft, kann verlieren – wer nicht kämpft, hat schon verloren.
Homepage: www.hanna-kolb.de

Seit dem zehnten Lebensjahr auf Langlaufski

Hanna Kolb ist eines der großen Talente im deutschen Kader, vornehmlich im Sprint. Die Bayerin wuchs in Buchenberg im Oberallgäu auf und erst als Zehnjährige stellte sie sich zum ersten Mal auf Langlaufski, da ihre Mutter den Trainer der Langlaufabteilung im Ort kannte und dieser meinte, Hanna solle doch mal vorbeischauen. So nahm für Hanna Kolb alles seinen Lauf. Ihre ersten Rennen bestritt die Schülerin schon ein Jahr später. Mehr und mehr näherte sie sich in den Folgejahren dem Leistungssport an und wechselte dazu ans Skigymnasium Oberstdorf, wo sie 2011 ihr Abitur ablegte.

Sprintstärke zeichnet sich früh ab

Schon bald zahlte sich das Training aus. Mit 15 Jahren war Hanna bereits Gesamt-Zweite im Deutschland-Pokal sowie zweifache Deutsche Meisterin im Nachwuchsbereich. Im Jahr darauf wurde sie zudem Deutsche Meisterin in Sprint, Teamsprint und Staffel sowie Vize-Meisterin im Distanzrennen, so dass die Junioren-Weltmeisterschaften im Februar 2008 im Südtiroler Mals das nächste große Ziel waren. Dort musste sie sich als Prolog-Schnellste jedoch im Sprint-Finale mit dem undankbaren vierten Rang begnügen. Die ersehnte internationale Medaille errang Hanna schließlich bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2009 mit der Bronzemedaille in der 4×3,3 Kilometer-Staffel, im Sprint musste sie sich mit Position zwölf begnügen.

Premiere bei Weltcup und Olympischen Spielen mit 18 Jahren

Mit nur 18 Jahren stand im Olympischen Winter die Weltcuppremiere der Allgäuerin bevor. Die Gymnasiastin wurde für den Heim-Weltcup in Düsseldorf nominiert, erreichte prompt das Halbfinale und wurde starke Elfte. Eine Woche später kam sie in Davos immerhin ins Viertelfinale. Ein wichtiges Ereignis für die junge deutsche Athletin waren die Junioren-Weltmeisterschaften 2010 im eigenen Land. In Hinterzarten ging sie jedoch leer aus und musste sich mit Rang sechs begnügen. Überraschend wurde Hanna dann zu den Olympischen Spielen in Vancouver nominiert, wo sie sich als 25. recht achtbar schlug. Hanna möchte sich für die WM in Oslo 2011 qualifizieren. Außerdem hat sie sich eine JWM–Medaille in Otepäa 2011 zum Ziel gesetzt.

Starke Saison, aber Pech bei den Großereignissen

Bedenkt man ihr junges Alter, hat Hanna Kolb eine erstklassige Saison 2010/2011 abgeliefert. Bei nahezu allen Weltcupsprints kam sie ins Viertelfinale und verpasste den Einzug in die nächste Runde immer recht knapp. Doch bei den Großereignissen des Winters wollte es nicht so recht klappen: Hanna konzentrierte sich voll auf die Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää, wo sie im Sprint auch eindeutig die stärkste Athletin war. Leider kam sie im Finale bei einem Sturz zu Fall, so dass nicht mehr als der fünfte Rang drin war. Die „große WM“ in Oslo nahm die Buchenbergerin als Zugabe mit und scheiterte im Prolog weit abgeschlagen. Eine große Enttäuschung für Hanna und auch für Bundestrainer Jochen Behle: Schließlich kannte Hanna als Olympiateilnehmerin die Athmosphäre bei einem Großereignis. Anschließend reiste die Allgäuerin frühzeitig aus Norwegen ab und beendete die Saison – das Abitur, das sie im Frühjahr 2011 ablegte, hatte ab sofort Vorrang.

Endlich Weltmeisterin!

Nachdem es im Vorjahr trotz starker Leistungen nicht geklappt hatte, war Hannas Ziel auch im Zwischenjahr ohne große WM die Nachwuchs-WM. Inzwischen im U23-Alter dominierte die Buchenbergerin im Freistilsprint völlig und sicherte sich absolut überlegen den U23-Weltmeistertitel. Im Weltcup hatte sie im Dezember als Elfte in Düsseldorf und als Achte im Toblacher Tour-Sprint ihre besten Ergebnisse abgeliefert. Nach Saisonende zollte der Bundestrainer ihr großes Lob – sie habe noch sehr großes Potenzial im Sprint, so Behle. Das bewies sie mehrfach im Weltcupwinter 12/13, wo sie im Teamsprint das Podium erreichte und auch in Einzelsprints mehrfach ins Halbfinale vorrückte. Bei den U23-Weltmeisterschaften reichte es diesmal nicht zur Titelverteidigung, immerhin konnte Hanna mit der Bronzemedaille heimfahren.