Tscharnke, Tim (GER) – Portrait

Tim Tscharnke © DSV

Steckbrief
Name: Tim Tscharnke
Verein: SV Biberau
Geburtstag: 13.12.1989
Geburtsort: Weißenfels/Sachsen-Anhalt
Wohnort: Oberhof
Größe: 183cm
Gewicht: 76kg
Schulbildung: Abitur
Beruf: Zollwachtmeister
Sprachen: Deutsch, Englisch, Russisch
Hobbies: Sport, Computer, Freunde, Speedskating (Inline), Osteuropäische Kulturreisen
Homepage: www.tim-tscharnke.com

Talent wird früh entdeckt
Es begann wie bei vielen: Tim Tscharnke kam durch seine Eltern schon in frühester Kindheit im Alter von zwei Jahren mit dem weißen Sport auf den dünnen Brettern in Verbindung und fand sofort Gefallen daran. Mit sieben Jahren bestritt der gebürtige Weißenfelser (Burgenlandkreis, Sachsen-Anhalt) in Oberwiesenthal einen Schnupperwettkampf im Skilanglauf und schnell geriet sein bisheriger Berufswunsch des Profifußballers in Vergessenheit. Tim wurde in einer Langlaufschule angemeldet, in der sein großes Talent schnell entdeckt und entsprechend gefördert wurde. Mit Beginn der fünften Klasse wechselte Tim aufs Sportgymnasium Oberhof. Der Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und zeigte sich in seiner bisher jungen Sportlerlaufbahn in Form einer Bronzememdaille bei der Junioren-Weltmeisterschaft über 10 Kilometer und einer Silbermedaille in der Staffel.

Erste DM-Erfolge mit 14 Jahren
Schon früh kam Tim in den nationalen und internationalen Vergleich. Kurz vor seinem 14. Geburtstag bestritt er seine ersten FIS- und Junioren-Rennen, wenige Tage später war er bereits bei den Deutschen Sprint Meisterschaften in München dabei. Nach einer Eingewöhnungsphase von wenigen Wochen lief er im Januar schon regelmäßige Top10-Ergebnisse ein und wurde zum Saisonende starker Siebter bei den Deutschen Meisterschaften in Fischen über zehn Kilometer klassisch. Bereits mit 14 Jahren klopfte ein Talent schon nachdrücklich an die Tür der Großen… Nach dem ersten erfolgreichen Winter schickten die Trainer ihn Ende 2006 bereits in den Alpencup, wo er allerdings noch nicht im Vorderfeld mitmischen konnte. Seine Highlights setzte er stattdessen mit einer Goldmedaille beim European Youth Olympic Festival (EYOF) im spanischen Jaca, außerdem sammelte er erste Erfahrungen bei den Junioren-Weltmeisterschaften.

Ein Talent geht seinen Weg
Aufmerksamkeit bei der internationalen Fachpresse erregte er im Februar 2008 im Südtiroler Mals. Dort überzeugte er bei den Junioren-Weltmeisterschaften als Bronzemedaillen-Gewinner über zehn Kilometer klassisch, wurde Achter im Freistil-Massenstart und verpasste die Goldmedaille als Schlussläufer der deutschen Staffel nur um Haaresbreite. Sein Debüt bei den „Großen“ feierte Tim im Dezember 2008, wo er wie sein junger Kollege Philipp Marschall „zum Lernen“ zur Tour de Ski geschickt wurde und wie geplant nach den beiden Oberhof-Etappen wieder ausstieg. Seinen Fokus legte er auf die Junioren-Weltmeisterschaften im französischen Praz de Lys, wo er jedoch außer Staffel-Silber hinter den überragenden Russen leer ausging. Wenige Tage später bestritt er als 54. im Klassikrennen von Valdidentro seinen ersten Weltcup nach der Tour de Ski.

Erster Weltcupwinter, Top10 und Olympische Spiele
Im Jahr 2009/2010 wurde Tim fast durchgehend im Weltcup eingesetzt. Er sammelte den einen oder anderen Weltcuppunkt und bestritt die Hälfte der Tour de Ski 2010, wo er ebenfalls zu überzeugen wusste. Nachdem er bei der Tour schon Sprint-Zehnter geworden war, bestätigte er seine starke Form als Neunter im Rybinsker Sprint und ließ die U23-WM zu Gunsten der Olympia-Vorbereitung aus. Dort musste er im Sprint, wo er als 33. die Finals verpasste, zunächst einen Rückschlag hinnehmen. Tim wurde jedoch als Partner von Axel Teichmann für den Freistil-Teamsprint nominiert, wo beide nach toller kämpferischer Leistung Olympisches Silber hinter Norwegen gewann. Im Winter 2010/11 nahm Tim jedoch wie viele seine Teamkollegen so ziemlich jede Krankheit mit, die ihm über den Weg lief, so dass er kaum herausragende Ergebnisse erzielen und auch die Tour de Ski nach drei Etappen aufgeben musste. Bei den Weltmeisterschaften kam er unter anderem im Teamsprint zum Einsatz und verpasste gemeinsam mit Jens Filbrich das ersehnte Edelmetall um Haaresbreite.