Heidi Weng feiert souveränen Tour de Ski-Erfolg

Heidi Weng (NOR) © Modica/NordicFocus

Heidi Weng kann sich erstmals in die Siegerlisten der Tour de Ski eintragen lassen. Die Norwegerin bot eine beeindruckende Leistung auf der Schlussetappe und ließ Krista Pärmäkoski und Stina Nilsson keine Chance.

Weng dominiert die Schlussetappe

Heidi Weng (NOR) © Modica/NordicFocus

Stina Nilsson ging mit 20 Sekunden Vorsprung auf Heidi Weng auf die Strecke von insgesamt neun Kilometer Länge. Der Scharfrichter ist allerdings der Schlussanstieg zur Alpe Cermis: 420 Höhenmeter auf einer Länge von 3650 Metern mit drei besonders giftigen Rampen. Ebenfalls mit noch gewissen Chancen starteten Krista Pärmäkoski mit 54 Sekunden Rückstand und Ingvild Flugstad Østberg, 1:24 Minuten zurück. Letztere musste sich allerdings schon früh von allen Podesthoffnungen verabschieden. Während alle anderen auf Stina Nilsson gutmachten und Heidi Weng die Schwedin bis zum Fuß des Anstiegs sogar einholte, büßte Ingvild Flugstad Østberg sogar noch etwas ein. Heidi Weng hielt sich nicht lange hinter Stina Nilsson auf und ging zügig vorbei. Krista Pärmäkoski war nicht so schnell unterwegs wie die Norwegerin vorn, machte aber im Berg Zeit auf Nilsson gut, die in den besonders steilen Rampen im Touristenschritt unterwegs war, während Weng und Pärmäkoski deutlich zügiger bergauf stapften und auch im Steilen zumindest noch eine kleine Gleitphase zustande brachten. Bald darauf war die Finnin nicht mehr zu halten auf ihrem Weg zum zweiten Platz. Heidi Weng feierte einen letztendlich sehr souveränen Tour de Ski-Erfolg mit 1:37 Minuten Vorsprung auf Krista Pärmäkoski. „Das ist einfach unglaublich, ich habe alles gegeben. Ich habe Stina am Beginn des Anstiegs eingeholt und ich wollte sofort davonsprinten“, meinte die glückliche Siegerin. Die Finnin hatte während der letzten 500 Meter schon ein Lächeln auf dem Gesicht: „Ich hatte einen wirklich guten Tag. Ich bin so oft Vierte geworden und es ist toll, nun auf dem Podium zu stehen. Ich habe mich toll gefühlt und war überraschend schnell im Anstieg“, freute sie sich. Statt die soeben ankommende Finnin zu beglückwünschen stellte sich Heidi Weng an die Ziellinie und feuerte lautstark ihre Teamkollegin Ingvild Flugstad Østberg auf den letzten hundert Metern an, die noch sehr nah an Stina Nilsson herangekommen war. Aber die Schwedin konnte den Podestplatz ins Ziel retten, zehn Sekunden vor der Norwegerin. „Der Final Climb war so hart, wie ich erwartet hatte. Es war keine Überraschung für mich, dass Heidi mich schon zu Beginn geschnappt hat. Sie war zu schnell, um dranzubleiben. Mein Hauptziel war, mich weiter auf mein Tempo zu konzentrieren. Als Krista mich überholt hat, musste ich noch um den dritten Platz kämpfen“, meinte Stina Nilsson nach ihrer zweiten Tour de Ski. Jessie Diggins konnte im Laufe des des Anstiegs an Ingvild Flugstad Østberg heranlaufen, aber nie völlig aufschließen. Später wurde der Abstand zwischen beiden wieder größer und die Norwegerin konnte den vierten Platz ins Ziel bringen. Auf dem letzten Kilometer brach die Amerikanerin noch richtig ein, Platz fünf war aber nie gefährdet. Sechste wurde Kerttu Niskanen mit einigen Sekunden Vorsprung auf ihre Teamkollegin Anne Kyllönen.

Von Siebenthal und Stadlober in den Top10

Nathalie Von Siebenthal (SUI) © Modica/NordicFocus

Nathalie von Siebenthal erreichte kurz darauf als sehr gute Achte das Ziel. Sie hatte schon im Flachen das Kommando übernommen und Tempoarbeit in der Gruppe gemacht. Die beiden Finninnen konnte sie zwar im Anstieg in einem steilen Stück bei Kilometer acht nicht ganz halten, hielt den Rückstand aber gering. Unmittelbar nach ihr überquerte Teresa Stadlober die Linie, die ein beeindruckendes Rennen gemacht hatte. Die Österreicherin war als Zwölfte mit 4:13 Minuten Rückstand gestartet und war damit auf der Schlussetappe als Viertschnellste nicht viel langsamer als Heidi Weng.

Böhler und Fessel auf 13 und 15

Nicole Fessel (GER) © Modica/NordicFocus

„Vollgas und kämpfen bis zum Umfallen“ war Nicole Fessels Motto vor der letzten Etappe, die jedem alles abverlangt. „Es ist eine Herausforderung – nicht nur körperlich, auch psychisch. Daran gewöhnt man sich auch beim elften Tourstart nicht“, meinte Steffi Böhler, die als einzige Sportlerin bei allen elf Austragungen dabei war. Wie angekündigt ging Nicole Fessel schon im Flachen Vollgas, um an Stadlober und Harsem heranzulaufen, was ihr am Fuße des Berges auch gelang. Für dieses Tempo musste sie aber bald bezahlen. Die 45 Sekunden später gestartete Steffi Böhler lief im Flachen zwar ein ähnliches Tempo, hatte im Anstieg nach einer anstrengenden Tour aber mehr zuzusetzen. Nach acht Kilometern lief sie an Nicole Fessel heran, die sofort abreißen lassen und sich allein ins Ziel kämpfen musste. Steffi Böhler überquerte als 13. die Linie, Nicole Fessel 50 Sekunden später als 15.

 

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