Tour de Ski-Dominator Sergey Ustiugov triumphiert an der Alpe Cermis

Sergey Ustiugov (RUS) © Modica/NordicFocus

Sergey Ustiugov hat erstmals die Tour de Ski gewonnen. Der Russe behauptete seinen Vorsprung gegenüber Martin Johnsrud Sundby. Dario Cologna wurde Dritter.

Ustiugov hält den Vorsprung

Sergey Ustiugov (RUS) © Modica/NordicFocus

Die Taktik von Sergey Ustiugov, der mit 1:11 Minuten Vorsprung startete, war ein hohes Tempo im Flachen, um Martin Johnsrud Sundby durch einen etwas vergrößerten Vorsprung vielleicht etwas nervös zu machen, so Trainer Markus Cramer vor dem Start. Dieser Plan ging allerdings nicht auf, da auch der Norweger sehr schnell anging und der Vorsprung in etwa gleich blieb. Im Anstieg hatte dann erwartungsgemäß Martin Johnsrud Sundby zunächst seine Vorteile gegen den größeren und damit schwereren Russen, dem er vor einem Jahr 50 Sekunden abnahm. Der Norweger machte langsam Zeit gut, dennoch reichte es nicht, um den schwerfälligen Russen noch einzuholen. Auf dem letzten Kilometer wurde der Abstand zwischen beiden völlig erschöpften Athleten wieder größer. Sergey Ustiugov gewinnt nach einer beeindruckenden Leistung in den vergangenen sieben Etappen mit etwas mehr als einer Minute Vorsprung, der sich bei jeder Etappe vom Ausschluss seiner Trainingskollegen motiviert gefühlt hatte und es allen zeigen wollte. „Es ist unglaublich, die Tour zu gewinnen. Das ist, als wenn ein Traum wahr wird. Ich habe sehr hart dafür gekämpft. Heute war es unglaublich hart. Ich habe mich gefühlt wie auf Autopilot, ich habe nicht mal gemerkt, dass ich die Ziellinie überquert habe. Es ist ein unglaubliches Gefühl, ein Tour de Ski-Gewinner zu sein“, sagte der Russe überglücklich. Martin Johnsrud Sundby musste sich geschlagen geben: „Ich habe alles getan, was ich heute konnte. Mein Rennen war okay heute. Aber Sergey hatte zu viel Vorsprung. Ich konnte nichts dagegen tun. Trotzdem freue ich mich sehr über den zweiten Platz.“ Um den dritten Podestplatz entbrannte ein spannender Kampf und es wurde sogar noch relativ eng für Martin Johnsrud Sundby, der im Ziel nur noch 17 Sekunden Vorsprung hatte. Hinter ihm hatten Dario Cologna und ein weiteres Trio mit Matti Heikkinen, Maurice Manificat und Alex Harvey von Beginn an Tempo gemacht. Zunächst musste Alex Harvey abreißen lassen, der an die Alpe Cermis noch nie gute Erinnerungen hatte. Kurz darauf brach auch der zuvor sehr starke Finne ein, während der Franzose allein zu Dario Cologna aufschloss. Manificat hatte scheinbar noch am meisten zuzusetzen und versuchte eine Attacke gegen den Schweizer, aber Dario Cologna konnte kontern. Gleich danach mobilisierte er noch einmal alle Kräfte und holte den dritten Platz in die Schweiz. „Es ist toll, wieder auf dem Podium zu stehen. Ich denke, das war einer meiner besten Final Climbs bisher. Ich wusste, dass die Gruppe mit Manificat und Heikkinen immer näher kam. Als Maurice mich eingeholt hat, habe ich versucht, einige Kräfte zu sparen und dann habe ich Gas gegeben in dem flacheren Stück vor dem Ziel“, meinte Dario. Sieben Sekunden dahinter wurde der Franzose mit der schnellsten Laufzeit des Tages Vierter gefolgt von Matti Heikkinen. Marcus Hellner zog einen Kilometer vor dem Ziel an Alex Harvey vorbei und holte sich den sechsten Platz vor dem Kanadier. Die nächsten Plätze gingen an Norweger: Simen Hegstad Krüger wurde Achter vor Hans Christer Holund, Niklas Dyrhaug und Sjur Røthe und Didrik Tønseth.

Notz 17. und Bögl 19.

Florian Notz (GER) © Modica/NordicFocus

Florian Notz und Lucas Bögl konnten ihre Positionen in etwa halten. Florian Notz startete mit vier anderen Athleten im Umkreis von etwa 20 Sekunden. Sjur Røthe und Andrew Musgrave erwiesen sich aber im Flachen als stärker, im zweiten Teil des Anstiegs zündete dann Alexander Bessmertnykh den Turbo und war nicht zu halten. Zwischenzeitlich konnte Florian Notz zwar Andrew Musgrave abfangen, musste ihn dann aber wieder ziehen lassen, obwohl sein Laufstil bis zum Ende noch vergleichsweise gut aussah. Lucas Bögl war im Flachen noch mit den Schweizern Toni Livers und Jonas Baumann unterwegs gewesen, die er im Anstieg hinter sich ließ. Das bedeutete Platz 17 und 19 für die beiden Deutschen. „Was für ein Finale bei der Tour de Ski! Der Schlussanstieg ist einfach wahnsinnig… Ich bin sehr zufrieden mit dem gesamten Verlauf und werde jetzt zufrieden die Beine hoch legen“, meinte Florian Notz später. Thomas Bing verlor vier Plätze und wurde 30., Rang 37 ging an Valentin Mättig.

 

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