Nordische Kombination: Schmid und Rydzek feiern Doppelsieg

Die Gewinner bei den Herren: Johannes Rydzek (GER), Julian Schmid (GER), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r).
Die Gewinner bei den Herren: Johannes Rydzek (GER), Julian Schmid (GER), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r). © Sandra Volk

Beim Sommer Grand Prix der Nordischen Kombination im sächsischen Oberwiesenthal (GER) haben Julian Schmid und Johannes Rydzek aus Oberstdorf einen Doppelsieg im Gundersen-Wettbewerb gefeiert. Bei den Damen siegte die Norwegerin Gyda Westvold Hansen.

Hansen dominiert das Springen

Jenny Nowak (GER) machte einen starken Wettkampf.
Jenny Nowak (GER) machte einen starken Wettkampf. © Volk/NordicFocus

Bei den Damen zeigte sich im ersten Einzelwettkampf des Sommers ein gewohntes Bild. Wie bereits in der vergangenen Wintersaison führte kein Weg an Gyda Westvold Hansen vorbei. Diese sicherte sich mit dem weitesten Sprung des Tages bei den Damen auf 101 Meter zunächst die zwischenzeitliche Führung. Auf den folgenden Positionen rangierten mit Svenja Würth, Nathalie Armbruster und Jenny Nowak gleich drei Athletinnen des DSV. Allerdings betrug selbst Würths Rückstand auf die Führende bereits über eine Minute. Hinter Ema Volavsek (SLO) platzierte sich die ehemalige Spezialspringerin Claudia Purker (AUT), gefolgt von Maria Gerboth (GER) und Anne Haeckel (GER). Lisa Hirner (AUT), die den Lauf aufgrund von Knieproblemen jedoch ausließ, wurde Neunte nach dem Sprung. Ronja Loh (GER) komplettierte die Top Ten.

Norwegerinnen weiter stark

Anstrengendes Rennen: Magdalena Burger (GER) stützt Maria Gerboth (GER), Physio Holger Meichsner (l-r) hilft ebenso.
Anstrengendes Rennen: Magdalena Burger (GER) stützt Maria Gerboth (GER), Physio Holger Meichsner (l-r) hilft ebenso. © Volk/NordicFocus

Der Lauf wurde auf dem Fichtelberg ausgetragen. Gestartet wurde in der Sparkassen Skiarena, doch nach zwei kurzen Runden ging es für die Damen auf den langen Anstieg hinauf zum Gipfelhaus des Fichtelberges. Hansen ließ keine Zweifel an ihrer Vormachtstellung aufkommen und bewältigte die fünf Kilometer in beeindruckender Manier. Und doch waren ihre 16:21,7 Minuten nur die zweitschnellste Zeit. An zweiter Stelle stürmte Hansens Landsfrau Ida Marie Hagen ins Ziel. Die Norwegerin, im letzten Winter in jedem einzelnen Weltcup schnellste Läuferin, kam von Rang zwölf nach dem Springen. Aufgrund der kurzen Strecke musste sie mit rund zweieinhalb Minuten Rückstand auf Hansen jedoch bereits in einer Welle starten, weshalb sie nach der Zeitkorrektur auf dem dritten Rang hinter Volavsek landete. Hinter ihr kamen mit Armbruster, Nowak und Würth ein deutsches Trio ins Ziel, gefolgt von der Japanerin Anju Nakamura und den beiden Italienerinnen Daniela Dejori und Veronica Gianmoena. Purker wurde Zehnte.

Leinan Lund fährt nach Hause

Die dritte Norwegerin im Bunde, die die Reise nach Oberwiesenthal angetreten hatte, musste dagegen bereits vor dem ersten Wettkampf wieder ihre Koffer packen. Am Vortag war sie im Skirollertraining schwer gestürzt und hatte sich einen tiefen Cut am Knie zugezogen, der mit fünf Stichen genäht werden musste. Daher wird sie die Sommerwettkämpfe verpassen. Ebenso wie Hirner verzichtete mit Annalena Slamik eine weitere Österreicherin auf ihre Teilnahme. Sie und Hirner hatten zuletzt beide ihre Grundausbildung beim österreichischen Bundesheer absolviert und waren dementsprechend nicht top vorbereitet.

Ergebnis Damen SprungEndergebnis Damen

Schmid mit Schanzenrekord

Am Vortag noch disqualifiziert, jetzt Sprungsieger: Julian Schmid (GER)
Am Vortag noch disqualifiziert, jetzt Sprungsieger: Julian Schmid (GER) © Volk/NordicFocus

Bei den Herren war Julian Schmid der Mann des Tages. Mit einem sensationellen Sprung auf 110 Meter erzielte er nicht nur einen neuen Schanzenrekord, sondern nahm Franz-Josef Rehrl (AUT) auf Rang zwei auch gleich einmal 6,5 Meter (24 Sekunden) ab. Aussichtsreich platzierte sich auch Rydzek auf Rang drei, 43 Sekunden hinter Schmid. Der Oberstdorfer setzte sich gegen den starken Springer Christian Deuschl (AUT) durch, der zwischenzeitlich Vierter wurde. Danach folgte das halbe deutsche Team. Simon Mach, Wendelin Thannheimer, Manuel Faißt, Richard Stenzel und Tristan Sommerfeldt belegten die weiteren Plätze. Hinter Ondrej Pazout (CZE) kam mit Fabian Rießle ein weiterer DSV-Athlet auf Rang 11. Pech hatten dagegen Terence Weber und David Mach: Sie fielen bei der Anzugkontrolle durch und bekamen keine Starterlaubnis. Noch schlimmer erwischte es Alessandro Pittin, der nach seinem Sprung stürzte und sich offenbar eine Knieverletzung zuzog. Eine Diagnose stand am Abend noch aus.

Oberstdorfer Doppelsieg

Sie waren am stärksten: Johannes Rydzek (GER), Julian Schmid (GER), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r).
Sie waren am stärksten: Johannes Rydzek (GER), Julian Schmid (GER), Franz-Josef Rehrl (AUT), (l-r). © Volk/NordicFocus

Bei der Siegerehrung am Abend konnte Deutsch gesprochen werden. Schließlich sicherte sich Schmid ähnlich stark wie Hansen über die doppelte Distanz ungefährdet den Sieg. Rydzek, der schnell auf Rehrl aufgelaufen war, und der Österreicher hatten keine Chance auf den Sieg, obwohl Rydzek dank schnellster Laufzeit noch bis auf 16 Sekunden herankam, nachdem er am Schlussanstieg auch Rehrl noch abhängte. Hinter dem Österreicher auf Rang drei sicherte sich Faißt mit starker Laufleistung den vierten Platz, gefolgt von Thannheimer und Rießle. Auch Simon Mach als Siebter zeigte einen starken Wettkampf. Auf Rang acht folgte Samuel Costa (ITA). Besonders erfreulich aus deutscher Sicht: Tristan Sommerfeldt konnte seinen neunten Rang verteidigen, und auch Richard Stenzel als 13. konnte mit sich sehr zufrieden sein.

Ergebnis Herren SprungEndergebnis Herren

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