Werro und Haga gewinnen verschneiten Engadin Skimarathon

Giuliana Werro (CH), Magne Haga (NOR), (l-r) © swiss-image.ch

Das Wetter sorgte nicht nur im Vorfeld des 54. Engadin Skimarathons für viel Arbeit, sondern sorgte auch im Rennen selber für große Herausforderungen. Dies sorgte für ein taktisches Rennen, wovon drei Norweger, angeführt von Magne Haga, profitieren konnten. Bei den Damen feierte Giuliana Werro ihren zweiten Erfolg beim Engadin Skimarathon, nachdem die vermeintliche Siegerin disqualifiziert wurde.

Norwegisches Trio mit besserer Taktik

Thomas Bucher-Johannessen (NOR), Magne Haga (NOR), Filip Fjeld Andersen (NOR) © swiss-image.ch

Nachdem der Start von Maloja nach Silvaplana verlegt werden musste, betrug die Renndistanz im heutigen Rennen circa 39 Kilometer, also drei Kilometer weniger als normalerweise. Eine Sechsergruppe, bestehend aus drei Schweizern und drei Norwegern bestimmte dabei das Rennen. Mitbestimmend war allerdings auch der starke Schneefall, welcher eine Stunde vor dem Rennen eingesetzt hatte. Die drei Schweizer um Fabrizio Albasini, Nicola Wigger und Dario Cologna leisteten dabei viel Führungsarbeit. Währenddessen sparte das norwegische Trio, bestehend aus Magne Haga, Thomas Bucher-Johannessen und Filip Fjeld Andersen, Energie. Drei Kilometer verschärfte Magne Haga, der Bruder von Ragnild Haga, das Tempo und nur seine Landsleute sowie der vierfache Sieger des Rennens, Dario Cologna, konnten folgen. Der Tagessieg ging schließlich an Haga vor Bucher-Johannessen und Fjeld Andersen. „Der Neuschnee machte das Rennen nicht nur härter, er hat es auch einfacher gemacht, denn es konnte ein taktisches Rennen entstehen. Die Schweizer haben fast die ganze Arbeit gemacht“, sagte der Sieger nach dem Rennen. Durch den norwegischen Dreifachtriumph gingen die Schweizer mit Cologna auf Rang Vier vor Albasini und Wigger leer aus. „Es war mein härtester Engadiner bisher. Dieser vierte Rang überrascht mich – ich bin sehr zufrieden“, äußerte sich Dario Cologna im Ziel. 

Positiver Fluortest sorgt für zweiten Triumph von Werro

Federica Sanfilippo (ITA), Giuliana Werro (CH), Carla Wohler (CH) © swiss-image.ch

Eigentlich war Vorjahressiegerin Giuliana Werro als Zweite ins Ziel gelaufen. Den vermeintlichen Sieg holte die Französin Maelle Veyre. Ein Test nach dem Rennen ergab jedoch einen zu hohen Fluorwert auf den Ski der Siegerin. Diese wurde daraufhin disqualifiziert und Werro durfte sich über ihren zweiten Erfolg beim Engadin Skimarathon freuen. Sie habe sich schon über den zweiten Rang sehr gefreut, sagte Werro im Ziel. Der zweite Sieg beim Engadin Skimarathon mache sie sehr glücklich. Hinter der Schweizerin wurde Federica Sanfilippo Zweite. Rang drei ging an die Scuolerin Carla Wohler, knapp vor der französischen Weltcup-Läuferin Flora Dolci. Neben den Ski der Siegerin wurden am heutigen Tag insgesamt zwölf von 50 untersuchten Ski positiv auf Fluor getestet. Von den Top-Ten-Läuferinnen war Maelle Veyre jedoch die einzige mit einem zu hohen Wert.

Kälin und Marti gewinnen überlegen Halbmarathon

Über die Halbmarathonstrecke, welche aufgrund der Streckenänderungen in diesem Jahr nur noch 14 Kilometer betrug, setzte sich U-23-Weltmeisterin Marina Kälin durch. Mit 55 Sekunden Vorsprung gewann die Schweizerin deutlich vor ihren Landsfrauen Chiara Fröhlich auf Platz Zwei und Saskia Barbüda auf dem dritten Rang. Auch bei den Herren ging der Sieg an die Schweiz. Tim Marti gewann sehr überlegen mit 1:47 Minuten Vorsprung. Urban Lentsch holte im Zielsprint Rang Zwei vor Mario Fröhlich.

Alder und Kowalczyk beim Engadin Nachtlauf erfolgreich

Ebenso wie beim Hauptrennen und beim Halbmarathon am Sonntag, musste auch die Strecke des Engadin Nachtlaufes kurzfristig an die Schneebedingungen angepasst werden. Erstmals verlief die Strecke somit von La Punt über den Flugplatz und den Golfplatz Samedan nach Pontresina. Die Ersatzstrecke war zwar mit 16 Kilometern einen Kilometer kürzer als das Original, weil sie aber talaufwärts führte und ein konstanter Gegenwind blies, war sie dennoch anstrengender. Organisatorisch leisteten die Veranstalter eine hervorragende Arbeit, in nur zwölf Stunden wurde die Strecke neu erarbeitet, ein neuer Startraum aufgebaut und dennoch funktionierte alles reibungslos. Mit einem Teilnehmerrekord von 800 angemeldeten Läuferinnen und Läufern wurde diese Arbeit entsprechend gewürdigt. Im Rennen selber kam es bei den Herren zu einer knappen Entscheidung zwischen Roman Alder und Elia Beta. Dreieinhalb Sekunden Vorsprung hatte Alder am Ende Vorsprung vor Beta. Der Deutsche Toni Escher komplettierte das Podium mit elf Sekunden Rückstand auf Rang Drei. Justyna Kowalczyk lief bei den Damen ihr eigenes Rennen. Von Beginn weg lief sie ihre eigene Geschwindigkeit und setzte sich mit mehr als drei Minuten Vorsprung gegen die Vorjahressiegerin Ilaria Gruber aus durch, Dritte wurde Christa Ehrenzeller-Jäger.

Ergebnisse Engadin Skimarathon 2024

Bildergalerie

Highlight-Video