Von Cavalese über die Seiser Alm nach Toblach

Michael Richter am Drei-Zinnen-Blick © Sven Struck

Unser Vorhaben war klar: Ende Januar eine volle Woche mit Schneegarantie in den Südalpen. Als Auftakt hatten wir uns die Marcialonga über 70 km klassisch von Moena nach Cavalese ausgewählt. Das Rennen findet seit Jahren sicher statt, da mit Kunstschnee vorgesorgt wird. Zudem sind 70 km Schieben eine gute Vorbereitung für den Vasalauf. Mit einiger Überraschung mussten wir am Renntag konstatieren, dass über Nacht 2 bis 5 cm Neuschnee gefallen waren, die keiner vorhergesagt hatte! Die zweite Überraschung gab’s beim Frühstück: da saß doch Petter Northug am Nebentisch und aß genau wie wir Müsli! Wenn das mal kein gutes Omen is(s)t. Im Startgarten war ich dann fünf Reihen hinter ihm, im Ziel nur ganze 12 Minuten. War wohl das Müsli…

Am späten Nachmittag haben wir nach Kastelruth umgesetzt. Es folgten Tage genussvollen Höhentrainings auf der Seiser Alm. Diesem herrlichen Ambiente konnten sich auch die Boe Brüder aus Norwegen nicht entziehen und teilten mit uns die Loipe.

Weiter gings nach Toblach. Es herrschten beste winterliche Bedingungen, leichter Frost, Sonne, reichlich verfestigter Schnee. Das klassische 42 km Rennen Toblach – Cortina war dann auch eine flotte Kiste: erst eine Runde im Tal, dann hinaufgeschoben zum Pass und schon fast rasant hinab nach Cortina. Tolles Erlebnis! Bei den fantastischen Bedingungen konnten wir es nicht lassen, am Nachmittag nochmals zum Pass hinauf zu schieben – genussvoll ohne die kleinen und doch so entscheidenden Abstecher des Laufes und mit Zeit, den Blick zu den Drei Zinnen zu genießen. Am Abreisetag war früh bereits alles für den Skater präpariert. Da konnte ich nicht widerstehen und bin anfangs mit Stirnlampe auf jungfräulicher Spur bis zum Drei Zinnen Blick hinauf geskatet. Danach war sogar die Heimfahrt im Regen irgendwie ganz gut zu verkraften.

Autor: Michael Richter