Gold und Silber im Teamsprint

Sachenbacher-Stehle Nystad © NordicFocus

Mit Gold bei den Damen und Silber bei den Herren haben die deutschen Langläufer für die Überraschung des Tages im Teamsprint von Vancouver gesorgt. Evi Sachenbacher-Stehle und Claudia Nystad sind Olympiasieger.

Sensationeller Zielsprint
In einem äußerst spannenden Rennen der Damen über 6*1,4 Kilometer waren die deutschen Mädels immer auf der Hut und kontrollierten das Geschehen. Evi Sachenbacher-Stehle konnte nach einem Sturz im Qualifikationslauf im Finale locker an Einzel-Olympiasiegerin Charlotte Kalla vorbeiziehen und auch Claudia Nystad ließ sich nicht verunsichern, als Anna Haag durch einen Antritt am vorletzten Anstieg eine kleine Lücke riss. „Das Tempo war viel höher als im Halbfinale. Das hat das Feld auseinander gezogen und es etwas leichter gemacht“, erklärte Nystad im Ziel. Mit hervorragender Technik konnte die Oberwiesenthalerin in der letzten Abfahrt das Loch wieder zufahren und setzte bereits auf der Gegengeraden zum Schlussspurt an. Haag hatte zuviel Kraft verbraucht und war geschlagen. Nystad und Sachenbacher-Stehle fielen sich dagegen im Ziel weinend in die Arme und feierten acht Jahre nach dem Staffelgold in Salt Lake City erneut gemeinsam einen Olympiasieg.

Russinnen gewinnen Bronze
Der dritte Platz ging an Irina Khazova und Natalia Korosteleva aus Russland. Letztere konnte am Ende der Tempoverschärfung an der Spitze nicht mehr folgen, verteidigte aber Rang drei gegen die favorisierten Italienerinnen Magda Genuin und Arianna Follis. Nach der Absage Marit Bjoergens spielten die Norwegerinnen im Kampf um die Medaillen keine Rolle und wurden am Ende Fünfte.

Tscharnke mit entscheidendem Antritt
Im Rennen der Herren hatten die Russen und Norweger lange das Geschehen kontrolliert, ehe Tim Tscharnke auf seiner letzten 1,6 Kilometer Runde einen Antritt startete und seine Verfolger abschütteln konnte. „Es war der Plan, am letzten Anstieg voll Attacke zu gehen“, so der junge Thüringer nach dem Rennen. Axel Teichmann nahm einen Vorsprung von 2,6 Sekunden mit auf die finale Runde und konnte diesen Abstand zu seinen Konkurrenten lange halten. Erst in der Abfahrt zum Stadion schaffte Petter Northug durch einen seiner legendären Antritte, die Lücke zu schließen. In der letzten Kurve ging der Norweger dann am Deutschen vorbei und sicherte sich zusammen mit Oystein Pettersen Gold. Teichmann verteidigte Silber gegen Alexey Pethukov, der im Team mit Nikolay Morilov Bronze gewann. Bundestrainer Jochen Behle blieb daraufhin nur ein Fazit: „Das ist ein genialer Traumtag für den deutschen Skilanglauf.“

Schweden früh ausgeschieden
Überraschend früh mussten die Schweden und Schweizer bereits im Halbfinale ihre Medaillenträume begraben. Marcus Hellner und Teodor Peterson schafften es ebenso nicht ins Finale wie auch Eligius Tambornino und Dario Cologna. Dort zeigten die kanadischen Lokalmatadoren Devon Kershaw und Alex Harvey eine gute Leistung und landeten am Ende auf Rang vier.