Biathlon Kurznews: ÖSV kürt Einzelmeister, IBU inspiziert Biathlon Arena Lenzerheide und in Oberhof läuft der Umbau nach Plan

Felix Leitner und Julia Schwaiger © Österreichischer Skiverband

In Hochfilzen fanden die Österreichischen Einzelmeisterschaften im Biathlon statt, die Biathlon Arena in Lenzerheide wurde von der Evaluation Commission der Internationalen Biathlon Union (IBU) inspiziert und in Oberhof liegt man mit den Umbauarbeiten an der Skiarena am Rennsteig voll im Zeitplan. 

Julia Schwaiger und Felix Leitner sind Österreichische Einzelmeister

Simon Eder - Felix Leitner - David Komatz © Österreichischer Skiverband

In Hochfilzen im Pillerseetal führten die Biathletinnen und Biathleten des Österreichischen Skiverbandes ihre Biathlon-Meisterschaft im Einzel auf Skiroller durch. Bei den Herren sicherte sich der 23-jährige Tiroler Felix Leitner den Titel über 20 km. Er hatte im Ziel 28,1 Sek. Vorsprung vor dem Salzburger Eder, der wie Leitner mit zwei Strafminuten belastet war. Das Podest komplettierte mit ebenfalls zwei Strafminuten der Steirer David Komatz. „Ich habe sehr gut ins Rennen gefunden und konnte die ersten zwei Runden super draufdrücken. Bis zum dritten Schießen bin ich auch fehlerfrei geblieben. Die zwei Fehler am Schluss haben mich zwar geärgert, aber mit 90 Prozent Trefferquote kann man zufrieden sein. Muskulär war es am Ende richtig hart, aber ich bin an meine Grenzen gegangen und freue mich sehr über den österreichischen Meistertitel. Vor dem Rennen war ich gleich nervös wie im Winter, aber das brauche ich, um die nötige Spannung aufzubauen. Jetzt werde ich das Rennen in Ruhe analysieren und dann in Absprache mit Ricco (Anm.: Cheftrainer Ricco Groß) schauen, wie man die nächsten Trainingsreize setzen kann. Das Ziel ist Ende November topfit in die Saison zu starten.“, so der aktuelle österreichische Einzelmeister. Bei den Damen ging der österreichische Meistertitel an Julia Schwaiger. Die 24-jährige Salzburgerin traf im Wettkampf über 15 km 19 der 20 Scheiben und siegte überlegen vor der Kärntnerin Dunja Zdouc und der Steirerin Tamara Steiner. Julia Schwaiger sagte nach dem Rennen: „Wir hatten ja schon ein paar Rennen, deshalb war es heute noch einmal richtig hart. Ich habe mir den Wettkampf läuferisch super eingeteilt. Beim Einzelrennen gilt es vor allem am Schießstand konzentriert zu arbeiten, das ist mir heute sehr gut gelungen. Es macht richtig Spaß wieder eine Startnummer zu tragen. Da weiß man dann, für was man so hart trainiert. Nach den intensiven letzten Tagen freue ich mich jetzt auf ein paar ruhigere Tage, um Energie für die letzte Vorbereitungsphase zu sammeln.“ Mit Ausnahme von Julian Eberhard und Lisa Hauser waren alle österreichischen Top-AthletInnen am Start. Bei den Junioren siegten Thomas Postl und Anna Gandler. 

Hier findet Ihr die komplette Ergebnisliste

Biathlon-Weltmeisterschaft 2025 vielleicht in der Lenzerheide?

Im Juni gab Swiss-Ski die gemeinsame Kandidatur mit der Biathlon Arena Lenzerheide als Ausichter der Biathlon-Weltmeisterschaft 2025 bekannt. Nun führte die IBU Evaluation Commission eine zweitägige Inspektion auf der Lenzerheide durch. Die Kommission wurde von Selina Gasparin begrüßt und neben diversen Präsentationen hinsichtlich der dortigen Planungen fand eine gemeinsame Begehung des Areals und ein intensiver Austausch statt über die Pläne, die dort mit einer möglichen Ausrichtung verbunden sind. „Wir sind bei diesem Besuch speziell an den genauen Plänen für eine Ausrichtung einer Weltmeisterschaft interessiert. Insbesondere der logistische Bereich, wie z. B. TV und Medien, ist für uns von Bedeutung, da die Dimension einer Biathlon-WM einfach komplett anders ist als bei kleineren Events“, erklärte IBU Sports & Events Director Felix Bitterling, welcher zusammen mit Niklas Carlsson (Secretary General), Christophe Vassallo (Chairman IBU Technical Comittee), Borut Nunar (Race Director World Cup) und Henrik L’Abée-Lund (Technical Comittee Member) die Kommission bildet. Die Biathlon Arena Lenzerheide nahm in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung und mit der hervorragenden Ausrichtung der Jugend- und Juniorenweltmeisterschaft letzte Saison haben die Schweizer eindrucksvoll bewiesen, dass sie es können. „Wir haben mit der JWM einen großen Meilenstein erreicht, der nächste Schritt ist es für uns für die großen Wettkämpfe zu bewerben“, so Stiftungsratspräsident Michael Hartweg, und weiter „Die Schweiz ist eine Biathlon-Nation, sie weiß es nur noch nicht. Die Entscheidung über den WM-Ausrichter soll noch in diesem Jahr anlässlich des IBU-Kongresses vom 13. bis 15. November erfolgen. Einziger Gegenkandidat als Ausrichter ist Minsk-Raubichi (Weissrussland). 

 

In Oberhof läuft der Umbau ganz nach Plan

Neue Tribüne - Stadion Oberhof © WSRO-Skisport GmbH

Dort, wo in knapp vier Monaten wieder die besten Biathleten der Welt um die begehrten Weltcuppunkte kämpfen wollen, bewegt sich mächtig was. Die Bauarbeiten liegen im Plan. Die neuen Gebäude wachsen, die Arbeiten an den zusätzlichen Tribünen im Stadion gehen dem Ende entgegen, die bestehenden Zuschauertraversen werden ausgebessert und auch der Bau des zweiten Stadion-Tunnels schreitet zügig voran. Das Gesicht des neuen Stadions nimmt immer mehr Form an und bei allen steigt schon jetzt die Vorfreude auf den Weltcup im Januar. Allerdings werden sich viele fragen, ob es in Zeiten der Corona-Pandemie überhaupt einen Biathlon-Weltcup geben kann. „Alle wünschen sich natürlich einen Weltcup mit Zuschauern, aber eine Garantie dafür kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt niemand geben“, sagte OK-Chef Silvio Eschrich kürzlich dazu. Die IBU steht in ständigem Kontakt mit den jeweiligen Ausrichtern der einzelnen Trimester. Das derzeit wahrscheinlichste Szenario ist ein Weltcup mit eingeschränkter Zuschauerkapazität. Aber auch für den Fall, dass der Weltcup ohne Zuschauer stattfinden muss, gibt es Planungen. Obwohl zum jetzigen Zeitpunkt keine Prognose über die Art und Weise der Durchführung des Weltcups möglich ist, laufen die Planungen in Oberhof derzeit normal weiter.  

Quellen: ÖSV, swiss-ski, weltcup-oberhof