Biathlon Weltcup USA: Französischer Doppelerfolg im Sprint der Herren

Quentin Fillon Maillet (FRA), Fabien Claude (FRA), Simon Fourcade (FRA), Cyril Burdet (FRA), coach Team France, Emilien Jacquelin (FRA), Eric Perrot (FRA), Antonin Guigonnat (FRA), Patrick Favre (ITA), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Der Franzose Eric Perrot gewinnt den Sprint der Herren beim Biathlon Weltcup in Soldier Hollow (USA) und feiert damit seinen ersten Weltcupsieg. Sieben deutsche Starter können nicht in den Kampf um die Podestränge eingreifen, haben sich aber eine gute Chance für die Verfolgung erarbeitet.

Französischer Doppelerfolg

Für Deutschland waren sieben Athleten am Start, da Danilo Riethmüller wegen seiner Top-10-Platzierung im IBU Cup zusätzlich für die letzten beiden Weltcups in Nordamerika nominiert werden durfte. Norwegen nutzte die Möglichkeit voll aus, hatte zwei Athleten aus dem IBU Cup nominiert und war daher mit acht Mann im Rennen. Und Johan-Olav Botn, einer dieser beiden Athleten, wurde als vorletzter Starter bester Norweger. Früh setzte sich Emilien Jacquelin mit zwei Strafrunden belastet an die Spitze und wurde später von seinem Teamkollegen Eric Perrot, der seine zehn Scheiben abräumte, mit dem minimalen Vorsprung von 3,9 Sekunden auf den Silberrang verdrängt. Sturla Holm Laegreid als bester Norweger lief 9 Sekunden dahinter auf den dritten Platz und ab da mussten die Drei lange warten. Erst der mit Nr. 98 von 100 Startern laufende Johan Olav Botn konnte ihnen noch gefährlich werden. Der Norweger hielt sich in beiden Schießeinlagen fehlerfrei, lag mit einer starken Schlussrunde in der letzten Zwischenzeit auf dem Bronzerang, hielt den minimalen Vorsprung von 1,6 Sekunden bis ins Ziel und verdrängte Sturla Holm Laegreid vom  Podest auf Rang vier. Der Schwede Sebastian Samuelsson überzeugte mit zehn Treffern am Schießstand, musste sich aber im Ziel mit 16,3 Sekunden Rückstand mit dem fünften Rang zufrieden geben. Einen bemerkenswerten sechsten Rang belegte der Neuseeländer Wahl-Amerikaner Campbell Wright. Nach einer Strafrunde hatte er im Ziel 20 Sekunden Rückstand. 

Quentin Fillon Maillet vergibt Podest durch Fauxpas

Möglicherweise hätte es zur Abwechslung ein französisches Dreifachpodest im Sprint geben können, wenn nicht Fillon Maillet, der in der Staffel aussetzte, ein Fauxpas passiert wäre. Nach fünf Treffern im Liegendanschlag kam er nur knapp hinter Jacquelin zum zweiten Schießen und verfehlte eine Scheibe. Anschließend bog er sofort in die Schlussrunde ein ohne die 150 Extrameter in der Strafrunde zu laufen. Hierfür wurde er mit einer zweiminütigen Zeitstrafe belegt und wurde am Ende als 31. mit einem Rückstand von 1:34,8 Minuten geführt. Bedauerlich weil dieser Zeitabstand auch die Grundlage für den Start in die Verfolgung bildet.  

Boe gegen Boe im Kampf um die Kristallkugeln

Der Gesamtweltcupführende Johannes Thingnes Boe ist früh ins Rennen gestartet, hat liegend und stehend jeweils zwei Strafrunden geschossen und damit die Tür für die nachfolgenden Starter geöffnet. Sein Bruder Tarjei Boe, im roten Trikot des derzeit Führenden in der Sprintwertung unterwegs, blieb liegend fehlerfrei aber wie Johannes Thingnes gingen im stehenden Anschlag die letzten beiden Schüsse vorbei. Tarjei platzierte sich am Ende als Siebter (+ 21,6 Sek.) und Johannes Thingnes wurde 17. Sein Rückstand betrug im Ziel 58,1 Sekunden. In der Gesamtwertung hat Tarjei daher ein paar Pünktchen aufgeholt und in der Sprintwertung seinen Vorsprung ausgebaut. Von den acht gestarteten Norwegern platzierten sich sieben in den Top-17 und dieses Ergebnis belegt einmal mehr die Dominanz der norwegischen Biathleten. 

Johannes Kühn bester Deutscher

Johannes Kühn wurde auf Rang zehn bester Deutscher und geht mit 33,4 Sekunden Rückstand (0+1) aussichtsreich in die Verfolgung. Wie er im ARD-Interview nach dem Rennen erklärte, ist das größte Problem für ihn die gefühlte Hitze auf der Strecke. In Soldier Hollow auf 1.700 Metern, wo die Strecken auf freier Flur und nicht wie sonst durch schattige Wälder führen, brennt die Sonne. Kühn meinte: „Ich habe für mich das Optimum rausgeholt.“ Mit demselben Schießergebnis hat sich Philipp Horn auf Rang 13 ebenfalls eine perfekte Ausgangsbasis für die Verfolgung erarbeitet. „Das Laufen auf der Höhe ist nicht leicht,“ so Horn der sich über sein gutes Schießergebnis zufrieden zeigte. Justus Strelow beeindruckte am Schießstand, aber läuferisch konnte er nicht mithalten und verlor auf der Schlussrunde sechs Plätze. Am Ende wurde er 16. mit 57,1 Sekunden Rückstand, die er in der Verfolgung bei vier Schießeinlagen durchaus kompensieren kann. „Ich brauche die Sicherheit am Schießstand um hier in dem starken Feld mithalten zu können.“ Er erklärte im ARD-Interview auch, dass es ihm derzeit nicht gelingt im Laufen zuzulegen. „Da sind sofort alle Systeme in rot gegangen.“ Danilo Riethmüller, als letzter ins Rennen gestartet verfehlte liegend eine Scheibe und platzierte sich mit 1:05,7 Minuten Rückstand als 23. und Philipp Nawrath war nah dran, aber auch bei ihm blieben im stehenden Anschlag die letzten beiden Scheiben schwarz. Auf Rang 25 hat er in der Verfolgung einen Rückstand von 1:25 Minuten aufzuholen. Benedikt Doll belegte mit drei Strafrunden im Gepäck Rang 27. 

Ergebnis

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