Biathlon WM Pokljuka: Martin Ponsiluoma ist Weltmeister im Sprint – Deutsche Herren enttäuschen

Simon Desthieux (FRA), Martin Ponsiluoma (SWE), Emilien Jacquelin (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Der Schwede Martin Ponsiluoma wurde Weltmeister im Sprint vor den beiden Franzosen Simon Desthieux und Emilien Jacquelin. Die favorisierten Norweger verpassten die Medaillenränge und die deutschen Herren enttäuschten mit Platzierungen jenseits der 30.

Martin Ponsiluoma ist Sprintweltmeister

Martin Ponsiluoma (SWE) © Thibaut/NordicFocus

Der Schwede Martin Ponsiluoma (25) wird nach zwei fehlerfreien Schießen Weltmeister im Sprint auf der Pokljuka (SLO) und löst damit den Vorjahressieger Alexander Loginov, der als Titelverteidiger im neu eingeführten goldenen Trikot startete, ab. Ponsiluoma war bereits Teil der mit Bronze dekorierten schwedischen Mixed-Staffel und sein großartiger Auftritt bei der ersten Einzelentscheidung der diesjährigen Biathlon Weltmeisterschaften dürfte insbesondere seinen deutschen Trainer Johannes Lukas, der nach einer Schulteroperation die Rennen von seiner Couch aus München verfolgen muss, erfreuen. Mit der frühen Startnummer 6 ins Rennen gegangen musste sich Martin Ponsiluoma lange gedulden um sich seines Sieges sicher sein zu können. Der Franzose Simon Desthieux landete ebenfalls zehn Treffer und lief mit 11,2 Sek. Rückstand auf den Silberrang. Sein Teamkollege Emilien Jacquelin holte sich nur 1.7 Sek. dahinter Bronze. 

Norweger landen neben dem Podest 

Sturla Holm Laegreid (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Bei bisher sechs Sprintrennen der Saison gab es ausnahmslos norwegische Sieger. Beim Großereignis auf der über 1.300 Meter gelegenen Hochebene Pokljuka hat es nicht geklappt. Bester Norweger wurde Johannes Dale auf dem vierten Rang, der mit 0,1 Sek. Vorsprung den derzeit Gesamtführenden im Weltcup, Johannes Thingnes Boe, auf Platz fünf verwies. J. T. Boe kassierte bereits im Liegendschießen zwei Strafrunden, schoss dann im Stehen äußerst konzentriert, blieb fehlerfrei und bewahrte sich nach der schnellsten Schlussrunde und der schnellsten Gesamtlaufzeit zumindest eine gute Ausgangsposition für die Verfolgung. Der weitere Shooting-Star der norwegischen Herren, Sturla Holm Laegreid, belegte Rang sieben. Obwohl er am Schießstand fehlerfrei agierte, hatte er im Ziel einen Rückstand von 26,7 Sek. auf den siegreichen Schweden.  

Schwarzer Tag für Deutsche Herren

Erik Lesser (GER) © Thibaut/NordicFocus

Auf der anspruchsvollen WM-Strecke schaffte es keiner der vier deutschen Starter unter die besten 30. Mit 1:37,2 Min. Rückstand nach zwei Strafrunden belegte Sprint-Olympiasieger Arnd Peiffer als bester Deutscher Rang 36. Nach einer perfekten Serie im Liegen verfehlte er im Stehen die erste und schließlich auch noch die letzte Scheibe und war auch läuferisch nicht bei den Schnellsten. „Schlechtes Stehendschießen mit zwei Fehlern da war das Rennen im Prinzip bereits gelaufen. Das Material hat gepasst heute, da habe ich nicht das Gefühl, dass da das Problem lag. Ich bin mehr als unzufrieden und wir müssen das verbessern. Wir müssen uns als Athleten an die eigene Nase fassen, wenn wir nicht liefern“, so ein enttäuschter Arnd Peiffer, den nach eigenen Angaben in der letzten Runde auch noch Magenprobleme quälten. Er und Erik Lesser waren bereits Teil der verkorksten Mixed-Staffel, die zu Beginn der Biathlon Weltmeisterschaften auf Rang sieben landete. Der Frankenhainer startete mit fünf Treffern im Liegen, verlor aber auf der Runde zum Stehendanschlag deutlich und verfehlte anschließend zwei Scheiben. Mit einem Rückstand von 2:21,6 Min. platzierte er sich als 66. und verpasste damit auch die Qualifikation für die Verfolgung. Lesser zeigte sich sehr enttäuscht nach dem Rennen. „Es ist einfach schade, die Vorbereitung in Obertilliach lief gut, aber was hier abgeht, das kann ich mir nicht erklären. Ich bin etwas traurig mit meiner heutigen Leistung. Ich kann nur sagen, dass meine Skier gut funktioniert haben, aber mein Körper nicht. In der 2. Runde habe ich mich schwer getan, ich habe mich unterwegs echt gefragt, warum ich Teil der WM-Mannschaft bin.“ Im Vorfeld war bereits klar geworden, dass die deutschen Herren die Null am Schießstand brauchten, um eine Chance auf eine der Medaillen zu haben. Aber keiner der vier kam ungeschoren davon. Benedikt Doll war läuferisch nicht weit entfernt von den Besten, verfehlte aber liegend und stehend jeweils zwei Scheiben und war nach dem Rennen sichtlich ratlos über sein Abschneiden mit Platz 39. Der letzte Lichtblick sollte Johannes Kühn sein, der liegend mit einer Null ins Rennen ging und in aussichtsreicher Position mit nur 12,2 Sek. Rückstand und noch vor dem späteren Weltmeister zum Stehendschießen kam. Er traf nur eine der fünf Scheiben und reihte sich nach vier Strafrunden als 45. ein. 

Bester Österreicher wurde Simon Eder, der nach zehn Treffern auf Rang 16 lief. David Komatz wurde 38., Felix Leitner 52. und Julian Eberhard hat als 67. die Verfolgung nicht erreicht. Martin Jaeger aus der Schweiz, der nach seinem Europameistertitel im Einzel noch kurzfristig nachnominiert wurde, belegte nach zwei Fehlern Rang 44 und war damit bester seines Teams. Er und der junge Niklas Hartweg (50.) haben die Verfolgung erreicht. Benjamin Weger (62.) und Jeremy Finello (73.) konnten sich nicht qualifizieren. 

Ergebnis Sprint Herren

Medaillenspiegel

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