Langlauf Weltcup Trondheim: Klæbo feiert perfektes Wochenende mit Sieg im Einzelstart

Paal Golberg (NOR), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Henrik Doennestad (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Der heutige Einzelstart in der klassischen Technik beim Langlauf Weltcup in Trondheim, dem Austragungsort der Nordischen Ski WM, fiel mit elf Kilometern etwas länger aus als üblich – der Sieger ist dennoch keine Überraschung: Johannes Høsflot Klæbo gewann vor Pål Golberg und Henrik Dønnestad. Mika Vermeulen wurde 16. und Friedrich Moch 18.

Drei Siege in drei Tagen

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Bei +2,3°C und einer Schneetemperatur von 0°C herrschten wieder schwierige Wachsverhältnisse, ein Problem, über das gestern in der klassischen Technik Finnen, Schweden und teilweise die norwegischen Damen klagten. Immerhin hatten die Athleten nach dem Starkregen und Sturm gestern nach dem Rennen auch heute wieder Glück, dass der große Regen im Wettkampf ausblieb. Heute zeigte Lokalmatador Johannes Høsflot Klæbo seinem Heimpublikum erneut, wer der weltbeste Langläufer ist und feierte mit Sieg im Sprint-Prolog sowie im Finale, im Skiathlon sowie im Klassik-Einzelstart das perfekte Wochenende, das ihm zudem nun die Führung im Gesamtweltcup einbringt. Klæbo startete wie gewohnt etwas langsamer als andere, übernahm aber schon bei Kilometer 3,4 die Führung. Zur Halbzeit lag er neun Sekunden vorne und verdoppelte den Vorsprung noch bis ins Ziel. „Es war ein großartiges Wochenende in Trondheim, das ist alles, was ich dazu sagen kann. Es war ein schönes Rennen und meine Form ist jetzt deutlich besser als zu Saisonbeginn. Ich bin natürlich sehr zufrieden. Es war ein tolles Wochenende, an dem wir viel für die WM gelernt haben“, sagte der neue Weltcup-Führende. „Ich bin kontrolliert angegangen und hörte, ich liege fünf bis sechs Sekunden zurück. Ab Kilometer drei habe ich dann das Tempo erhöht und habe gehört, dass ich die Führung übernehme. Das lief sehr gut und ich denke, wir hatten großartige Ski.“

Erstes Podium von Dønnestad

Henrik Doennestad (NOR) © Modica/NordicFocus

Rang zwei ging an Pål Golberg. Henrik Dønnestad, der Klæbo kürzlich noch bei dessen Stippvisite im Norges Cup nach Corona-Infektion schlug, setzte sich im Kampf um seinen ersten Podestplatz knapp gegen Calle Halfvarsson durch, der im Ziel enttäuscht den Kopf schüttelte. Offenbar wusste er nicht, dass die zu bewältigende Strecke heute etwas länger ist. „Die anderen haben scheinbar für elf Kilometer trainiert und ich für zehn!“, sagte er im Interview, nachdem er das Podium auf dem letzten Kilometer verlor. Mit 34 Sekunden Rückstand bestätigte Erik Valnes als Fünfter erneut, dass er sich in der Distanz deutlich verbessert hat und landete vor Didrik Tønseth und Harald Østberg Amundsen. Ben Ogden schaffte sein zweitbestes Resultat in einem Distanzrennen als Achter. Der gesundheitlich angeschlagene William Poromaa wurde Neunter vor Jens Burman, Amund August Korsæth und Martin Kirkeberg Mørk. Der 27-jährige Markus Vuorela schaffte als 13. sein zweitbestes Weltcupresultat, das beste in einem Distanzrennen, obwohl er nach 1,3 Kilometern nur 69. von 75 Startern war. Direkt danach wurde er aber von Erik Valnes aufgelaufen, mit dem er bis ins Ziel mitlaufen konnte.

Mika Vermeulen guter 16.

Mika Vermeulen (AUT) © Modica/NordicFocus

Mika Vermeulen bewies erneut seine sehr gute Form, indem er auch in seiner schwächeren Lauftechnik nur etwas mehr als eine Minute Rückstand auf den Sieger hatte und den 16. Platz belegte. Damit konnte der in Lillehammer lebende Ramsauer sehr zufrieden sein. Sein Landsmann und Sprintspezialist Michael Föttinger kam mit zweieinhalb Minuten Rückstand als 60. ins Ziel.

Moch und Brugger mit gutem Rennen

Janosch Brugger (GER) © Modica/NordicFocus

Für Friedrich Moch stand heute der Einzelstart in seiner schwächeren Technik auf dem Programm, in dem er sich wacker schlug, obwohl er nicht sicher war, wie er sich das Rennen einteilen soll. Es zeigte sich, dass sowohl bei ihm wie auch bei Brugger die erste Rennhälfte die bessere war. Am Ende sprang ein solider 18. Rang heraus, bei dem Moch vier Sekunden schneller war als Janosch Brugger, der 22. wurde und klassisch ein starkes Rennen zeigte nach der Enttäuschung gestern. Auch Lucas Bögl zeigte sich verbessert und wurde 33. Sprinter Anian Sossau belegte mit Startnummer eins Rang 58. „Es war ein sehr enges Rennen, man kann sagen pro Sekunde mindestens ein Platz. Es war ein solides Rennen mit Platz 18 von Friedrich Moch, der nach der kurzen Krankheitsphase sehr gut zurückgefunden hat in die Rennen“, urteilte Andreas Schlütter, der Sportliche Leiter Langlauf im DSV. „Er hat ein solides klassisches Rennen gemacht knapp gefolgt von Janosch Brugger, der heute ein starkes Klassikrennen macht mit Platz 22. Knapp an der Top30 gescheitert ist als 33. Lucas Bögl. Aus deutscher Sicht kann man mit den Abschlussrennen hier vor der kurzen Weihnachtspause zufrieden sein.“

Rüesch wieder unter besten 30

Jason Rueesch (SUI) © Modica/NordicFocus

Nach seinem verspäteten Weltcupeinstieg lief Jason Rüesch zum zweiten Mal in Folge unter die besten 30. Damit war er bester Schweizer, aber Beda Klee, der zeitweise versuchte, mit Klæbo mitzulaufen, war als 32. nur fünf Sekunden langsamer. Cyril Fähndrich wurde 42. und Jonas Baumann 44.

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