Weltcup Toblach: Verfolgungssieg an Johannes Høsflot Klæbo

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo holte sich im Verfolgungsrennen über 15 Kilometer den Sieg vor Sergey Ustiugov und Alexey Poltoranin. Nach dem gestrigen Freistilrennen war er Zehnter gewesen.

Klæbo stärker als alle anderen

Sergey Ustiugov (RUS), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Alexey Poltoranin (KAZ), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das Rennen der Besten des gestrigen Tages begann nicht in höchstem Tempo, so dass nach dem Anstieg der ersten Runde vier Läufer zusammen vorne waren. Sergey Ustiugov hing noch einige Meter zurück, er pokerte so lange, bis Johannes Høsflot Klæbo von hinten kam. Zusammen hatten sie noch vor dem Stadion den Anschluss geschafft und das Tempo in der Gruppe wurde herausgenommen. Die Gruppe war zu diesem Zeitpunkt acht Athleten stark und vergrößerte sich im Laufe der zweiten Runde auf zwölf Sportler. Attacken gab es jeweils im Anstieg einen Kilometer vor dem Stadion: Nach neun gelaufenen Kilometern griff Sergey Ustiugov an, aber Klæbo fing ihn sofort wieder ein. Eine Runde später kurz vor dem Ziel war es der Norweger selbst, der zum entscheidenden Angriff überging. Zwei Kilometer vor dem Ziel hatten sich Klæbo und Ustiugov von den anderen Athleten leicht abgesetzt. Der Russe versuchte mitzugehen, schien sich dann nach einer erneuten Tempoverschärfung zunächst nach hinten zu orientieren, bevor er sich doch doch noch einmal herankämpfte. Beim Anstieg vor dem Stadion hatte er dann aber nichts mehr zuzusetzen. Er musste sich gegen Alexey Poltoranin verteidigen, der sich aus der Gruppe gelöst hatte und immer näher kam. Johannes Høsflot Klæbo lief jubelnd ins Ziel ein, Sergey Ustiugov wurde Zweiter vor dem Kasachen, der die Lücke doch nicht mehr ganz schließen konnte. „Ich bin froh, wieder auf dem Podium zu stehen. Mein Plan war es, schnell anzugehen, um die Lücke zu schließen. Das hat sehr gut geklappt. Als ich die Gruppe erreicht hatte, war ich zuversichtlich, aufs Podium zu laufen. Ich wollte das Rennen schon außerhalb des Stadions entscheiden“, erklärte der Norweger und Ustiugov sagte: „Ich habe mich heute gut gefühlt. Mein Ziel war es, nicht zu schnell anzugehen, aber ein konstantes Tempo zu laufen. Ich wollte abwarten, ob ich so nach vorne heranlaufe oder ob ich von hinten eingeholt werde. Insgesamt war es mein Ziel, vorne mitzulaufen und für eine gute Position in der letzten Runde zu kämpfen.“ Rang vier ging an Alexander Bessmerthnykh vor Matti Heikkinen und Maurice Manificat, der zu Beginn des Rennens viel gearbeitet hatte. Hans Christer Holund wurde Siebter vor Dario Cologna und Alex Harvey, der im letzten Anstieg ins Stolpern geraten war. Platz zehn ging an Simen Hegstad Krüger.

Cologna mit guter Vorstellung

Francesco de Fabiani (ITA), Alexey Poltoranin (KAZ), Dario Cologna (SUI) (l-r) © Modica/NordicFocus

Dario Cologna lieferte insgesamt ein gutes Rennen ab, auch wenn ihm am Ende die Kräfte ausgingen. Der Bündner überzeugte mit starker Leistung in seiner Verfolgergruppe mit Alexander Bessmerthnykh, Alexey Poltoranin und Martin Johnsrud Sundby, in der Cologna und Bessmerthnykh maßgeblich dafür verantwortlich waren, dass die Gruppe nach vorn aufschloss. Zwei Kilometer vor dem Ziel war es dann um die Kräfte des Schweizers geschehen und im Anstieg musste er stark um Anschluss kämpfen. Zwar gelang es ihm im Gegensatz zu Sundby und Musgrave, die Gruppe zu halten, im Finale konnte er aber nicht mehr um ein besseres Resultat mitsprinten.

Gutes Rennen von Bögl und Katz

Andreas Katz (GER), Lucas Boegl (GER), Finn Haagen Krogh (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Ähnlich wie zuvor die DSV-Damen liefen auch Lucas Bögl und Andi Katz ein offensives Rennen in ihrer Gruppe, wo sie sich oft an der Spitze zeigten. Zusammen verbesserte sich die Gruppe Platz um Platz, als andere von vorne zurückfielen – darunter auch Toni Livers. Bei der letzten Zwischenzeit lagen die Deutschen an Position 18 und 19 hinter dem Schweizer, der sich schließlich als 17. vor der Gruppe behaupten konnte. Im Zielsprint hatten sie nach ihrer insgesamt überzeugenden Leistung nicht mehr viel zuzusetzen, so dass Lucas Bögl als 22. vor Andi Katz gewertet wurde. „Anfangs noch mit kleinen Problemen konnte ich die Lücke doch noch nach vorne schließen und vor allem am Berg etwas Zeit gut machen. Am Ende belegte ich mit der 16. Tageszeit den 23 Rang – Zeitgleich – aber im Fotofinish geschlagen von Lucas Boegl“, meinte Andi Katz.  Auch sein Kollege war sehr zufrieden: „Mit einem guten Rennen in Toblach kann ich in die Weihnachtszeit gehen. Heute haben in der Tageszeit nur 3,7 Sekunden auf 15 gefehlt. Mit dem Saisonstart bin ich damit sehr zufrieden, werde jetzt hart bis zur Tour arbeiten, damit die Top 15 fallen!“ Florian Notz hielt sich den größten Teil des Rennens innerhalb einer großen Gruppe auf, musste sie auf den letzten Meter im Stadion aber ziehen lassen. Er kam als 37. ins Ziel nur zwei Positionen hinter Max Hauke, der sich gegen Rennende in dieser Gruppe wiederfand. Auf den letzten Kilometern ging bei ihm nicht mehr viel: „Lange hab ich heute um Punkte mitgekämpft, doch bei Kilometer 12 traf ich im Wald den Mann mit dem Hammer. Mit Platz 35 bin ich dennoch zufrieden.“ Jonas Dobler hatte auf einen Start verzichtet.

=> Ergebnis 15 Kilometer KT Verfolgung Herren

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