Nordische Kombination: Geiger stürmt aufs Podest

Vinzenz Geiger (GER) lief dank einer starken Aufholjagd von Rang 18 auf drei nach vorne.
Vinzenz Geiger (GER) lief dank einer starken Aufholjagd von Rang 18 auf drei nach vorne. © Modica/NordicFocus

Mit einer starken Aufholjagd hat Vinzenz Geiger (Oberstdorf) sein erstes Podiumsergebnis der Saison erzielt. Vom achtzehnten Rang lief er noch auf Platz drei nach vorn. Auch Manuel Faißt und Julian Schmid mit starken Rennen; Lisa Hirner, Nathalie Armbruster und Jenny Nowak ebenfalls. Die Tagessiege gingen an Norwegen.

Oftebro schlägt Riiber

Jens Luraas Oftebro (NOR) lief ein ungefährdetes Rennen.
Jens Luraas Oftebro (NOR) lief ein ungefährdetes Rennen. © Modica/NordicFocus

Der Tagessieg bei den Herren ging an Norwegen, doch es war nicht Rekordsieger Jarl Magnus Riiber, der am Ende ganz oben stand. Stattdessen setzte sich Jens Luraas Oftebro erst auf der Schanze und anschließend auch über die zehn Kilometer Langlauf durch. Er sprang, ebenso wie sein engster Verfolger Ryota Yamamoto (JPN), 99 Meter und übernahm dank besserer Haltungsnoten die Spitze, drei Sekunden vor dem Japaner. Auf dem dritten Zwischenrang landete Mario Seidl (98 m). Der Österreicher lag ebenfalls nur acht Sekunden hinter dem führenden Norweger. Riiber musste sich nach dem Springen zunächst mit Rang vier (98,5 m) und 22 Sekunden Rückstand zufrieden geben. Hinter Yoshito Watabe (JPN) platzierte sich Weltcupspitzenreiter Julian Schmid (Oberstdorf) als bester Deutscher auf Rang sechs. Im oberen Mittelfeld landeten zahlreiche weitere deutschsprachige Athleten, darunter Manuel Faißt auf zehn, Eric Frenzel auf 15 und Geiger auf Rang 18.

Geiger mit starker Aufholjagd

Vinzenz Geiger (GER) stellte seine Laufstärke einmal mehr unter Beweis.
Vinzenz Geiger (GER) stellte seine Laufstärke einmal mehr unter Beweis. © Modica/NordicFocus

Im Rennen gelang Oftebro ein ungefährdeter Start-Ziel-Sieg. Sein Vorsprung auf Riiber hielt sich konstant bei rund 15 Sekunden. Riiber seinerseits hatte wenig Mühe, Yamamoto und Seidl hinter sich zu lassen, doch an Oftebro kam er nicht mehr heran. Dahinter entwickelte sich ein spannendes Rennen mit einer großen Verfolgergruppe, in der sich Seidl lange vorne halten konnte, bevor er auf der letzten Runde an Boden verlor. Das Tempo machten vor allem Geiger und Joergen Graabak (NOR). „Auf dieser Strecke ist es wichtig, nicht alleine zu sein. Joergen und ich haben vor allem in den ersten beiden Runden gut zusammengearbeitet“, schilderte Geiger im norwegischen Fernsehen die Taktik. Auch Schmid und Faißt hielten gut mit, ebenso Stefan Rettenegger (AUT) sowie die beiden Franzosen Laurent Mühlethaler und Matteo Baud. Am Ende hatte Geiger das stärkste Finish, er kam mit 1,3 Sekunden Vorsprung auf Graabak als Dritter ins Ziel. Dahinter wurde Faißt starker Fünfter, Yamamoto rettete Rang sechs vor Schmid und Mühlethaler. Rettenegger wurde Elfter, während Seidl im Fotofinish um Platz 12 gegen Baud verlor. Die beste Laufzeit steuerte Jens Oftebros älterer Bruder Einar bei. Fabian Rießle (19.) meldete sich mit der viertbesten Laufzeit ebenfalls zurück. Riiber übernahm die Gesamtführung von Schmid.

Zwischenstand Sprung HerrenEndergebnis Herren

Hansen dominiert Damenwettkampf

Gyda Westvold Hansen (NOR)
Gyda Westvold Hansen (NOR) © Thibaut/NordicFocus

Bei den Damen war Gyda Westvold Hansen (NOR) einmal mehr nicht zu schlagen. Wie bereits am Vortag legte sie den Grundstein zu ihrem Sieg auf der Schanze. Trotz zwei Luken weniger Anlauf als die Konkurrenz sprang sie mit 98 Metern klar am weitesten. Zweite wurde erneut Annika Sieff (94,5 m). Im Unterschied zum Tag zuvor hatte Sieff diesmal aber bereits 57 Sekunden Rückstand auf Hansen. Auf dem dritten Zwischenrang nach dem Springen platzierte sich die Österreicherin Lisa Hirner mit einem starken Sprung auf 95,5 Meter (+ 58 sec). Nathalie Armbruster lag als beste Deutsche auf dem vierten Zwischenrang (92,5 m/ + 1:17 min); auch Svenja Würth auf Rang sechs war vorne mit dabei.

Armbruster verpasst Podium im Foto-Finish

Nathalie Armbruster (GER) verpasste das Podium nur ganz knapp.
Nathalie Armbruster (GER) verpasste das Podium nur ganz knapp. © Modica/NordicFocus

Die Gesamtweltcup-siegerin der vergangenen Saison ließ auch auf der Strecke keinen Zweifel an ihrer Vormachts-stellung aufkommen. Erneut konnte die Cousine von Therese Johaug ihren Vorsprung auf der Strecke sogar noch ausbauen. Auf Rang zwei stürmte Ida Marie Hagen, die nach dem Springen nur auf Rang sieben gelegen hatte. Die Norwegerin war mit rund 14 Sekunden schneller in der Loipe als ihre Landsfrau Marte Leinan Lund, die die zweitbeste Zeit verbuchte. Während Hagen erst in der Schlusskurve an den vor ihr liegenden Armbruster und Hirner vorbeiziehen konnte, lieferten sich die beiden Letztgenannten einen harten Kampf bis zur Ziellinie, der am Ende erst im Foto-Finish entschieden werden konnte. Mit dem besseren Ende für Hirner, womit die beiden zeitgleichen Athletinnen ihre Platzierungen vom Vortag tauschten. Hirner war naturgemäß zufrieden: „Ich bin echt happy mit meiner Leistung heute. Auf der Schanze hat es schon super geklappt und auf der Loipe habe ich alles gegeben. Es war ein brutal hartes Rennen, mir hat in der zweiten Runde schon alles weh getan. Das Gefühl nach dem ersten Wochenende ist richtig gut, ich sehe, dass ich mit den besten mithalten kann. Und das, obwohl ich noch in beiden Disziplinen Luft nach oben habe. Gratulation an Gyda, die kombiniert in einer eigenen Liga.“ Sieff konnte ihre Position nicht verteidigen, rettete am Ende aber Rang fünf vor Yuna Kasai (JPN). Jenny Nowak erreichte als Neunte erneut ein Ergebnis in den Top Ten. Würth fiel auf Rang 15 hinter Annalena Slamik (AUT) zurück, Maria Gerboth wurde 17. Auf den Rängen 19 bis 21 landeten Claudia Purker (AUT), Magdalena Burger und Cindy Haasch.

Zwischenstand Sprung DamenEndergebnis Damen

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