Nordische Kombination: Julian Schmid ist Junioren-Weltmeister

Goldmedaillengewinner Julian Schmid © Janina Pitkänen

Julian Schmid aus Oberstdorf hat sich im ersten Wettkampf der Nordischen Kombinierer bei der Junioren-WM im finnischen Lahti zum Weltmeister gekrönt. Die Kombiniererinnen erlebten einen historischen Moment: Zum ersten Mal gab es für sie einen Wettkampf bei Weltmeisterschaften. Es siegte Ayane Miyazaki aus Japan.

Knappes Ergebnis auf der Schanze

Podium der Herren: Johannes Lamparter, Julian Schmid, Jens Luraas Oftebro (l-r) © Janina Pitkänen

Bereits nach dem Springen deutete sich ein enges Langlaufrennen an, lagen die ersten drei Athleten doch innerhalb von drei Sekunden. Jens Luraas Oftebro, der in dieser Sason regelmäßig für Norwegen im Weltcup startet, hatte ganz knapp die Nase vorn. Seine 92 Meter auf der Normalschanze brachten ihn in Führung vor Johannes Lamparter aus Österreich. Lamparter kam auf die gleiche Weite, minimal schlechtere Haltungsnoten brachten ihm eine Sekunde Rückstand auf Oftebro ein. Doch auch der Oberstdorfer Julian Schmid, der Anfang Januar als Ersatz für Eric Frenzel sein Weltcup-Debut gegeben hatte, blieb mit einer Sekunde Rückstand auf Lamparter in Schlagdistanz.

Taktisches Rennen und Schlussattacke von Schmid

Goldmedaillengewinner Julian Schmid © Janina Pitkänen

Während das Spitzentrio während des Rennens zusammenblieb, schloss von hinten der 24 Sekunden nach Oftebro in das Fünf-Kilometer-Rennen gestartete Vid Vrovnik (SLO) auf, der seinen Rückstand bereits nach kurzer Distanz geschlossen hatte. Dann jedoch musste der Slowene dem hohen Anfangstempo Tribut zollen, er fiel am letzten langen Anstieg zurück und verabschiedete sich aus dem Kampf um die Medaillen. Am letzten Anstieg startete Julian Schmid seine Attacke. Er konnte wenige Meter zwischen sich und Lamparter bringen, der seinerseits einige Meter auf Oftebro gewann. In dieser Reihenfolge liefen sie ins Stadion ein. Schmid ließ Lamparter nicht mehr herankommen und siegte mit 5,3 Sekunden vor dem Österreicher. Oftebro komplettierte das Podium mit 13,5 Sekunden Rückstand auf Schmid. „Es lief heute sehr gut, besonders auf der Schanze. Ich habe einen guten Sprung gemacht und ich wusste, dass ich im Langlauf in dieser Saison gut bin. Ich habe einfach alles gegeben und im Ziel war ich der Erste. Ich habe mit Johannes gesprochen, dass wir zusammenarbeiten können und das hat sehr gut geklappt. Am Ende habe ich alles gegeben und die Taktik ging auf. Ein Junioren-WM-Titel war mein größtes Ziel in meiner jungen Karriere und nun kommt der nächste Schritt. Ich denke, ich werde nun auch einige Weltcupstarts bekommen und das ist das Gute an der Medaille,“ so der glückliche Sieger. Die Platzierungen der weiteren deutschen Starter: 15. Luis Lehnert (Oberaudorf), 22. Simon Hüttel (Weissenstadt), 32. David Mach (Buchenberg).

Historischer erster Wettkampf der Damen

Podium der Damen: Gyda Westvold Hansen, Ayane Miyazaki, Anju Nakamura (l-r) © Janina Pitkänen

Erstmals fand bei der Junioren-WM auch ein Wettkampf der Damen statt. Nach dem Springen lagen einige DSV-Starterinnen auf aussichtsreichen Positionen, am Ende gab es aber kein Edelmetall für die deutschen Damen. Die erst 15-Jährige Lisa Hirner aus Österreich hatte das Springen für sich entschieden. Mit 90 Metern ließ sie Gyda Westvold Hansen (NOR) hinter sich, die trotz 90,5 Metern 12 Sekunden Rückstand auf Hirner hinnehmen musste. Auf Rang drei nach dem Springen lag Ayane Miyazaki aus Japan, 22 Sekunden hinter Hirner zurück.Auf den Rängen vier und fünf platzierten sich Maria Gerboth (Schmiedefeld) und Jenny Nowak (Sohland), 36 und 38 Sekunden hinter Hirner. Auch für die Damen ging das Langlaufrennen über fünf Kilometer. Westvold Hansen und Miyazaki setzten sich schnell gemeinsam an die Spitze. Auf der letzten langen Abfahrt ging Westvold Hansen in Führung, doch die Lücke, die sie reißen konnte, erwies sich als zu gering. Im Stadion hatte die Japanerin Miyazaki keine Mühe, sich an Westvold Hansen vorbeizuschieben. Sie siegte schließlich mit 3,6 Sekunden vor der Norwegerin. Auf Rang drei kam Anju Nakamura ins Ziel, 18,5 Sekunden hinter der Siegerin. Die Japanerin, die just am Wettkampftag ihren 19. Geburtstag feierte, war vom 16. Rang nach vorne gestürmt und hatte rund eineinhalb Minuten gutgemacht. Maria Gerboth konnte ihren vierten Platz halten. Hirner beendete das Rennen auf Rang 5. Jenny Nowak fiel auf den neunten Platz zurück und landete damit noch einen Position hinter Anna Jäkle (Schonach). Sophia Maurus (Buchenberg) kam auf Rang 22.
Für die Damen ist die WM damit bereits beendet, die Herren treten am Freitag zu ihrem nächsten Wettkampf an. Von der Normalschanze geht es dann in der vier mal fünf Kilometer-Staffel um Medaillen.

Ergebnisse

Endergebnis, Damen (Einzel, 5 km)
Endergebnis, Herren (Einzel, 5 km)

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