Nordische Kombination: Die Teams für die kommende Saison

Kurz vor dem Saisonstart schauen wir auf die Teams der Nordischen Kombination.
Kurz vor dem Saisonstart schauen wir auf die Teams der Nordischen Kombination. © Volk/NordicFocus

Kurz vor Saisonbeginn laufen bei den Teams die Vorbereitungen auf Hochtouren. Wir werfen einen Blick auf die nationalen Kader.

Finnland

Ilkka Herola (FIN) wird Finnland in die neue Saison führen.
Ilkka Herola (FIN) wird Finnland in die neue Saison führen. © Volk/NordicFocus

Während einige Nationen ihre erste Garde eher verkleinert haben, geht Finnland den umgekehrten Weg: Sieben Männer und vier Frauen wurden in die National-mannschaft berufen. Zu Annamaija Oinas, Alva Thors und Minja Korhonen stößt Heta Hirvonen, die trotz der Namensgleichheit übrigens nicht die Schwester von Eero Hirvonen ist. Letzterer führt gemeinsam mit Ilkka Herola das Team der Männer an. Wie in den letzten Jahren wurden außer ihnen Arttu Mäkiaho, Perttu Reponen, Otto Niittykoski und Leevi Mutru berufen. Letzterer hatte in den vergangenen eineinhalb Jahren mit ernsten gesundheitlichen Problemen zu kämpfen, gehört aber nach wie vor zum Team. Dazu kommt mit Waltteri Karhumaa ein weiterer junger Athlet, der den Sprung aus der Jugendmannschaft schaffte. Das Trainerteam der Finnen bleibt mit Antti Kuisma als Cheftrainer der Herren, Lauri Asikainen als Sprungtrainer und Lasse Moilanen als Damentrainer unverändert. Die Junioren-Nationalmannschaft setzt sich zusammen aus Aino Kanervala, Lumia Nurmela, Emilia Vidgren, Herman Happonen, Valtteri Holopainen, Eeli Keränen, Eemeli Kurttila, Eetu Pulju, Peter Räisänen und Arsi Tietäväinen. Trotz desselben Statusses scheint es jedoch im finnischen Team derzeit Unterschiede zu geben, was die finanziellen Möglichkeiten der einzelnen Athleten, bedingt durch die Situation des finnischen Verbandes, angeht. So berichtete Herola kürzlich bei mtv, dass nur er und Hirvonen in gewohntem Umfang trainieren durften, während sich die übrigen Athleten einschränken mussten.

Frankreich

Die beiden Stars des französischen Teams: Matteo Baud (FRA) und Laurent Muhlethaler (FRA) (l-r)
Die beiden Stars des französischen Teams: Matteo Baud (FRA) und Laurent Muhlethaler (FRA) (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Keine Veränderungen gibt es in der Zusammen-setzung des Kaders der Franzosen. Cheftrainer Alexandre Villet, Sprungtrainer Alexandre Mougin und Lauftrainer Arnaud Durand werden erneut mit Laurent Mühlethaler, Mattéo Baud, Antoine Gérard, Marco Heinis und Gael Blondeau arbeiten. Die einzige Frau im Nationalkader bleibt Léna Brocard, die, nach mehren Monaten in Norwegen, nun wieder in Frankreich trainiert. Im B-Kader stehen Tom Rochat, Mael Tyrode, Edgar Vallet, Lilian Tréand. Paul Guyot trainiert mit der Gruppe, hat allerdings keinen Kaderstatus.

Italiens Annika Sieff wechselt zum Skispringen

Drei der italienischen Damen: Greta Pinzani (ITA), Daniela Dejori (ITA), Veronica Gianmoena (ITA), (l-r) beim Sommer Grand Prix
Drei der italienischen Damen: Greta Pinzani (ITA), Daniela Dejori (ITA), Veronica Gianmoena (ITA), (l-r) beim Sommer Grand Prix © Volk/NordicFocus

Die größte Änderung im Damenteam Italiens ereignete sich bereits kurz nach der vergangenen Saison: Junioren-weltmeisterin Annika Sieff, eine der großen Hoffnungen in der Nordischen Kombination, wechselte zum Spezialskispringen. Und dies nicht ganz freiwillig, doch aufgrund der Ablehnung der Nordischen Kombiniererinnen für die Olympischen Winterspiele 2026 in der italienischen Heimat und der damit verbundenen fehlenden Unterstützung der Kombiniererinnen wurde sie nun quasi zu diesem Schritt gezwungen. Damit bleibt Veronica Gianmoena als einzige Frau im Nationalteam. Das Herrenteam besteht wie gewohnt aus Aaron Kostner, Samuel Costa und Raffaele Buzzi, unterstützt vom aufstrebenden Iacopo Bortolas, der aus dem B-Kader aufstieg. Im Prinzip gehört auch Alessandro Pittin zum A-Kader. Allerdings verletzte sich der Routinier bei einem Sturz beim Sommer Grand Prix in Oberwiesenthal im August am Kreuzband. Mittlerweile wurde der Italiener operiert, die Saison ist allerdings damit für ihn bereits gelaufen. Den B-Kader bilden nun Daniela Dejori und Greta Pinzani auf Seiten der Frauen; bei den Herren bekamen Domenico Mariotti, Stefano Radovan und Manuel Senoner B-Kader-Status. Den C-Kader bilden Giada Delugan, Anna Senoner, Eros Consolati und Bryan Venturini.

Norwegen mit großem Team

Die erfolgreichsten Norweger des vergangenen Winters: Jarl Magnus Riiber (NOR), Gyda Westvold Hansen (NOR), Jens Luraas Oftebro (NOR), Ida Marie Hagen (NOR), (l-r)
Die erfolgreichsten Norweger des vergangenen Winters: Jarl Magnus Riiber (NOR), Gyda Westvold Hansen (NOR), Jens Luraas Oftebro (NOR), Ida Marie Hagen (NOR), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Norwegen lässt bereits jetzt keinen Zweifel daran, dass es bei der Heim-WM in Trondheim 2025 bereit sein will. Dementsprechend wurden die Kader noch einmal verstärkt. Im Herren-Nationalteam stehen in der kommenden Saison neun Athleten, bei den Damen sind es sieben. Angeführt von Topstar Gyda Westvold Hansen und der dominierenden Läuferin des Weltcups, Ida Marie Hagen, finden neben den beiden Schwestern Mari und Marte Leinan Lund auch Ingrid Late, Mille Marie Hagen und Hanna Midtsundstad einen Platz im Eliteteam. Die drei letztgenannten firmieren dabei als sogenannte Hospitantinnen. Im Herrenteam finden sich neben Überflieger Jarl Magnus Riiber auch Espen Andersen und Espen Bjoernstad, Joergen Graabak, Jens Luraas Oftebro, Kasper Moen Flatla, Andreas Skoglund und Simen Tiller. Auch Einar Luraas Oftebro wurde nominiert, verletzte sich aber ebenfalls während des Sommer Grand Prix derart am Meniskus, dass er mindestens ein halbes Jahr pausieren muss. Damit ist auch für ihn der Winter bereits gelaufen. Das frühere „Team ’25“ ging in einer Juniorennationalmannschaft auf. Auch hier finden sich mit Sebastian Ostvold, Eidar Johan Stroem, Andreas und Emil Ottesen, Per Einar Skjaeret Stroemhaug, Marius Solvig, Jakob Eiksund Saethre, Torje Seljeset, Aleksander Skoglund, Jens Dalseide Kvamme, Even Leinan Lund und Joergen Berget Storsveen zahlreiche Namen.

USA

Benjamin Loomis (USA) ist der Leader der US-amerikanischen Herren.
Benjamin Loomis (USA) ist der Leader der US-amerikanischen Herren. © Thibaut/NordicFocus

Sechs Herren und zwei Damen stehen im US-amerikanischen Nationalteam der Nordischen Kombinierer. Ben Loomis führt das Herrenteam an, welches mit Stephen Schumann, Grant Andrews und Jared Shumate besetzt ist. Dazu kommen die beiden jungen Hoffnungsträger Niklas Malacinski und Carter Brubaker. Niklas‘ Schwester Annika Malacinski bildet gemeinsam mit Alexa Brabec das Nationalteam der Damen. In die Junioren-Nationalteams wurden Caleb Zuckerman, Elias Oswald, Skyler Amy, Eva Minotto und Kai McKinnon berufen. Übrigens setzt die die von der FIS ins Leben gerufene Kooperation nach dem Motto „Große helfen Kleinen“ hier fort. Nachdem bereits der Este Kristjan Ilves sowie der Kasache Chingiz Rakparov erfolgreich mit den Norwegern trainieren, gibt es nun auch eine Kooperation zwischen den Norwegern und den Amerikanern.

Japan

Der Erfahrenste im Weltcup: Akito Watabe (JPN)
Der Erfahrenste im Weltcup: Akito Watabe (JPN) © Thibaut/NordicFocus

Im japanischen A-Kader der Herren stehen mit Akito und Yoshito Watabe die beiden ältesten Teilnehmer des Weltcups. ZUdem wurde Ryota Yamamoto in den höchsten Kader berufen. Im B-Kader stehen neben bereits aus dem Weltcup bekannten Namen wie Sora Yachi und Kodai Kimura auch Namen, die man bislang meist nur in Insiderkreisen gehört hat. Dies sind Atushi Narita, Kaisei Mori, Yuya Yamamoto, Kyotaro Yamazaki, Reo Yamakawa und Shogo Azegami. Dessen Schwester Sana wurde wie Anju Nakamura ins A-Team der Damen berufen. Höchsten Kaderstatus haben die beiden Zwillingsschwestern Haruka und Yuna Kasai, während Hazuki Ikeda, Yuzuka Fujiwara, Rosa Kikuchi, Ayane Miyazaki und Jui Yamazaki im B-Kader sind.

Tschechien

Tomas Portyk (CZE) vertritt das tschechische Team.
Tomas Portyk (CZE) vertritt das tschechische Team. © Thibaut/NordicFocus

Auf der Seite der Damen schickt der tschechische Skiverband Tereza Koldovska und Jolana Hradilova ins Rennen, bei den Juniorinnen finden sich mit Karolina Horka und Hana Fadrhoncova zwei weitere Athletinnen. Bei den Herren setzt man mit Tomas Portyk, Lukas Danek, Ondrej Pazout und Jan Vytrval auf bekannte Namen in der Nationalmannschaft. Diese hatten allerdings in den letzten Jahren allesamt zu kämpfen und werden sich strecken müssen, wollen sie ihre Plätze verteidigen. Denn im Juniorteam stehen mit Lukas Dolezal, Jan John, Jiri Konvalinka und Radim Sudek vier Nachwuchssportler, die die Etablierten schon bald unter Druck setzen dürften.

Slowenien

Vid Vrhovnik (SLO) kehrt nach einem Jahr Pause wieder in den Weltcup zurück.
Vid Vrhovnik (SLO) kehrt nach einem Jahr Pause wieder in den Weltcup zurück. © Volk/NordicFocus

Gasper Brecl ist der einzige Mann in der slowenischen National-mannschaft. Bei den Damen treten wie bereits in den letzten Jahren Silva Verbic und Ema Volavsek an. Im B-Kader stehen zudem Erazem Stanonik, Matic Garbajs und Matija Zelnik, die alle ebenfalls bereits Weltcupluft schnuppern durften. Ein bekannter Name, der bereits beinahe aus der Nordischen Kombination verschwunden war und keinen Kaderstatus besitzt, kehrt dagegen wieder in den Weltcup zurück: Vid Vrhovnik, der im letzten Jahr nicht antrat, meldete sich Anfang Oktober mit dem slowenischen Meistertitel zurück und will es im kommenden Weltcupwinter noch einmal wissen.

Einzelkämpfer aus Estland, Schweiz und Kasachstan

Pascal Mueller (GER) vertritt als Einzelkämpfer die Schweiz.
Pascal Mueller (GER) vertritt als Einzelkämpfer die Schweiz. © Volk/NordicFocus

Während der bereits erwähnte Kristjan Ilves seit Jahren erfolgreicher Stammgast im Weltcupzirkus ist und auch im kommenden Winter gemeinsam mit den Norwegern auftreten wird, dürfte Chingiz Rakparov vermutlich nur ab und an im Weltcup zu sehen sein. Dies gilt auch für den Schweizer Pascal Müller. Der Nachwuchsathlet hat B-Kader-Status und arbeitet sich langsam an den Weltcup heran. Bislang ist er allerdings nur auf Normalschanzen gelegentlich in Erscheinung getreten und startet überwiegend im Continentalcup.