Dolomitenlauf: Schöttes und Skogsholm gewinnen Highspeed-Marathon

Zieleinlauf des Dolomitenlauf Klassik 2020 © Dominik Angerer

Der Norweger Vinjar Skogsholm war der lachende Dritte beim Dolomitenlauf in Osttirol. Nach einem spektakulären Sturz der beiden Führenden im Zielsprint holte sich der Norweger bei seiner Dolomitenlauf-Premiere seinen ersten Triumph. Bei den Damen ging der Sieg an die überlegene Deutsche Melina Schöttes.

Skogsholm profitiert von Sturz

Siegerinnen Dolomitenlauf Klassik 2020 © EXPA Pictures/Dominik Angerer

Beim 50-jährigen Jubiläum des klassischen Dolomitenlaufs kam es zu einer Premiere. Erstmals führten die Strecken über 42 und 30 Kilometer von Heinfels entlang des Drauradweges stets leicht bergab via Strassen, Abfaltersbach, Mittewald und Anras zum Hauptplatz von Lienz. Bei perfekten Witterungsbedingungen mit strahlendem Sonnenschein starteten 1.000 Athleten aus über 30 Ländern in den „Highspeed“-Dolomitenlauf, dessen Loipen von den rund 400 ehrenamtlichen Mitarbeitern perfekt präpariert wurden. Gleich von Beginn des 42 Kilometer Rennens an drückten die Spitzenläufer gehörig aufs Tempo. Es bildete sich rasch eine rund 15 Mann starke Spitzengruppe, die mit hoher Geschwindigkeit durch das Pustertal raste. Vor allem die italienischen und russischen Läufer dominierten. Bei der Rennhälfte änderte sich die Situation wieder, als sich eine elfköpfige Spitzengruppe bildete. Je näher Lienz kam, desto mehr lichtete sich das Spitzenfeld. So traten etwas mehr als zehn Athleten zum Zielsprint am Lienzer Hauptplatz an. Wenige Meter vor dem Ziel verhedderten sich die beiden in Führung liegenden Mauro Brigadoi und Francesco Ferrari. Sie kamen zu Sturz und so war der Weg frei für den Norweger Vinjar Skogsholm. Nach einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 26,5 km/h jubelte der 25-jährige Norweger im Ziel über seinen Triumph: „Es war mein erster Start beim Dolomitenlauf und dann gelingt mir gleich der Sieg. Es war ein spannendes und hartes Rennen bei perfekten Bedingungen. Natürlich habe ich vom Sturz der beiden Konkurrenten im Zielsprint profitiert. Aber ein Sieg ist ein Sieg.“ Auf den zweiten Platz sprintete der Finne Veli-Matti Rasanen vor dem Tschechen Stanislav Rezac. Als bester Deutscher kam Josua Strübel auf einen sehr guten vierten Platz. Der Schweizer Weltcupsieger Toni Livers wurde Sechster. Bei den Damen siegte die erst 21-jährige Deutsche Melina Schöttes. Sie gewann rund drei Minuten vor der Finnin Terhi Pollari, Dritte wurde Hanna Nöhmeier. Die Österreicherin Anna-Maria Wörndle verpasste als Vierte das Podium um fünf Minuten. Über die 30 Kilometer Kurzdistanz gab es sogar einen deutschen Doppelsieg zu feiern. Maxim Cervinka gewann vor Tim Seifert und dem Südtiroler Matthias Schwingshackl. Bei den Damen siegte die slowenische Weltcup-Läuferin Sara Jazbec rund 55 Sekunden vor Petra Tanner aus Österreich. Den dritten Platz mit einem Rückstand von dreieinhalb Minuten holte sich die Italienerin Caterina Piller.

Seebacher sorgt für österreichischen Sieg

Dolomitenlauf Skating 2020 © EXPA Pictures/Dominik Angerer

Über 700 Teilnehmer gingen am Samstag beim Dolomitenlauf Skating mit Start und Ziel beim Biathlonzentrum Obertilliach an den Start. Teilnehmer aus über 30 Nationen nahmen dort, wo im nächsten Jahr von 28. Februar bis 10. März die Biathlon Junioren Weltmeisterschaften stattfinden, die Distanzen über 42 und 20 Kilometer in Angriff. Beim Langdistanzrennen über die 42 Kilometer Distanz setzten sich gleich nach dem Start die Favoriten in Szene. Bei der ersten Zieldurchfahrt zur Hälfte des Rennens lag ein Quartett mit den Russen Raul Shakirzyanov und Eugeny Dementiev sowie dem Schweizer Weltcupsieger Toni Livers und dem Franzosen Benoit Chauvet in Führung. In der Schlussrunde schaffte dann noch Österreichs Aushängeschild Bernhard Tritscher den Anschluss und so kam es zum packenden Zielsprint, wo sich der „Underdog“ Raul Shakirzyanov etwas überraschend gegen Tritscher und Dementiev durchsetzte. Chauvet landete vor Livers an der vierten Stelle. „Einfach unglaublich, dass ich diese Weltklasseläufer schlagen konnte“, jubelte der Russe Shakirzyanov im Ziel. Bei den Damen holte sich Anna Seebacher nach Rang drei im Vorjahr ihren ersten Sieg beim Dolomitenlauf. „Gestern das perfekte Aufwärmen beim Dolomitensprint und heute lief es richtig gut. Nach dem dritten Platz im Vorjahr wollte ich heuer unbedingt den Sieg und es ist gelungen“, so Seebacher nach dem Rennen. Die Radstädterin siegte rund zehn Minuten vor Iris Pessey (Frankreich). Den dritten Platz belegte die Österreicherin Claudia Egginger. Auf der Kurzdistanz sorgte die 23-jährige Lisa Achleitner für einen rot-weiß-roten Triumph. Sie siegte über die 20 Kilometer klar vor der Italienerin Julia Kuen. Dritte wurde die US-Amerikanerin Meg Lane. Bei den Herren setzte sich der starke Südtiroler Patrick Klettenhammer souverän gegen den Deutschen Felian Schubert und den Österreicher Michael Föttinger durch.

Dolomitensprint zum Auftakt

Bernhard Tritscher beim Dolomitensprint 2020 © EXPA Pictures/Dominik Angerer

Die 40. Auflage des Dolomitensprints übertraf am Freitag alle Erwartungen. Ein internationales, hochkarätiges Starterfeld mit einem Olympiasieger sorgte für einen gelungenen Start in das Dolomitenlauf-Wochenende. Bei den Herren gab es durch den derzeit besten ÖSV-Langläufer Bernhard Tritscher einen Heimsieg, bei den Damen jubelte die Italienerin Alice Canclini über ihren ersten Triumph in Lienz. Im Finale der Herren sah es bis zur letzten Runde nach einem rot-weiß-roten Doppelsieg aus: Michael Föttinger führte knapp vor Tritscher, der sich bei der letzten Zielpassage an Max Olex vorbeischieben konnte. Doch in der knackigen Abfahrt stürzte Föttinger und so war der Weg frei für den ersten Sieg des Salzburgers Bernhard Tritscher, der die Ehrenrunde mit der Österreich-Flagge absolvierte: „Der Dolomitenlauf ist eine Institution im Langlaufsport und hat viel Vorarbeit für den Sprintbewerb gemacht. Ich war schon öfter hier und bin sehr glücklich, dass es endlich mit dem Sieg geklappt hat!“ Hinter Olex belegte Jan Miha den dritten Platz. Nach drei Vorläufen bei den Damen schafften es die beiden Österreicherinnen Lisa Achleitner und Anna-Maria Wörndle ins Finale. Doch dort dominierte die Italienerin Alice Canclini, die einen sicheren Vorsprung ins Ziel brachte. Achleitner fing in der letzten Kurve Wörndle noch ab und sicherte sich vor ihrer Landsfrau den zweiten Platz. 

Alle Ergebnislisten findet ihr hier: Ergebnisse Dolomitenlauf Lienz (Österreich)

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