Biathlon: Philipp Nawrath holt Deutschen Meistertitel im Einzel

Matthias Dorfer (GER), Philipp Nawrath (GER), Benedikt Doll (GER), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Der erste Titel bei der diesjährigen Deutschen Meisterschaft der Biathleten in Ruhpolding im verkürzten Einzelwettkampf ging an Philipp Nawrath, der sich gegen Matthias Dorfer und Benedikt Doll durchsetzte.

Perfektes Comeback nach Verletzung

Philipp Nawrath (GER) © Reichert/NordicFocus

Besser kann man nicht aus einer Verletzung zurück kommen: Philipp Nawrath triumphierte nach Bänderriss und Mittelfußbruch im Juni im heutigen verkürzten Einzelwettkampf über 15 Kilometer mit 45 Sekunden Strafzeit bei sommerlichen Temperaturen. Der für den SK Nesselwang startende Ruhpoldinger verfehlte zwei Ziele und konnte sich dank der zweitschnellsten Laufzeit (+24,2 Sekunden) über den Sieg freuen. „Ich hatte sehr viel Respekt davor, weil es schon gut warm ist und normalerweise haben wir unsere Trainingszeit eher auf 8 Uhr verlegt bei solchen Temperaturen. Aber das hat mir heute gar nicht so viel ausgemacht. Ich konnte immer gut Tempo machen auf der Runde und bin nahezu alles alleine gelaufen. Ich hatte nie jemanden als Anhaltspunkt, aber ich glaube, das hat mir heute auch ganz gut getan, um im Rennen mein eigenes Tempo zu gehen und durchzuackern und das war ganz gut“, sagte Nawrath im Siegerinterview. Bei seiner Verletzungshistorie freut ihn der Sieg umso mehr: „Ich bin nun sehr erleichtert. So eine Verletzung kann auch andere Sachen bedeuten, gerade wenn man in einem fortgeschrittenen Alter ist“, so der 30-Jährige, der die Strecke aus dem täglichen Training kennt: „Ich bin eher der Wettkampftyp als Training, aber ich kenne hier jeden Stein beim Nachnamen – ich habe schon überlegt, wie ich das ausdrücke“, lachte er und erzählt weiter: „Ich kenne jede Welle, jeden Buckel, jeden Berg, wie man ihn angeht. Wir haben gestern aber trotzdem im Team noch einmal drüber gesprochen, wie man es angeht und wo intelligenterweise weniger Tempo Sinn macht und das haben wir heute gut umgesetzt – vor allem ich, denke ich.“

Dorfer und Doll holen Edelmetall

Matthias Dorfer (GER), Philipp Nawrath (GER), Benedikt Doll (GER), Johannes Dornhauser (GER), Roman Rees (GER), Johannes Kuehn (GER), (l-r) © Reichert/NordicFocus

Mit ihm auf dem Podium standen Matthias Dorfer aus der Lehrgangsgruppe Ib und Benedikt Doll. Der 30-jährige Dorfer schoss nur einmal daneben, verlor aber auf den Skirollern mehr als eine Minute, so dass er sich sieben Sekunden hinter Nawrath auf dem Silberplatz einreihte. Benedikt Doll, mit 33 Jahren der älteste Athlet auf dem Podium, war zwar der schnellste Läufer, konnte damit aber seine drei Strafzeiten nicht kompensieren, so dass er mit 20 Sekunden Rückstand Bronze gewann. Nur um 2,5 Sekunden verpasste der Ruhpoldinger Johannes Donhauser nach zwei Fehlschüssen die Medaillen. Roman Rees und Johannes Kühn durften nach einem und zwei Schießfehlern als Fünfter und Sechster ebenfalls an der Siegerehrung teilnehmen. Danilo Riethmüller wurde Siebter vor Justus Strelow. David Zobel und Philipp Horn aus der Lehrgangsgruppe Ia leisteten sich heute viel zu viele Fehler am Schießstand und kamen somit nicht über die Plätze 13 und 18 hinaus – daran konnten auch gute Laufzeiten nichts ändern. Lucas Fratzscher, der kürzlich im Training mit dem Rad stürzte, wollte heute wieder angreifen, musste aber wegen einer Corona-Infektion passen. Als Gäste waren auch fünf Schweizer am Start. Der beste Eidgenosse, Niklas Hartweg, belegte nach drei Schießfehlern Rang neun im Gesamtresultat.

 

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