Langlauf U23 WM Planica: Helen Hoffmann wird Weltmeisterin im Klassik-Einzelstart - Silber für Nadja Kälin - xc-ski.de Langlauf

Langlauf U23 WM Planica: Helen Hoffmann wird Weltmeisterin im Klassik-Einzelstart – Silber für Nadja Kälin

Nadja Kaelin (SUI), Helen Hoffmann (GER), Maerta Rosenberg (SWE), (l-r) © Borut Živulović/Bobo

Zum Abschluss der Einzelrennen bei den Junioren- und U23-Weltmeisterschaften im slowenischen Planica holte sich Helen Hoffmann den Titel im Einzelstart in der klassischen Technik. Silber ging an Nadja Kälin.

Hoffmann überrascht sich selbst

Helen Hoffmann (GER) © Borut Živulović/Bobo

Dieser Titel kam offenbar auch für Helen Hoffmann selbst überraschend. Nachdem es in ihrer besseren Technik im freien Stil nicht zu einer Medaille reichte, feierte sie nun im klassischen Stil ihren insgesamt dritten Weltmeistertitel. Zuvor hatte sie als Juniorin und letztes Jahr in der U23 Klasse zweimal Gold gewonnen – jeweils im Skaten. Nach ihrem Erfolgsrezept für ihren heutigen Triumph gefragt meinte sie kurz und bündig: „Keine Ahnung. Am Anfang bin ich recht langsam angegangen, am Ende ist es dann etwas besser geworden. Ich bin sehr glücklich.“ Nach der ersten Runde hatte die 22-Jährige mit 18 Sekunden Rückstand an siebter Stelle gelegen und auch nach zwei Runde war sie noch Fünfte. Dann drehte die Thüringerin aber richtig auf und holte sich den Sieg. Dabei profitierte sie aber auch davon, dass beide Schwedinnen, die am höchsten Punkt der Schlussrunde noch vor ihr lagen, auf der Abfahrt ins Stadion viel Zeit verloren. So konnte sich Helen Hoffmann über ihren insgesamt dritten Titelgewinn freuen. „Ich habe mich auf jeden Fall sehr gefreut. Ich habe das auch nicht erwartet, da die letzten Wochen ja nicht so gut liefen. Aber heute lief es umso besser. Es war sehr nass und sehr regnerisch – richtiges Oberhof-Wetter! Die Spuren waren schon ein bisschen kaputt, aber es ging noch gerade so. Mein Ski war auf jeden Fall heute richtig schnell, hoch und runter. Der Plan war, dass ich mich ein bisschen reinsteigere, das habe ich auch versucht und konnte es auch sehr gut umsetzen. Gefeiert wird erst morgen, da ist ja noch die Staffel!“, sagte sie im DSV Interview. 

Silber geht an Nadja Kälin

Nadja Kaelin (SUI), Helen Hoffmann (GER), Maerta Rosenberg (SWE), (l-r) © Borut Živulović/Bobo

Nach dem Triumph ihrer jüngeren Schwester im Massenstart reist auch Nadja Kälin noch mit einer Medaille nach Hause. Von Anfang an lag sie in diesem engen Rennen auf Podestkurs: In der ersten Runde auf Rang zwei, dann auf Platz vier mit drei Sekunden Rückstand auf Bronze und im Ziel lag sie nur 1,2 Sekunden hinter Helen Hoffmann. Umso beachtenswerter ist dieses Ergebnis, wenn man von ihren gesundheitlichen Beschwerden weiß, die auch für die Aufgabe des Massenstarts sorgten. „Ich bin sehr schnell ins Rennen gegangen und dachte dann ‚Oje, wie soll ich das Tempo noch zwei Runden halten?‘ In der zweiten Runde habe ich Magenkrämpfe bekommen und ich dachte ‚Oh nein…‘ Das hatte ich auch schon in den 20 Kilometern. Ich dachte ‚Ich muss da nun durchkommen, es ist das letzte Rennen!‘ Ich bin nun sehr glücklich“, freute sich die 22-Jährige. Statt Gold und Silber zu gewinnen, wie es vor der letzten Abfahrt aussah, blieb für das schwedische Team nur eine Bronzemedaille und ein vierter Platz übrig. Märta Rosenberg meinte später, sie sei schneller angegangen als geplant und habe sich am Ende sehr müde gefühlt. Für sie bleibt immerhin noch Bronze, ihre Teamkollegin Elin Henriksson, die keine sechs Sekunden langsamer war als Helen Hoffmann, ging leer aus. Margrethe Bergane hatte nach zwei Runden auch noch auf einem Medaillenrang gelegen, am Ende fehlten ihr aber genau acht Sekunden auf Bronze. Massenstart-Weltmeisterin Marina Kälin wurde diesmal mit 18 Sekunden Rückstand auf Gold Sechste vor der Vize-Weltmeisterin im Sprint, Hilla Niemelä aus Finnland. Lisa Ingesson, Liliane Gagnon und Jasmine Drolet komplettierten die besten Zehn. Verena Veit wurde gute 13. und auch Theresa Fürstenberg und Germana Thannheimer kamen als 16. und 17. noch unter die besten 20 wie auch Anja Weber, die nach der ersten Runde als Vierte nur zehn Sekunden Rückstand gehabt hatte und dann viel Zeit verlor.

Norwegischer Dreifachsieg

Martin Kirkeberg Moerk (NOR), Mathias Holbaek (NOR), Edvard Sandvik (NOR), (l-r) © Borut Živulović/Bobo

Bisher hatte es bei diesen Titelkämpfen noch keinen Dreifachsieg gegeben, es haben sogar ungewöhnlich viele verschiedene Nationen Medaillen geholt. Zum Abschluss gab es dann doch noch einen norwegischen Dreifachsieg, bei dem sich Mathias Holbæk dank einer tollen Schlussrunde den Titel holte. „Ich wollte vorsichtig angehen und dann immer schneller werden“, sagte der 20-Jährige nach seinem Erfolg und agierte genau nach dieser Taktik, die offenbar auch der Plan von Martin Kirkeberg Mørk war, wie er später sagte. Ihm fehlten am Schluss nur 3,1 Sekunden auf seinen fast drei Jahre jüngeren Teamkollegen. Lange hatte es aber so ausgesehen, als würde der WM-Titel an Edvard Sandvik gehen, der nach der ersten Runde fast sechs Sekunden vorne lag. Am Ende blieb für ihn nur Bronze, 19,9 Sekunden hinter dem Sieger, obwohl er sein Rennen selbst als „von Anfang bis Ende sehr gut“ beschreibt. „Ich habe aber schon gehört, dass Mathias immer schneller wird“, sagte er nach dem Gewinn der Bronzemedaille.

Platz vier und sechs für DSV

Die deutschen Herren gingen auch diesmal bei der Medaillenvergabe leer aus, konnte sich aber über die Plätze vier und sechs freuen. Der 23-jährige Jan-Friedrich Doerks lag immer etwa zehn Sekunden hinter den Medaillenplätzen, aber als Sandvik in der zweiten Rennhälfte viele Sekunden verlor, kam doch noch etwas Hoffnung auf Bronze auf. Schließlich schließlich belegte der Thüringer mit 27 Sekunden Rückstand auf den Sieger den vierten Platz vor dem vierten Norweger Thomas Linnebo Mollestad. Sehr guter Sechster wurde der erst 20-jährige Allgäuer Elias Keck, der einige Kilometer mit Mollestad mitlaufen und sich dadurch immer weiter nach vorn schieben konnte, nachdem in er seiner zweiten Runde auf den gerade erst startenden Norweger traf. Hinter den Franzosen Rémi Bourdin und Gaspard Rousset sowie dem Schweden Måns Skoglund belegte der Massenstart-Dritte aus der Schweiz, Fabrizio Albasini, den zehnten Rang. Nicola Wigger wurde 15., Pierrick Cottier 21. und Noe Näff 23. Bester Österreicher wurde Erik Engel auf Platz 27 vor den Deutschen Korbinian Heiland und Jan Stölben auf den Plätzen 28 und 30. Die weiteren ÖSV-Läufer Philipp Wieser, Florian Ganner und Christian Steiner kamen als 38., 43. und 56. in die Wertung.

Morgen stehen zum Abschluss noch die Mixed-Staffeln in beiden Altersklassen auf dem Programm.

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