Lillehammer und Pokljuka – das Weltcup-Wochenende in Kürze

Nordisches Wochenende in Lillehammer (NOR) © Modica/NordicFocus

Biathlon, Nordische Kombination, Langlauf – ein erstes Wochenende mit allen xc-ski.de Sportarten. Die größten Erfolge für den Deutschen Skiverband gab es diesmal aber ausgerechnet bei den nicht so erfolgsverwöhnten Langläufern.

Langlauf: DSV-Team überrascht bei Schlussetappe

Völlig unbeachtet von den Fernseh-Kameras lief Janosch Brugger im Handicap-Rennen in Lillehammer das Rennen seines Lebens (Brugger sensationell Tagessieger, Tønseth gewinnt das Lillehammer Triple) – abgesehen von Sprint-Gold bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2017. Wetter und langsames Tempo in den ersten beiden Gruppen kamen ihm zugute, dennoch ist sein Lauf eine beeindruckende Leistung. Seine schnellste Laufzeit wird als Etappensieg gewertet, mit dem er sein WM-Ticket löste wie auch Jonas Dobler und Lucas Bögl mit der sechst- und achtschnellsten Laufzeit. Thomas Bing schaffte mit der zwölften Zeit immerhin die halbe Norm. Die Entscheidung im Lillehammer Triple war eine rein-norwegische Sache: Didrik Tønseth und Sjur Røthe machten den Sieg auf der Zielgeraden unter sich aus, nachdem Røthe sich auf der zweiten Etappe mit seinem ersten Sieg nach seiner Rheuma-Diagnose in der absoluten Weltspitze zurückgemeldet hatte (Heimsieg für Sjur Røthe). Im Sprint musste Johannes Høsflot Klæbo eine weitere Niederlage hinnehmen – Pellegrino triumphierte (Sundling und Pellegrino gewinnen Etappe eins).

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Johaug nicht zu schlagen

So gut wie bei den Herren lief es bei den DSV-Damen nicht, aber immerhin sprang Sandra Ringwald mit zwei halben Normen in Sprint und Handicaprennen auf den WM-Zug auf. Insgesamt war Therese Johaug wieder einmal unschlagbar (Johaug in Lillehammer Triple nicht zu schlagen) dank ihrer Stärke in Distanzrennen (Johaug bezwingt Schwedinnen), obwohl sie die Viertelfinals im Sprint knapp verpasste. Gejagt wurde sie wieder von den Schwedinnen und diesmal auch von Ingvild Flugstad Østberg, wobei sich bei den Schwedinnen diesmal Ebba Andersson als klar stärker erwies als Charlotte Kalla. Auch im Sprint kündigt sich Konkurrenz für die erfahrene Stina Nilsson an mit dem Sieg der jungen Jonna Sundling (Sundling und Pellegrino gewinnen Etappe eins).

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Nordische Kombination: Jarl Magnus Riiber beeindruckt

Das Wochenende war eine einzige Demonstration der Stärke von Jarl Magnus Riiber. Nachdem er das kurze Rennen über fünf Kilometer noch nur um Haaresbreite vor Eric Frenzel gewann (Auftaktsieg für Jarl Riiber), siegte er im erstmals seit 2009 ausgetragenen Massenstart nach Platz fünf im Laufen mit insgesamt acht Punkten Vorsprung vor Frenzel und Rießle nach dem Springen (Riiber siegt auch beim Massenstart). Im dritten Wettkampf mit Sprung von der Großschanze plus 10 Kilometer-Lauf lief er ein einsames Rennen mit zwischenzeitlich über eine Minute Vorsprung vor dem Feld, in dem taktiert wurde. Auch hier gab es durch Johannes Rydzek immerhin einen deutschen Podestplatz (Riiber gewinnt zum Dritten). Insgesamt wird aus deutscher Sicht aber klar, dass es beim gesamten Team noch an der Sprungform hapert – vor allem an der Konstanz. Auch wenn in Lillehammer natürlich auch wieder schwierige Windbedingungen herrschten. Damit hatten die Österreicher aber überhaupt keine Probleme: Rehrl, Seidl und Co. gehörten meist zu den besten Springern, büßten aber Positionen in ihrer schwächeren Disziplin, dem Laufen, ein.

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Biathlon: Schwacher Auftakt der DSV-Biathleten

Wie seit einigen Jahren üblich begann die Biathlon-Saison am Sonntag vor dem ersten Einzelrennen (Mittwoch) mit den Mixed-Staffeln: Ein erster Formtest, auch wenn der eine oder andere Athlet noch geschont wurde (Schempp, Peiffer). Die ersten Siege der Saison gingen in der Single Mixed an die Norweger Thekla Brun-Lie und Lars Helge Birkeland knapp vor den Österreichern Lisa Theresa Hauser und Simon Eder. In der Mixed Staffel mit vier Athleten setzten sich die Franzosen Anais Bescond, Justine Braisaz, Martin Fourcade und Simon Desthieux klar gegen die überraschend starken Schweizer Elisa Gasparin, Lena Häcki, Benjamin Weger und Jeremy Finello durch. Die beiden deutschen Staffeln Hildebrand/Lesser und Hinz/Herrmann/Horn/Doll leisteten sich jeweils Strafrunden, so dass sie mit den Podestplätzen nichts zu tun hatten (Norwegen und Frankreich gewinnen erste Rennen).