Pokljuka und Beitostølen – das Weltcup-Wochenende auf einen Blick

Johannes Kuehn (GER) © Manzoni/NordicFocus

Es spannendes Weltcup Wochenende mit Langlauf und Biathlon geht zu Ende. Wir werfen einen Blick zurück…

Johaug und Norwegen weit vor allen anderen

Therese Johaug war an diesem Wochenende auf den bestens bekannten Trainingsstrecken der Norweger in Beitostølen wieder in ihrer eigenen Welt: Wer soll die Norwegerin in dieser Saison in Distanzrennen überhaupt schlagen können? Über eine Minute lag sie im langen Einzelstart im freien Stil über 15 Kilometer vor Kalla und Østberg. Teresa Stadlober versuchte, mit der von hinten kommenden Johaug mitzugehen, büßte aber später für das Tempo – mit Platz elf zeigt sich die Österreicherin dennoch zufrieden (Johaug dominiert nach Belieben). Auch in der ersten Staffel-Entscheidung war Norwegen eine Klasse für sich, was aber auch an Ingvild Flugstad Østberg lag, die den Vorsprung ihres Teams auf die Russinnen und Finnland noch deutlich ausbaute (Norwegerinnen gewinnen Staffelrennen). Das deutsche Damen-Duo Hennig und Belger konnte im Distanzrennen nur einen Punkt durch Platz 30 für Katharina Hennig erringen, zeigte aber ein zufriedenstellendes Staffelrennen – mehr als Platz acht war für die „Jugend forscht“-Abteilung des Teams mit Antonia Fräbel, Katha Hennig, Julia Belger und Vici Carl einfach nicht drin, obwohl Katharina Hennig sich gegen eine Charlotte Kalla beachtlich schlug.
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DSV und SwissSki erfolgreich – Norweger und Russen dominieren Beito

Noch besser lief es für die DSV-Herren Thomas Wick, Jonas Dobler, Lucas Bögl und Thomas Bing, die bis zum Schluss in der Verfolgergruppe ab Platz vier zusammen mit den Schweizern Livio Bieler, Dario Cologna, Toni Livers und Roman Furger mithielten – am Ende wurde es im Zielsprint ein starker vierter Platz für die Schweiz und Rang sechs für die Deutschen: Ein Ergebnis, mit dem alle sehr zufrieden waren (Norwegische Herren knapp vor Russland). Im Einzel verpassten Lucas Bögl und vor allem Jonas Dobler die Weltcup-Punkte relativ knapp und auch Dario Cologna konnte mit Platz 17 und einem recht großen Rückstand nicht zufrieden sein. Ganz anders als Sjur Røthe, der wie in Lillehammer das Freistilrennen gewann – wie sein Vater schon letzte Woche gegenüber den Medien sagte: „Mein Junge ist jetzt ganz großer Favorit für die 50 Kilometer in Seefeld!“ Alle Norweger und Russen auf den Plätzen hinter ihm konnten nur staunen über den großen Abstand (Røthe triumphiert über 30 Kilometer). In der Staffel wurde es erwartungsgemäß ebenfalls ein Duell zwischen Norwegen und Russland, das der ausgebufftere Finn Hågen Krogh gegen Andrey Melnichenko für sich entschied.

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Kühn holt einzigen Podestplatz für das deutsche Team

Wettertechnisch hatte das slowenische Pokljuka während des Biathlon-Weltcups alles zu bieten, nur der Schnee von oben fehlte. Mit 25.000 m³ übersommertem Schnee hat der Veranstalter aber für gute Streckenbedingungen gesorgt. Nur gegen den Nebel hat man auch in Slowenien kein Mittel: Der erste Einzelbewerb der Herren musste auf den folgenden Tag verlegt werden, wo Johannes Kühn als Zweitplatzierter den ersten und einzigen Podestplatz für die deutschen Biathleten holte (Fourcade gewinnt vor Johannes Kühn). Mehr als ein fünfter Platz von Simon Schempp im Einzel sowie ein ebenfalls fünfter Rang von Benedikt Doll im Sprint war nicht drin. Einen hervorragenden Saisoneinstieg hatte der Norweger Johannes Thingnes Bø mit zwei Siegen in Sprint und Verfolgung sowie einem siebten Platz führt er in der Gesamtwertung vor dem Österreicher Simon Eder. Überraschend zurückgeblieben ist ein ratloser Martin Fourcade. Nach seinem Sieg im Einzel konnte er weder im Sprint noch in der Verfolgung sein Leistungsvermögen abrufen und ist auf der Suche nach den Gründen dafür.

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Preuß und Weidel überzeugen

Auch die deutschen Damen sind mit eher durchwachsenen Leistungen in die Saison gestartet. Probleme am Schießstand oder auch auf der Strecke und letztlich ein Sturz von Franziska Hildebrand in aussichtsreicher Position ließen keine Podestplatzierung zu. Beste Deutsche war in allen drei Einzelbewerben Franziska Preuß mit einem zehnten und zwei neunten Plätzen. Dass Laura Dahlmeier wegen Trainingsrückstand voraussichtlich das komplette erste Trimester auslassen wird, war das Glück von Anna Weidel. Sie wurde aus dem IBU-Cup für Pokljuka nachnominiert und landete bei ihrem Debüt im Weltcup im Sprint auf Rang zehn (Mäkäräinen im Sprint nicht zu schlagen) und in der Verfolgung auf elf (Mäkäräinen feiert zweiten Sieg in Folge). Anna Weidel und Franziska Preuß haben mit ihren Platzierungen bereits die WM-Norm geknackt. Bei den Damen glänzte Kaisa Mäkäräinen mit hervorragenden Schießergebnissen und Wierer mit Schnellschusseinlagen sowie Yulia Dzhima mit ihrem ersten Weltcupsieg im Einzel. Die Slowakin Paulina Fialkova bestätigte in Pokljuka ihre Ergebnisse bei der Sommerweltmeisterschaft in Nove Mesto 2018, wo sie Gold im Sprint und Silber in der Verfolgung holte. Hinter Wierer und Mäkäräinen belegt sie derzeit Rang drei der Gesamtwertung.

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