Biathlon WM Östersund: Deutsche Mixed-Staffel gewinnt Silber

Benedikt Doll (GER), Arnd Peiffer (GER), Denise Herrmann (GER), Vanessa Hinz (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Am ersten Wettkampftag bei den Biathlon Weltmeisterschaften im schwedischen Östersund gewinnt die deutsche Mixed-Staffel Silber hinter den Top-Favoriten aus Norwegen. Italien holt sich Bronze vor Russland, Schweden und Tschechien.

Norwegen holt sich ersten Weltmeistertitel

Marte Olsbu Roeiseland (NOR), Tiril Eckhoff (NOR), Johannes Thingnes Boe (NOR), Vetle Sjaastad Christiansen (NOR), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Auf den anspruchsvollen Strecken von Östersund und bei anhaltendem Schneefall wurden die Norweger Marte Olsbu Roeiseland, Tiril Eckhoff, Johannes Thingnes Boe und Schlussläufer Vetle Sjaastad Christiansen Weltmeister mit der Mixed-Staffel. Mit insgesamt sieben Nachladern und einem Vorsprung von 13,1 Sek. auf das deutsche Team wurden sie ihrer Favoritenrolle gerecht und holten sich die Goldmedaille. Beim entscheidenden Schießen sicherte Christiansen seinem Team mit fünf schnellen Treffern den Titel. Doll riskierte alles beim finalen Schießen, benötigte zwei Nachlader und musste den Norweger ziehen lassen. Der Vorsprung auf die Italiener betrug allerdings über eine Minute und Silber war so gut wie sicher. „Ich habe gesehen nach hinten passiert nichts mehr und wollte nach vorne angreifen, trotz der zwei Fehler habe ich mich gut am Schießstand gefühlt, aber er (Christiansen) war der bessere Schütze heute“, sagte Benedikt Doll nach dem Rennen. 

Herrmann für Dahlmeier

Lukas Hofer (ITA), Denise Herrmann (GER), Arnd Peiffer (GER), (l-r) © Manzoni/NordicFocus

Eigentlich sollte Laura Dahlmeier für das deutsche Team in der Mixed Staffel starten. Sie fühlte sich aber nicht hundertprozentig fit und mit den Ärzten ist man zu dem Entschluss gekommen, dass sie pausiert. Für sie rückte Denise Herrmann nach, die am Vorabend von ihrem Einsatz erfuhr. Die deutsche Mixed-Staffel lief von Beginn an auf Tuchfühlung mit den Norwegern und Vanessa Hinz zeigte mit zwei Nachladern eine solide Leistung. Als Sechste übergab sie auf Herrmann, die gute Erinnerungen an Östersund hat. Im Dezember 2017 feierte sie dort ihre ersten Weltcupsiege im Sprint und in der Verfolgung.  Auf der ersten Runde machte sie schnell Positionen gut, blieb liegend fehlerfrei und ging im Abstand von 3 Sekunden mit Eckhoff und Wierer auf die nächste Runde. Gemeinsam kam das Trio zum stehenden Anschlag und nach drei Nachladern machte sich Denise Herrmann mit einem Rückstand von 18,2 Sek. als Vierte hinter Italien, Norwegen und Schweden auf die Schlussrunde. Laufstark schaffte sie den Anschluss, überholte alle drei und übergab knapp vor Norwegen auf Arnd Peiffer. „Die Strecke liegt mir, das weiß ich, ich habe gute Erinnerungen. Gestern Abend habe ich erfahren, dass ich laufen werde, schade für Laura, für mich ein guter Start in die WM“, so Denise Herrmann im ARD-Interview nach dem Wettkampf.

„Es gibt dankbarere Aufgaben“

Arnd Peiffer (GER) © Manzoni/NordicFocus

Johannes Thingnes Boe liebt es vorneweg zu laufen und so ging er auch schnell an Arnd Peiffer vorbei, der sich in der ersten Runde dicht im Windschatten des Norwegers hielt, hinter ihm der Italiener Lukas Hofer. Beim liegenden Anschlag räumte Peiffer mit einem Nachlader alle Scheiben ab, Johannes Thingnes Boe hat etwas verhaltener geschossen aber alles getroffen, gemeinsam liefen sie aus dem Schießstand und Lukas Hofer folgte nach zwei Nachladern mit etwas Abstand. Stehend musste Boe zwei Mal nachladen, allerdings haben Peiffer und Hofer ebenfalls nachladen müssen und so die gebotene Chance nicht genutzt. Erwartungsgemäß zog der Norweger auf der Schlussrunde davon und wechselte mit einem Vorsprung von 15,4 Sek. vor Deutschland, dahinter mit einem Abstand von bereits einer Minute Italien, Tschechien, Russland und Schweden. „Es gibt dankbarere Aufgaben, als gegen Johannes zu laufen, ich bin eigentlich recht ambitioniert aus dem Schießstand raus, dann habe ich gemerkt er gibt Gas und mir gedacht, ich laufe kontrolliert meine Runde, es bringt nichts, mit einem viel schnelleren Athleten mitlaufen zu wollen“, so Arnd Peiffer nach dem Rennen. Obwohl Benedikt Doll als Schlussläufer ein gutes Rennen ablieferte und in der Spur schneller als sein norwegischer Kontrahent lief, waren es schließlich die zwei fehlerfreien Schießeinlagen von Vetle Sjaastad Christiansen, die zum Sieg führten. Dennoch mit der Silbermedaille ein perfekter Einstand für das deutsche Team. Mit insgesamt 14 Nachladern und einem Rückstand von 1.09,6 Min. haben Lisa Vittozzi, Dorothea Wierer, Lukas Hofer und Dominik Windisch Bronze gewonnen, vor Russland, Schweden und Tschechien. Die Schweiz mit Elisa Gasparin, Lena Haecki, Benjamin Weger und Jeremy Finello belegte Rang 11 und Österreich mit Christina Rieder, Katharina Innerhofer, Tobias Eberhard und Dominik Landertinger Rang 17. 

Kein Podestplatz für Mitfavorit Frankreich

Anais Chevalier (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Das Team aus Frankreich wurde neben Norwegen als weiterer Favorit gehandelt. Martin Fourcade hatte allerdings als Schlussläufer nur noch die Chance auf Schadensbegrenzung. Sowohl Anais Chevalier als auch Julia Simon hatten nicht ihren besten Tag und auch Simon Desthieux konnte die Staffel nicht weiter nach vorne bringen. Fourcade übernahm mit einem Rückstand von zweieinhalb Minuten, konnte im liegenden Anschlag mit dem letzten Nachlader die Strafrunde vermeiden und überquerte nach fehlerfreiem Stehendschießen und insgesamt 15 Nachladern mit einem Rückstand von 2.41,2 Min. als Achtplatzierter die Ziellinie . 

Ergebnis Mixed-Staffel hier

Medaillenspiegel hier

und hier die Pressekonferenz mit allen Podestplatzierten

 

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