Johannes Høsflot Klæbo knapper Sieger beim Ruka Triple

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Alexander Bolshunov (RUS), Martin Johnsrud Sundby (NOR), (l-r) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo hat das Ruka Triple zum Auftakt des Langlauf Weltcups in Finnland für sich entschieden. Zweiter wurde Martin Johnsrud Sundby vor Alexander Bolshunov.

Sundby im Angriff

Martin Johnsrud Sundby (NOR) © Modica/NordicFocus

‚Vorsprung verwalten‘ hieß die Devise für den erst 21-jährigen Johannes Høsflot Klæbo bei 38 Sekunden Startvorsprung – absolutes Neuland für den jungen Norweger, der einsam und allein vorne lief und dennoch ein recht hohes Tempo anschlug. Der Konkurrenz war klar, dass Klæbo so stark ist, dass das Ziel nur Platz zwei sein kann. Der als Zweiter gestartete Russe Alexander Bolshunov wurde zunächst fast von dem Trio Niskanen/Halfvarsson/Golberg eingeholt, als in der Gruppe taktiert wurde, konnte er sich wieder absetzen und lief sein eigenes Tempo in Richtung Podium. Die nächste Gruppe um den mit einer Minute Rückstand startenden Martin Johnsrud Sundby schlug ein so hohes Tempo an, dass das Trio schnell eingeholt war. Sundby selbst wollte es wissen: Er attackierte am Berg nach sieben Kilometern, setzte sich aus der Gruppe ab und hatte Bolshunov im Stadion schon fast gestellt, was kurz darauf geschah.

Klæbo mit Problemen

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Doch zu dieser Zeit kämpfte Johannes Høsflot Klæbo schon mit großen Problemen. Der Norweger hatte sich völlig übernommen und zur Halbzeit im Stadion nur noch 20 Sekunden Vorsprung auf Bolshunov. Im ersten langen Anstieg nach dem Stadion war der Youngster dann völlig blau, drehte sich sogar um und wurde Sekunden später von dem Russen und Sundby sowie der Gruppe eingeholt. Die Spitzengruppe bestand nun aus elf Athleten und Klæbo gelang es, sich in der Abfahrt zu erholen und die Gruppe zu halten. Die taktischen Spielchen begannen nach zehn Kilometern und das Tempo wurde verschleppt, so dass sich die Gruppe im Laufe der nächsten Kilometer immer mehr vergrößerte.

Erholter Klæbo schlägt zu

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Zu Beginn der letzten Runde wurde das Tempo von Sundby und Harvey wieder verschärft, oben am Anstieg attackierte der Norweger und setzte sich leicht ab. Viele Lücken hatten sich in der Gruppe gebildet und im letzten Anstieg attackierte zuerst Alex Harvey, dann ging Sundby vorbei mit Klæbo an den Fersen und auch Bolshunov war noch dabei. Im Zielsprint mobilisierte dann Klæbo die letzten Kräfte und setzte sich gegen seinen Teamkollegen durch. Harvey versuchte aus dem Windschatten den Podestplatz zu erringen, aber der 20-jährige Russe erwies sich als stärker und feierte sein erstes Podium. „Es war wirklich hart. Ich habe vor dem Start gedacht, mein eigenes Rennen zu gehen und habe nach drei Runden gemerkt, dass sie sehr schnell von hinten kommen. Ich war sehr müde, mein Beine zittern richtig. Ich war ganz froh, dass wir das Tempo rausgenommen haben und konnte mich etwas erholen“, meinte der erschöpfte Sieger. Sundby konnte seinem jungen Kollegen nach diesem turbulenten Rennverlauf nur mit einem Schmunzeln gratulieren. Alexey Chervotkin belegte den fünften Platz gefolgt von Iivo Niskanen und Didrik Tønseth. Rang acht ging an Maurice Manificat und Hans Christer Holund. Calle Halfvarsson wurde Zehnter.

Starker Cologna holt auf

Sergey Ustiugov (RUS), Dario Cologna (SUI), Matti Heikkinen (FIN), (l-r) © Modica/NordicFocus

Nach enttäuschenden Ergebnissen in der klassischen Technik meldete sich Dario Cologna mit sehr guter Leistung im freien Stil zurück. Der Schweizer ging mit zwei Minuten Rückstand als 26. ins Rennen und startete die Aufholjagd. Er ging schnell an und machte Sekunde um Sekunden gut. Bis auf wenige Meter hatte er den Anschluss an die zu diesem Tempo 14-köpfige Spitzengruppe geschafft, als dort das Tempo erhöht wurde. Im Ziel reichte es zu einem sehr guten 17. Platz mit 34 Sekunden Rückstand auf den Sieger. Sein Landsmann Jonas Baumann fiel schon im ersten Renndrittel hinter ihn zurück und wurde schließlich 24.

Katz überzeugt

Andreas Katz (GER) © Modica/NordicFocus

Andreas Katz konnte erneut eine sehr überzeugende Leistung abrufen, obwohl ihm laut eigener Angabe in harten Trainingseinheiten noch 30% der Leistung in der Schulter fehlen. Er ging sehr aggressiv an, machte ordentlich Boden gut und war sogar schneller als Klæbo. Auf der letzten Runde büßte er dann wieder leicht auf einige Konkurrenten ein und wurde schließlich als 31. gewertet und blieb leider knapp ohne Punkte. „Es war einfach schön wieder dabeizusein im Weltcup und im Team. Das hat mich sehr viel Energie und Kraft gekostet, wieder zurückzukommen. Ich bin froh, überhaupt wieder zurück zu sein beim Langlauf und dass es dann so gut lief, ist natürlich schön“, sagte er. „Beim Verfolgungsrennen ging es heute von Anfang an zur Sache! Jeder versuchte gleich zu Beginn seinen Vordermann einzuholen und ich schaffte den Sprung zu Dario Cologna leider nicht. Also kämpfte ich in der Gruppe um Platz 25. Mit einem kleinen Tritt auf den Stock am letzten Berg schaffte ich die erneuten Weltcuppunkte nicht und landete auf Platz 31.“ 25 Sekunden später erreichten Thomas Bing und Sebastian Eisenlauer als 32. und 33. das Ziel. Jonas Dobler machte 20 Plätze gut und wurde 38. Thomas Wick kam als 57. ins Ziel.

=> Ergebnis Ruka Triple Herren nach 15 Kilometer FT Handicap

=> Reaktionen vom Triple: „Ich kann es mit den weltbesten Läufern aufnehmen!“

 

Bildergalerie