Langlauf Weltcup Planica: Poltoranin beweist Olympiaform über 15 Kilometer

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), Alexey Poltoranin (KAZ), Calle Halfvarsson (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Beim Langlauf Weltcup in Planica feierte Alexey Poltoranin seinen zweiten Saisonsieg über 15 Kilometer im klassischen Stil. Rang zwei ging an Johannes Høsflot Klæbo vor Calle Halfvarsson.

Zweiter Saisonsieg

Alexey Poltoranin (KAZ) © Modica/NordicFocus

Nach seiner langen Wettkampfpause von vier Wochen im Hinblick auf Distanzrennen waren alle auf den Auftritt des Shootingstars Johannes Høsflot Klæbo gespannt, der gestern vor seinem Landsmann Emil Iversen absolut dominant gewonnen hatte. Der junge Norweger startete schnell in sein Rennen und setzte die Bestzeiten. Als dann nach den ersten fünf Kilometern auch noch der soeben gestartete Iversen zu ihm stieß, sah alles nach einem weiteren Sieg des Youngsters aus. Mit viel Hilfe von Zugpferd Iversen, dessen Skienden Klæbo aber mehrfach kurzzeitig verlor, lieferten beide ein sehr gutes Rennen ab. Doch die Norweger hatten die Rechnung ohne Alexey Poltoranin gemacht, der zu Beginn seiner letzten Runde noch gleichauf mit Klæbo lag, in den Anstiegen dann aber deutlich schneller war und entscheidende Sekunden herausholte. Im Ziel war der Kasache 13 Sekunden schneller als der Norweger und holte sich seinen zweiten Saisonsieg. Rang drei ging an Calle Halfvarsson, der seinen heftigen Abflug im gestrigen Sprint unter der gepolterten Absperrung hindurch offenbar gut überstand. Der Schwede konnte sich über seinen ersten Podestplatz in diesem Winter freuen, nachdem ihm kürzlich wegen seiner ständigen Magenprobleme die Diagnose Reizmagen gestellt worden war. Vierter wurde Emil Iversen, der allein ohne Klæbo noch einmal einen Zahn zulegte und auf seiner Schlussrunde noch fünf Plätze gutmachte. Damit fing er den Russen Ivan Kirillov knapp ab, der in seinem zweiten Weltcuprennen sensationell Fünfter wurde. Hinter dem gerade 21-Jährigen belegte sein Landsmann Stanislav Volzhentsev den sechsten Platz vor dem Norweger Mattis Stenshagen, einer weiteren Überraschung im Vorderfeld. Andrey Larkov wurde Achter vor seinem 21-jährigen Landsmann Andrey Sobakarev und Iivo Niskanen.

Halbe Norm für Katz

Andreas Katz (GER) © Modica/NordicFocus

Mit der Startnummer elf war Andreas Katz als zweiter Deutscher nach Sebastian Eisenlauer ins Rennen gegangen und zunächst sah alles gar nicht gut aus. Rasend schnell kam der 30 Sekunden später gestartete Mattis Stenshagen näher und näher und im ersten Anstieg von Runde zwei war der Norweger herangelaufen an Katz. Ab dem zweiten Anstieg spannte er sich vor den Deutschen, der aber bis zum Ende mit dem 21-Jährigen mitlaufen konnte und von ihm profitierte. In seinem Fahrwasser verbesserte sich der Schwarzwälder in der letzten Runde noch einige Plätze nach vorn und übernahm kurzzeitig auch noch einmal Führungsarbeit. Dank dieser skandinavischen Unterstützung gelang es Andi Katz, das Rennen als sehr guter 14. zu beenden und damit die halbe Norm zu schaffen – zusätzlich zu seinen beiden 16. Plätzen aus Italien. „Zu Beginn trat ich mir gleich am Anfang ein Stock ab. Selbstverschuldet durch eine hektische Bewegung. Also sagte ich mir: ‚Ruhig und cool bleiben, du hast so viele Kilometer mit einem Stock absolviert wie kein anderer Läufer hier!‘ Dank der russischen Betreuer gab es dann auch einen Ersatzstock, der auch von der Länge relativ gut passte. Ich bedankte mich und konzentrierte mich wieder auf das Rennen“, erklärte er später: „Am Berg im Diagonalschritt fühlt ich mich wohl und stark. In den Doppelstock Abschnitten hingegen verlor ich deutlich zur Konkurrenz. Am Ende ist es eine halbe Olympia Norm!“ Thomas Wick verpasste die angestrebten Top15 als 18. um nur 1,8 Sekunden – dennoch ist auch für ihn das Rennen ein Lichtblick. Er selbst hat wenig Hoffnung auf eine Reise nach Korea: „Knapp an den Top 15 gescheitert. Gekämpft bis zum Schluss und doch alles verloren… Mit meinem besten Saisonergebnis bis dato kann ich sehr zufrieden sein und doch ist der Geschmack bittersüß! 1,8 Sekunden können ziemlich viel bedeuten!“ Sebastian Eisenlauer gelang es nicht, auf der Distanz die geforderte Norm zu komplettieren mit seinem dennoch guten 22. Platz. Jonas Dobler wurde 24., so dass Florian Notz der einzige Deutsche war, der als 39. die Weltcuppunkte verpasste.

 

=> Ergebnis 15 Kilometer KT Herren

=> Reaktionen aus Planica: „1,8 Sekunden können ziemlich viel bedeuten!“

 

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