Statements vor dem Auftakt in Gällivare: „Optimistisch, erwarten aber keine Wunder“

Jochen Behle © DSV

Die ersten Weltcuprennen stehen unmittelbar bevor und das deutsche Team hat gerade ein mehrwöchiges Trainingslager beendet. Wie ist die Form vor den ersten wichtigen Rennen?

Jochen Behle: „Wieder in die Wettkämpfe reinkommen
„Die ersten Rennen sind in doppelter Hinsicht nicht ganz einfach. Zum einen geht es erst einmal darum, wieder in die Wettkämpfe reinzukommen und den entsprechenden Rhythmus aufzunehmen. Zum anderen laufen bei den starken Langlauf-Nationen derzeit noch die internen Qualifikationen für den Weltcup-Winter. Dementsprechend gehen diese Teams immer mit einer großen Anzahl an Athleten an den Start, und die einzelnen Sportler bereiten sich natürlich zielgerichtet auf diese ersten Rennen vor.

„Ziel: WM in Oslo – wir müssen mit Kräften haushalten“
Wir hingegen haben eine andere Herangehensweise. Unser großes Ziel ist natürlich die Nordische Ski-WM in Oslo. Deshalb werden wir den Winter über mit unseren Kräften haushalten müssen. Wir formulieren deshalb bewusst keine Zielstellung für den Gesamtweltcup, weil wir den Sportlern je nach Situation die eine oder andere Wettkampfpause geben wollen. Dafür planen wir in diesem Winter, konsequent unsere jungen Leute einzusetzen, um sie langsam an den Weltcup zu gewöhnen.

„Mehr als zufrieden mit Saisonvorbereitung“
Alles in allem können wir mit der Saisonvorbereitung mehr als zufrieden sein. Bis auf eine kurze Phase im Herbst, in der einige Sportler gesundheitlich leicht angeschlagen waren, sind wir von Verletzungen und Krankheiten verschont geblieben. Sowohl bei den Damen als auch bei den Herren haben alle das ganze Jahr über gut mitgezogen und die Trainingsumfänge, die wir uns als Ziele gesetzt haben voll realisiert.

Erfreuliche Ergebnisse in Testrennen
Auch die Ergebnisse aus den jüngsten Testwettkämpfen stimmen uns optimistisch, ohne dass wir jetzt gleich irgendwelche Wunder erwarten. Aber die Tatsache, dass sich Nicole Fessel, Steffi Böhler und Evi Sachenbacher im direkten Vergleich mit starker Konkurrenz unter den Top-6 platzieren konnten, ist durchaus erfreulich. Bei den Herren zeigten sich vor allem Tim Tscharnke und Tobias Angerer bereits in recht guter Form. Momentan sind alle fit und gesund und die Stimmung in beiden Mannschaften wirklich sehr gut. Trotz der langen Zeit in Skandinavien ist von Lagerkoller nichts zu spüren.“


Evi Sachenbacher-Stehle: „Ich bin voll motiviert!“
Die Vorbereitung ist für mich super gelaufen. Ich hatte keine gesundheitlichen Probleme und bin wieder voll motiviert. In Gällivare werde ich sicher noch nicht in Top-Form sein, aber ich fühle mich gut und werde natürlich schon versuchen, einen guten Start hinzulegen.

Tobias Angerer: „Fokus auf Krafttraining gelegt“
Die vergangenen Monate habe ich den Fokus vermehrt auf das allgemeine Krafttraining und das Maximalkrafttraining gelegt. Meine große Stärke war es ja, dass ich auf den letzten Kilometern noch die Power hatte. Darauf setze ich auch in diesem Winter verstärkt.

Axel Teichmann: „Will über Wettkämpfe in Form kommen“
In Muonio konnten wir zwei Wochen lang ordentlich trainieren. Jetzt will ich über die Wettkämpfe in Form kommen. Wobei ich mir schon auch in den ersten Wochen für das eine oder andere Rennen etwas mehr vorgenommen habe. Insgesamt haben wir ähnliche Umfänge trainiert wie im vergangenen Winter. Nicht ganz so speziell, sondern etwas mehr im allgemeinen Bereich wie Radfahren. Aber zeitlich war der Aufwand in etwa der gleiche.