Katz, Andreas (GER) – Portrait

Andreas Katz (GER) © DSV

Name: Andreas Katz
Geburtstag: 08.01.1988
Verein: SV Baiersbronn
Größe: 182cm
Gewicht: 78kg
Beruf: Sportsoldat
Spitzname: Katzerbär, Rennkatze
Hobbys: Sport allgemein, Musik, Lesen
Webseite: Andi Katz
Facebook: Andi Katz

Sportlicher Werdegang

Schon als Fünfjähriger trat Andreas Katz seinem Heimatverein, dem SV Baiersbronn, bei. Zunächst wurde der Schwarzwälder allerdings zum Nordischen Kombinierer, wo er in der Kindheit erste Erfolge sammelte. Nach einigen Jahren kristallisierte sich allerdings heraus, dass seine Fähigkeiten eher beim Langlauf als beim Skispringen lagen und so hängte er mit zwölf Jahren die Sprungski endgültig an den Nagel. Schon drei Jahre später im Winter 2002/2003 sicherte sich Andi den Gesamtsieg im Deutschen Schülercup, was ihn zum Deutschen Schülermeister machte. Nach diesem ersten bedeutenden Höhepunkt folgten diverse Deutsche Meister- und Vize-Meistertitel, die ein Jahr später zum Aufstieg in den D/C Kader des Deutschen Skiverbandes führten.

Aufgrund des internationalen Gesamtsieges im FIS Alpencup 2005/2006 und aller drei Einzelsiege bei den Deutschen Meisterschaften wurde Andi in die Deutsche Juniorennationalmannschaft aufgenommen. Trotz eines Handgelenksbruchs, der ihn im Training etwas zurückwarf, konnte er sich in der Saison 2006/2007 für die Juniorenweltmeisterschaften qualifizieren und dort als bestes Resultat einen zwölften Rang im Klassikrennen einfahren. Um seine berufliche und sportliche Weiterentwicklung so optimal wie möglich zu gestalten, schloss er sich der Sportfördergruppe der Bundeswehr an und wechselte bald darauf an den Trainings-Standort Ruhpolding, wo er bessere Trainingsbedingungen als im Schwarzwald vorfand.

Im Sommer 2007 machte erneut eine Verletzung (diesmal am Fuß) eine optimale Vorbereitung zunichte. Dennoch konnte er sich für die Junioren-Weltmeisterschaften qualifizieren und im weiteren Saisonverlauf gute Leistungen abliefern, so dass der Deutsche Skiverband diese Leistung mit dem Aufstieg in den B- Kader honorierte. Durch diese Auszeichnung konnte er in der Saison 2008/2009 mit der Lehrgangsgruppe 1 mit den besten deutschen Langläufern trainieren und somit gleich im Herrenfeld beim ersten Continentalcup überzeugen. Dadurch rückte er ins Teamfür die U 23 Weltmeisterschaft in Frankreich und belegte dort den hervorragenden elften Platz.

Im olympischen Winter zeigte Andi seine bislang besten Leistungen. Schon bei der Herbstleistungskontrolle überzeugte der Baiersbronner in allen Bewerben überzeugen und sich so einen Startplatz beim Weltcup-Sprint in Düsseldorf sichern. Auch bei der Tour de Ski wurde er auf den ersten Etappen zum Lernen eingesetzt und erreichte einen sensationellen elften Platz im Prolog. Um die Gesamtwertung im Continentalcup zu verteidigen, startete er dann wieder im Continentalcup und flog auf Anweisung des DSV nur noch als „Einzelkämpfer“ zum Weltcup nach Otepää und belegte dort den guten 20. Rang. Aufgrund der Überschneidung des Weltcups in Russland und der U23-Weltmeisterschaft wurde entschieden, ihn zu den Weltmeisterschaften zu schicken, wo er mit der Bronzemedaille in der Doppelverfolgung seine erste Medaille bei einer Weltmeisterschaft feiern konnte. Nachdem Andi schon 2007 Zweiter im Continentalcup geworden war, schloss er 2010 als Gesamt-Dritter ab.

Aufgrund seiner Ergebnisse im Vorjahr gab Andreas Katz als Zielsetzung für den kommenden Winter heraus, außer einer weiteren Medaille bei der U23-WM auch weitere gute Ergebnisse im Weltcup sammeln zu wollen und sich nach einer nur knapp verpassten Olympiaqualifikation für die Weltmeisterschaft in Oslo 2011 zu empfehlen. Leider lief alles nicht so wie geplant: Nach einer langen Krankheitsphase zu Beginn der Tour de Ski bis weit in den Januar hinein musste Andi zunächst die Deutschen Meisterschaften absagen, dann reiste er aber doch noch zu den U23-Weltmeisterschaften in Otepää. Dort konnte er sich im ersten Rennen über 15 Kilometer über einen guten siebten Platz freuen. In der Doppelverfolgung war wegen eines schlechten Skis im klassischen Part trotz der besten Skating-Zeit nicht mehr als der 14. Rang drin. Durch die guten Leistungen in den Rennen, in denen er jeweils bester Deutscher wurde, wurde er noch kurzfristig für den Weltcup in Rybinsk nachnominiert. Dort konnte er nach großem Wettkampfstress seine Leistungen nicht so gut wie erhofft abrufen und auch die letzte WM-Chance war endgültig passé. So verbrachte er den Rest des Winters im Alpencup, wo er auch teils sehr gute Leistungen zeigte.

In der Saison 2011/12 bestritt Andi sowohl einige Weltcups in Kuusamo sowie die deutschen Tour-Etappen, wo er jedoch immer deutlich an den Punkterängen scheiterte. Die übrigen Wettkampf-Wochenenden verbrachte der Schwarzwälder im Alpencup, wo ihm aber viel Pech in Form von Stürzen an den Hacken klebte und er auch nicht so gute Ergebnisse wie gewohnt abrufen konnte. Die nächsten Jahre waren oft nicht leicht: 2015 stand Andi vor dem Aus. Er war aus allen Kadern geflogen und war damit völlig auf sich allein gestellt. Er schrieb sich an der Sporthochschule Köln ein und fand im Training allein wieder Motivation. Bei der Tour de Ski lief er auf Platz 16, mitten in die Weltspitze. Als bestes Etappenergebnis konnte er sich über einen erstklassigen achten Platz freuen. Zu diesem Zeitpunkt bekam er etwas Unterstützung im Training mit dem Schweizer Team, anschließend wurde er wieder ins deutsche Team aufgenommen. Im Sommer 2016 dann ein weiterer Rückschlag: Im Juli stürzte er mit dem Mountainbike und fiel auf die linke Schulter. Die Diagnose folgte Wochen später: zwei gerissene Sehnen. Ein herber Dämpfer in der Vorbereitung, die bis dahin exzellent verlaufen war. Nach einer Operation dauerte die Rehabilitation bis weit in den Herbst hinein. Der Formaufbau nahm noch mehr Zeit in Anspruch, nur zum Saisonende waren noch drei Rennstarts möglich, darunter zweimal Silber bei den Deutschen Meisterschaften.

Im Olympischen Winter wirkte sich die langwierige Verletzung durch fehlende Kraft immer noch etwas aus, dennoch konnte er sich mehrfach um Platz 15 platzieren und das Olympiaticket lösen. Dort machte er als 14. über 50 Kilometer sein bestes Saisonrennen mit toller Aufholjagd nach zwei Stürzen und Stockbruch. Danach war die Saison für Andi beendet: Aus Korea nahm er einen hartnäckigen Virusinfekt mit und weil er sich zusätzlich bei einem Sturz eine Rippenprellung zuzog, konnte er keine weiteren Weltcuprennen mehr bestreiten.