Portrait – Daniel Heun (GER)

Daniel Heun © NordicFocus

Steckbrief

Name: Daniel Heun
Geburtstag: 18. Oktober 1986
Geburtsort: Fulda
Wohnort: Rengersfeld
Verein: SKG Gersfeld
Größe: 179cm
Gewicht: 70kg
Schulische Ausbildung: Rhönschule Gersfeld (Gesamtschule)
Beruf: Polizeimeister bei Bundespolizei
Sprachen: Deutsch, Englisch, Französisch
Spitzname: Dani
Hobbies: Motorrad, Musik, Freunde treffen

Aufgewachsen in der Rhön

Daniel Heun wurde in Fulda geboren und wuchs in Rengersfeld in der Rhön auf. Der Hesse kam zusammen mit seinem Zwillingsbruder Alexander durch den Vater, der früher ebenfalls Langlauf-Kaderläufer war, früh zum Langlauf. Sie traten dem heimischen Skiverein SKG Gersfeld bei und bestritten als Sechsjährige erste Wettkämpfe. Daniel trainierte in der Jugend fleißig in der Rhön, konzentrierte sich jedoch hauptsächlich auf seine Schullaufbahn in der Gesamtschule von Gersfeld, die er als 16-Jähriger erfolgreich abschloss. Im August 2003 wechselte er zur Bundespolizei in Bad Endorf und fand optimale Trainingsbedingungen vor.

Erste Weltcupchance mit 17 Jahren

Nach seinem Schulabschluss und dem Wechsel zur Bundespolizei konnte sich Daniel noch besser auf das Training konzentrieren und bestritt erste internationale Juniorenrennen und Alpencups. Nachdem er sich kurz vor dem Jahreswechsel bei den Deutschen Sprintmeisterschaften recht gut schlug, wurde er im Februar erstmals zum Lernen in einen Weltcupsprint geschickt, wo er das Viertelfinale jedoch als 41. verpasste. Besser lief es wenige Wochen später bei seinen ersten Junioren-Weltmeisterschaften, als er als 17. immerhin ins Viertelfinale vorstieß. Im Distanzrennen kam er über Rang 78 nicht hinaus. Schon im Winter 2005/2006 konnte sich der Hesse deutlich steigern. Bei seinem zweiten Weltcupstart schaffte er den Sprung in die Weltcuppunkte, bald darauf wurde er in Kranj Vize-Junioren-Weltmeister im Sprint hinter Petter Northug.

Ergebnisse bei den Senioren lassen auf sich warten

Mit dem Sprung von den Junioren zu den Senioren tat sich der Rhöner schwer, so dass er mit Ausnahme zweier Medaillen bei Deutschen Sprintmeisterschaften 2007 erst im Winter 2008/2009 wieder nennenswerte Resultate erreichte. Zwar lieferte er im Weltcup für ihn enttäuschende Sprints ab, da er immer wieder das Viertelfinale verpasste, sprintete aber bei den U23-Weltmeisterschaften zur Bronzemedaille. Zum Saisonende zahlte sich das viele Training mit der Distanzgruppe in Oberwiesenthal aus und er wurde bei den Deutschen Distanz-Meisterschaften Dritter und Sechster.

Gründung des DSV-Sprint-Teams 2009 und Verletzungssorgen

Im Frühjahr 2009 rief der DSV ein neues Sprintteam ins Leben, in dem der gerade zurückgetretene Norweger Tor Arne Hetland die Leitung übernahm. Gemeinsam mit Josef Wenzl konzentrierte sich Daniel Heun nun hauptsächlich auf den Sprint. Im September stellten sich dann aber Probleme mit einer Sehne am Außenknöchel ein, wo in einer Operation ein entzündeter Schleimbeutel entfernt werden musste. Diese Verletzung warf ihn in seinem Training deutlich zurück und sechs Wochen später musste er erneut operiert werden. Zu Weihnachten stieg er wieder ins Skitraining ein und bestritt trotz Schmerzen Anfang Januar einen Volkslauf in Lenzerheide. Im Februar startete er wieder in den Alpencup, doch insgesamt muss die Saison klar als verkorkst bezeichnet werden. Als Trainer Tor Arne Hetland nach einem Winter beim DSV zu den Schweizern wechselte, wurde eine gemeinsame Sprint-Trainingsgruppe der Deutschen und Schweizer gegründet. Da ihm aber immer wieder die alte Verletzung Probleme bereitete, ließen gute Ergebnisse weiter auf sich warten. Anfang Januar lief er im Alpencup wieder unter die besten Zehn, so dass er mit drei weiteren Weltcup-Wochenenden belohnt wurde, bei denen er zweimal das Viertelfinale erreichte. Bei Weltcup in Drammen erhielt er die Möglichkeit, sich in letzter Minute das Ticket für die Weltmeisterschaften in Oslo zu sichern. Obwohl er dort nur 30. wurde, bekam er seine Chance bei den Welttitelkämpfen und stieß auch dort ins Viertelfinale vor.