Joas, Lucia (GER) – Portrait

Lucia Anger © DSV

 

Name: Lucia Joas, geborene Anger
Spitzname: Luci
Geburtstag: 26. Januar 1991
Geburtsort: Oberstdorf
Wohnort: Oberstdorf
Verein: SC Oberstdorf
Beruf: Zolloberwachtmeisterin
Ausbildung: Abitur am Skigymnasium Oberstdorf, Ausbildung zur Bürokauffrau
Berufswunsch: Profisportler, Studium
Familienstatus: Verheiratet
Größe: 168cm
Gewicht: 60kg
Hobbies: Alles was mit Sport zu tun hat, Lesen, Musik hören, Freunde treffen, Stricken
Sprachen: Deutsch, Englisch
Stärken: Mentale Stärke, Ehrgeiz
Vorbild: Katrin Zeller
Motto: Wer bremst verliert. Wer denkt etwas zu sein, hört auf etwas zu werden.
Ski: Atomic
Schuhe: Atomic
Homepage: Lucia Joas
Facebook: Lucia Joas

Sportlicher Werdegang

Lucia begann im heimischen Oberstdorf im Alter von sieben Jahren durch die Schulwinter-Sportwoche mit dem Langlaufsport, zwei Jahre später bestritt sie die ersten Rennen. Schon früh entwickelte sie einen großen Ehrgeiz, erfolgreich zu sein und beschloss, Profisportlerin werden zu wollen. Da sie viel Spaß am Sport hat, entwickelte sie sich schnell weiter und wechselte auf das Oberstdorfer Skigymnasium.

Nachdem Lucia bei den Deutschen Meisterschaften in Sprint, Teamsprint und mit der Staffel dreimal Gold abgeräumt hatte, stellten sich auch die ersten internationalen Erfolge ein. Im Februar 2008 wurde sie für die Junioren-Weltmeisterschaften in Mals nominiert, wo sie als 17-jährige Jugendliche gegen die meist drei Jahre älteren Juniorinnen antrat. Durch den großen Altersunterschied ging sie völlig ohne Druck in ihre Rennen und errang sowohl in ihrer Paradedisziplin Sprint als auch völlig überraschend auf der Langstrecke die Bronzemedaille. Ein Jahr später gewann sie in Praz de Lys gemeinsam mit der Staffel erneut Bronze. Nur Tage später beim European Youth Olympic Festival im polnischen Szczyrk wurde sie Vize-Jugend-Olympiasiegerin über 5 Kilometer klassisch, obwohl sie im Winter 2008/2009 aufgrund von Krankheiten sehr viel pausieren musste.

Wie bei ihrer Zimmerkollegin und Freundin Hanna Kolb wartete im November 2009 der erste Weltcupeinsatz auf die 18-Jährige. Nach einem Staffelstart in Beitostølen sollte Lucia eigentlich die Oberhof-Etappen der Tour de Ski bestreiten, musste doch jedoch wegen Krankheit passen. So waren die Junioren-Weltmeisterschaften in Hinterzarten das nächste Ziel, wo sie jedoch leer ausging. Nach Gold und Bronze bei den Deutschen Meisterschaften auf der Langstrecke erhielt Lucia Anger zum Saisonende in Drammen noch einmal eine Chance im Weltcup, wo sie 40. im Sprint wurde.

Die Saison 2010/2011 war bei den jungen Sprinterinnen voll auf die Junioren-Weltmeisterschaften in Otepää ausgerichtet. Schon eine Woche zuvor schaffte sie bei ihrer Generalprobe, dem Weltcupsprint in Otepää, den Sprung ins Viertelfinale und bewies eine sehr gute Form. Im Finale des Junioren-Sprints profitierte sie dann auch vom Sturz ihrer Teamkollegin Hanna Kolb und sicherte sich die Goldmedaille. Zum Abschluss errang sie noch mit der Staffel die Bronzemedaille. Nach einem Sieg im Alpencup im Distanzrennen und zur Belohnung für die Leistungen bei der JWM wurde sie für die Nordische Ski-WM nominiert. Dort war sie zum Lernen am Start und kam nicht unter die besten 40.

Die Saisonvorbereitung auf den Winter 2011/12 lief alles andere als plangemäß für Lucia Anger. Sie musste sich im Frühling und Sommer zwei Zahnoperationen unterziehen. Hinzu kam dann noch eine Sehnenentzündung im Ellenbogen, so dass sie ihre rechte Hand von September bis November nur eingeschränkt belasten und daher meist nur mit einer Hand beziehungsweise ohne Stöcke trainieren konnte. Dennoch wurde sie zu Saisonbeginn für einige Weltcups nominiert, bestritt in Sjusjøen das Staffelrennen und holte im Düsseldorfer Sprint sogar einen Weltcuppunkt. Ohne ihren Sturz wäre sogar noch mehr möglich gewesen. In Distanzrennen im Alpencup verbesserte sie Stück für Stück ihre Form, so dass sie von Jochen Behle für die Tour de Ski nominiert wurde. Nachdem sie die nach drei Etappen völlig erschöpft aufgeben musste, lief auch im weiteren Saisonverlauf nicht mehr viel zusammen, die guten Ergebnisse vom ersten Saisondrittel waren Mangelware.

Auch der vorolympische Winter lief alles andere als nach Wunsch. Statt sich mit guten Leistungen für das deutsche Weltcupteam zu empfehlen, erlebte Lucia wieder einen Rückschlag nach dem anderen: Zu Saisonbeginn startete Lucia mit guten Ergebnissen in die Alpencup-Saison. Dadurch empfahl sie sich für die nationale Gruppe bei den ersten Etappen der Tour de Ski, wo sie aber nicht mit sich selbst zufrieden war. Ähnliches erlebte sie auch immer wieder im Continentalcup sowie auch bei den U23-Weltmeisterschaften, die sie schon vor der Saison als großes Ziel ausgegegeben hatte. Positiv in Erinnerung bleiben werden ihr in dieser Saison aber ihre fünf Podestplätze bei den Deutschen Meisterschaften, darunter mehrere Goldmedaillen.

In den kommenden Jahren erhielt Lucia zwar immer wieder Weltcupeinsätze, konnte aber bis auf wenige Topergebnisse nicht ins die absolute Weltspitze vordringen. Als bestes Resultat steht ein sechster Platz im Tour de Ski-Sprint 2013 in Oberhof zu Buche, bei dem auch ihre Teamkolleginnen groß auftrumpften. Mit dieser Finalteilnahme qualifizierte sie sich für die Olympischen Spiele 2014, nachdem sie ein Jahr zuvor die Weltmeisterschaften nur im Fernsehen verfolgen konnte. Im olympischen Sprint in Sochi scheiterte sie als 31. dann aber knapp an den Finalläufen.

Persönliches

Luci begann wie ihr zwei Jahre jüngerer Bruder Christian, der ebenfalls Langlauf betrieb, durch die Schule zum Skilanglauf. Sie wechselte später aufs Skigymnasium in Oberstdorf, wo allerdings die Schule Vorrang hatte und sich das Training auf den Nachmittag und vor allem die Wochenenden beschränkte (anders als in Oberhof oder Oberwiesenthal). Nach der Saison 2011 legte sie ihr Abitur ab und begann neben dem Training eine Ausbildung zur Bürokauffrau. Seit ihrer Heirat im April 2016 heißt sie Lucia Joas.