Fessel, Nicole (GER) – Portrait

Nicole Fessel © DSV

Steckbrief:

Name: Fessel, Nicole
Geboren: am 13. März 1983 in Annweiler am Triefels
Nation: Deutschland
Heimatverein: SC Oberstdorf
Beruf: Zollhauptwachmeisterin/Bürokauffrau
Größe: 1,70 m
Gewicht: 58 kg
Hobbies: Lesen, Klettern, Einkaufen
Spitzname: Nicci
Web: www.nicole-fessel.de

Erfolgreiche Juniorin

Bereits mit sechs Jahren stand die Allgäuerin auf den schmalen Brettern. Nach der mittleren Reife wechselte sie zum Skiteam des Zolls. Bei den Junioren zeigte Nicole beeindruckende Leistungen und wurde mehrmalige deutsche Meisterin und fuhr einige Siege im Continental-Cup ein. Vorzeitiger Höhepunkt ihrer noch jungen Karriere war der Gewinn der Goldmedaille im Sprint bei den Juniorenweltmeisterschaften 2003.

Sympathische Bürokauffrau

Neben ihrer sportlichen Laufbahn hat die gelernte Zollbeamtin 2003 eine Ausbildung zur Bürokauffrau im Fernstudium abgeschlossen. Ihre Freizeit verbringt die sympathische Allgäuerin mit lesen, klettern oder – wie soll es auch anders sein – einkaufen.

Wechsel bringt Erfolg mit sich

Vor der Saison 2004/2005 schloss Nicole sich der Trainingsgruppe im bayrischen Ruhpolding an, wo sie ab sofort trainierte. Schon in der darauf folgenden Saison erntete Nicole erste Früchte und gewann zwei Goldmedaillen im Sprint und über zehn Kilometer im freien Stil bei den inoffiziellen U23 – Weltmeisterschaften im heimischen Oberstdorf.

Viel versprechende Leistungen

Seit der Saison 2002/2003 durfte Nicole auch echte Weltcup-Luft schnuppern und fuhr im Winter 2005/2006 einige gute Ergebnisse unter den Top 15 ein. In den Folgejahren konnte sie ihre Form noch etwas steigern. Seither läuft sie gelegentlich immer wieder unter die besten Zehn – speziell im Sprint. Bei den Olympischen Spielen in Vancouver 2010 erreichte sie als 17. das Viertelfinale, nachdem sie dieses bei ihrer ersten Olympiateilnahme 2006 um nur 21 Zehntelsekunden Rückstand im Prolog verpasste. Vor dem Halbfinale Schluss war allerdings auch bei den letzten beiden Weltmeisterschaften in Sapporo und Liberec, wo sie jeweils gute 15. im Sprint wurde.

Endlich eine Leistungssteigerung

Ihre Leistungen stagnierten viele Jahre, nur sehr selten konnte sie im Sprint ein Top10-Ergebnis einfahren. Dies änderte sich erst in der Saison 2010/2011 endgültig, ansatzweise bereits ein Jahr zuvor. Im November 2010 zeigte sie sich schon in Gällivare als Neunte in guter Form. Die konnte sie auch eine Woche später bei der Mini-Tour beweisen, wo sie als starke Vierte überraschte. Ein vorerst letztes Mal konnte sie sich als Achte im Davoser Sprint hervortun, dann warfen sie ständige Krankheiten zurück. Die Tour de Ski kam viel zu früh, so war ein Comeback für den Rybinsker Weltcup geplant – bis eine erneute Erkältung sie an der Abreise hinderte. Erst unmittelbar vor der WM kehrte sie in die Mannschaft zurück und wurde bei den Titelkämpfen 15., dreimal Siebte sowie Fünfte mit der Staffel. Beim Weltcupfinale in Falun schloss sie nach unter anderem einem sechsten und einem siebten Rang als Elfte der Mini-Tour ab. Im Zwischenjahr 2011/12 konnte die Allgäuerin, die wieder mit gesundheitlichen Problemen kämpfte, nicht wie erhofft an die Leistungen des Vorjahres anknüpfen und musste sich mit wenigen Top10-Erfolgen begnügen. Mit einem guten zehnten Platz bei der Mini-Tour in Kuusamo startete Nicole Fessel in den vorolympischen Winter. Schon bei der Tour de Ski erwischte sie aber wieder ein Infekt, der das vorzeitige Aus nach zwei Etappen bedeutete. Deutliche Zuversicht kam aus deutscher Sicht bei der Olympia-Generalprobe in Sochi auf, wo die Allgäuerin sensationell im Skiathlon aufs Podium lief. Diesen Schwung nahm sie auch zur WM mit, wo mit einem zwölften und einem fünften Platz zwei sehr gute Ergebnisse zu Buche stehen.