Comeback beim Ski-Trail nach Babypause

Jessica Dotzler (Mitte) beim Ski-Trail 2019 © Sportograf

Am Wochenende war es soweit, mein erster Wettkampf für diese Saison stand an. Für mich war es ein ganz besonderer Wettkampf da es gleichzeitig mein erster Wettkampf nach meiner Babypause war. Aufgrund der Schwangerschaft und dem Baby war meine Vorbereitung auf diese Saison auf jeden Fall anders als die letzten Jahre und das Training kam des öfteren zu kurz bzw. wurde hinten angestellt. Die Wochen davor musste ich feststellen das intensive Belastungen nach zwei Jahren ohne Wettkämpfe ganz schön an die Substanz gehen. Trotzdem wollte ich im Tannheimer Tal an den Start gehen, um einerseits mal wieder etwas Wettkampfluft zu schnuppern und meinem Hobby nachzugehen. Ich habe mich auch gefreut, viele bekannte Gesichter wieder mal zu sehen. Die Strecken im Tannheimer Tal gehören zu meinen Heimstrecken und zudem zu meinen Lieblingsstrecken vor allem in der klassischen Distanz, da hier viele Anstiege dabei sind und man auch klassisch laufen muss.

Leider hat sich die Wettervorhersage am Donnerstag noch mal geändert und anstatt -5° wurde Schneefall angesagt. Bei dieser Vorhersage war mir klar, dass die Ski mit ausschlaggebend für ein gutes Rennen sein werden. Ich hoffte jedoch bis zum Schluss, dass der Schneefall nicht so stark ausfallen wird, wie angesagt. Leider war das nicht der Fall. So hieß es für mich am Samstag die Entscheidung zwischen nowax, Fellski oder Wachsski zu treffen. Ich habe mich für den Wachsski entschieden. Am Start freute ich mich, dass mich doch der ein oder andere noch gekannt hat und man sich nett unterhalten konnte. Kurz vor dem Start bin ich dann noch mal im Kopf durchgegangen, wie ich mir das Rennen einteilen will. Dann ging es endlich los. Wie geplant startete ich sehr schnell, wie ich es schon in den letzten Jahren immer gemacht habe, damit ich aus dem Gedränge raus bin und kein Material zu Bruch gehen kann. Nach etwa zwei Kilometern wollte ich dann mein Wettkampftempo weiterlaufen. Bereits im ersten Berg merkte ich, dass mein Ski leider kein Stieg hatte. Jedoch merkte ich, dass alle die nicht zum Skating Ski gegriffen haben, dasselbe Problem hatten. Problem war, dass der gefallene Neuschnee keine Verbindung zu dem Altschnee aufbauen konnte und so der Neuschnee wegrutschte und einen Abdruck unmöglich machte.

Daher musste ich versuchen meine Kräfte entsprechend zu bündeln, so dass ich auch die Berge schieben konnte. Dies gelang mir sehr gut. In den Ebenen setzte ich mich in den Windschatten der Männer und bergauf versuchte ich abwechselnd zu grätschen und zu schieben. In den Abfahrten merkte ich, dass meine Ski mit Abstand die Schnellsten waren im Vergleich zu den Läufern um mich herum. So konnte ich dort immer einige Plätze gut machen. Ich wusste immer, dass ich auf Platz zwei hinter Franziska war, die sich für den Skating Ski entschieden hatte. Mir war von vornherein klar, dass es schwer werden wird, mit meiner Vorbereitung mit Franziska mit zu laufen, daher habe ich auch gar nicht versucht, mit ihr Schritt zu halten, sondern mein eigenes Rennen zu laufen und mein eigenes Tempo zu finden. Dies gelang mir sehr gut und ich hatte sogar noch Kraft, um am Ende noch ein paar Männer zu überholen. Jetzt bin ich erstmal froh, dass ich den ersten Wettkampf gut überstanden habe und sogar noch mit einem zweiten Platz abschließen konnte. Der Wettkampf war wie immer super organisiert und ich freue mich schon wieder auf nächstes Jahr im Tannheimer Tal. An dieser Stelle auch noch mal vielen Dank an Reini von HWK für die Raketen unter den Füßen. Ohne die schnellen Ski hätte es mir nicht so viel Spaß gemacht und es wäre mit Sicherheit auch keine so gute Leistung dabei rausgekommen.

Jetzt heißt es erst mal regenerieren und den Muskelkater zu überstehen. Ich bin mir jedoch sicher, dass ich bald schon wieder irgendwo an einer Startlinie stehen werde.