König Ludwig Lauf aus der Sicht von Josef Windorfer

Josef Windorfer beim König Ludwig Lauf 2017 © Josef Windorfer

Bei Kaiserwetter unterwegs im Revier des Märchenkönigs, so ging es auf die Warmlaufrunde für das Klassik-Rennen des 44. König Ludwig Lauf 2017. In der Woche zuvor sah das noch ganz anders aus. Immer wieder auf den Wetterbericht blickend und täglich auf diversen Kanälen prüfend, wann und ob in Oberammergau grünes Licht für den größten deutschen Volksskilanglauf gegeben wird. Für mich persönlich verlief es im Vorfeld auch nicht optimal. Ich spürte eine leichte Erkältung und so war ich drauf bedacht, mich zu erholen und zu hoffen bis Sonntag wieder fit zu sein.

Die Streckenbesichtigung am Tag vor dem Rennen machte deutlich, die Organisatoren wollten den König Ludwig Lauf um jeden Preis durchführen. Mit hohem Aufwand und viel Manpower wurde eine 19 km lange Runde präpariert. Mein allergrößter Respekt geht an die vielen freiwilligen Helfer, die daran beteiligt waren. Es macht stolz zu sehen, was erreicht werden kann, wenn Langlaufbegeisterte an einem Strang ziehen.

Für den Renntag hatten wir Glück, in der Nacht ging es ein paar Grad unter Null. Dadurch wurde aus dem nassen, teilweise stumpfen, Schnee eine eisige Highspeed-Loipe. Gestartet aus dem ersten Startblock, konnte ich direkt von Beginn an mein Tempo anlaufen. Ich merkte auch gleich, dass ich trotz, oder vielleicht auch wegen, der schnellen Strecke mit meinem Ski durchaus konkurrenzfähig war. Aber nicht nur mein Ski war an diesem Tag perfekt, auch ich erwischte einen Sahnetag und konnte von Beginn an gute Akzente setzen. An der ersten Wendestelle fand ich mich dann in einer fünf-köpfigen Gruppe wieder. Ich merkte, die Läufer waren meine Leistungsklasse und so schonte ich meine Kräfte in der Gruppe. Es machte Spaß, immer wieder zu versuchen den Windschatten zu halten und nach jeder Kurve um die Plätze zu kämpfen. An der gleichen Stelle eine Runde weiter ergriff ich dann die Initiative und setzte mich an die Spitze der Gruppe und machte die Pace. Ich konnte sogar Anschluss zur vor uns fahrenden Gruppe herstellen. Am letzten Anstieg vor dem Ziel zogen nochmal drei Läufer vorbei, einen davon konnte ich in der darauffolgenden waghalsigen Abfahrt wieder einfangen. Alles in allem kam ich auf den 102. Platz und mit einer Laufzeit von 1:43 Stunden nur 17 Minuten hinter dem Erstplatzierten ins Ziel.