Interview mit Masako Ishida: „Im Winter möchte ich aufs Podium!“

Masako Ishida © Hemmersbach/Nordic Focus

Masako Ishida ist Japans beste Langläuferin und schaffte in der vergangenen Saison mehrmals den Sprung in die Top-10 im Weltcup. Mit zwei fünften Plätzen in Oslo und Nove Mesto scheiterte sie nur knapp am Sprung aufs Podium. Im Rahmen der Sommer-Interviews hat sie mit FIS Cross Country News gesprochen.

Masako, wie und warum hast du mit Skilanglaufen begonnen?
Ich wurde auf dem Land geboren. Die Grundschule, auf die ich ging, war sehr klein. Es gab nur 60 Schüler. Es war sehr schwer für unseren Lehrer, weil er alle Fächer geben musste inklusive Sport. Im Sommer sind wir jeden Morgen von 7:30 bis 8:00 Uhr eine halbe stunde gelaufen. Wir machten alle Arten von Sport: Baseball, Laufen, Schwimmen … Im Winter gingen wir Skilanglaufen, Alpinskifahren und sogar Eisschnelllaufen. Skilanglauf war das härteste für uns. Nach der Schule zwischen 14 und 15 Uhr mussten wir langlaufen. Also hatte ich keine Wahl und seitdem ich sechs Jahre alt war, bin ich eine Skilangläuferin.

Was ist dein Fazit der vergangenen Saison? Du bist sehr gut in klassischer Technik. Was macht dich so stark?
Die letzte Saison war sehr gut für mich. Ich bin glücklich über Platz 18 im Gesamtweltcup und ich hoffe, dass ich nächsten Winter sogar noch besser sein kann. Es gibt keinen speziellen Grund, warum ich in klassischer Technim stärker bin. Es ist natürlich für meinen Körper, aber ich würde nicht sagen, ich bin besonders stark.

Wie war dein Sommertraining bislang?
Seit letzten Sommer ist meine eigentliche Basis im Jura in Frankreich. Es ist sehr schön dort und ich mag den Jura sehr. Dort sind so viele Leute am Skirollern, Mountainbiken und Laufen, vielmehr als in meiner Heimat, und ich werde durch diese zum Training motiviert. Das Sommertraining war bislang gut. Ich habe am Doppelstockschieben gearbeitet und auch an meiner Skating-Technik.

Wie entspannst du? Was machst du neben Skilanglaufen?
Eigentlich bereitet mir das Skilanglaufen keinen Stress (lächelt). Aber ja, ich muss sagen, dass ich vor dem Start manchmal mehr und manchmal weniger gestresst bin. Ich kann mich nach dem Rennen entspannen, wenn ich weiß, dass ich mein Bestes gegeben habe. Wenn ich einen Tag frei habe, mag ich es im Sonnenschein ein Buch zu lesen. Ich mag Lesen sehr.


Bevorzugst du Skirollern, Laufen oder Mountainbiken im Sommertraining?
Ich muss sagen, ich bevorzuge das Laufen. Im Winter kann man nur auf den Straßen laufen, aber im Sommer kann ich in den Bergen, im Gelände laufen. Auf der anderen Seite ist Skirollern auch nicht schlecht. Am Ende ist es schwer zu entscheiden.

Wenn du diesen Sommer irgendwo auf der Welt schwimmen gehen könntest, wo wäre das?
Definitiv Okinawa in Japan! Wie du weißt ist Japan sehr lang und umfasst eine eine Distanz von 3.000 Kilometern von Nord nach Süd. Die Region Okinawa hat tropisches Klima. Ich war noch nicht dort! Also sollte ich einmal in meinem Leben dorthin um die wunderschönen Korallen zu sehen und die köstlichen tropischen Früchte zu probieren.

Wenn ein Musiker aus deinem Ipod lebendig werden könnte, wer wäre es?
Es ist schwer diese Frage zu beantworten, weil ich nicht verrückt auf eine Band oder einen Sänger bin.

Was ist für dich das Beste/ das Schlechteste am Sommertraining?
Spazieren und Laufen in den Bergen ist das Beste für mich, schöne Ausblicke in die Landschaft zu haben und Mittags in den Bergen zu essen, das ist großartig. Das Schlechteste ist Laufen mit Stöcken. Ich denke, ich bin nicht die Einzige, die diese Art von Training nicht mag, aber wenn man schnell sein will, muss man es einfach machen.

Was ist deine Vision für die nächste Saison?
Im Winter möchte ich aufs Podium und einige Top-5 Ergebnisse erzielen. Meine Leistung im vergangenen Jahr war gut, aber ich möchte einen weiteren Schritt nach oben machen. Natürlich werden die Weltmeisterschaften der Höhepunkt werden und ich werde mein Bestes geben, um über 30 Kilometer Klassik auf das Podest zu kommen. Tatsächlich werden es meine zweiten Weltmeisterschaften im Val di Fiemme. 2003, als ich 22 Jahre alt war, habe ich am 15 Kilometer Klassik Rennen teilgenommen und bin auf Platz 36 ins Ziel gekommen. Zehn Jahre später denke ich habe ich die Chance auf ein besseres Ergebnis. Ich hoffe auch, dass ich bei der Tour de Ski in guter Form sein werde.

Quelle: www.fiscrosscountry.com