Trond Nystad im Interview: „Es war ein hartes aber schönes Auswahlverfahren“

Der Norweger Trond Nystad übernimmt ab Juli das Amt des norwegischen Distanztrainers der Herren. Im Interview mit fiscrosscountry.com spricht er über das Auswahlverfahren und seine Ziele.

Trond, du wurdest in den Medien nicht als einer der heißen Favoriten auf die Übernahme des norwegischen Teams genannt. Wann begannen die Verhandlungen?
Tatsächlich begannen sie, als Morten A. Djupvik seinen Rücktritt bekannt gab. Es war ein hartes aber schönes Auswahlverfahren, das von einem Headhunter-Unternehmen durchgeführt wurde. Es war ein langer Prozess mit Interviews, Untersuchungen und Tests. Es war eine großartige Erfahrung für mich und ich bin glücklich, dass ich Erfolg hatte.

Wann fängst du offiziell in deinem neuen Job an?
Zunächst muss ich meine Aufgaben den USA erledigen. In der Übergangsphase werden sich Steinar Mundal und auch Morten (A. Djupvik) um das Team kümmern. Offiziell werde ich das Team am 1. Juli übernehmen.

Was möchtest du mitbringen ins norwegische Team?
Es ist viel zu früh, um zu sagen, was ich ändern oder welche neuen Dinge oder Herangehensweisen ich einführen möchte. Das alles braucht Zeit. Zunächst möchte ich mich mit dem Team und den Athleten zusammensetzen und die Situation analysieren. Mein Job wird definitiv nicht sein, alle alten Sachen über Bord zu werfen und von neu anzufangen. Zunächst möchte ich sehen, wie die Sachlage ist und dann diskutieren, wie die nächsten Schritte aussehen sollen.

Was sind deine Ziele für die kommende Saison? Es gibt nächste Saison keine Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele. Macht es das einfacher für dich, das Team zu übernehmen?
Nein, nicht wirklich. Es wird nächste Saison viele Ziele geben. Wenn es auch keine Weltmeisterschaften oder Olympische Spiele gibt, wird es dennoch eine harte Saison. Im Weltcup zu laufen, macht harte Arbeit nötig und bringt jedes Wochenende harte Kämpfe mit sich. Dann gibt es noch die Tour de Ski, die sicherlich der Saisonhöhepunkt sein wird.

Es gibt viele starke Persönlichkeiten im norwegischen Team. Siehst du das als Herausforderung?
Ich denke, dass unser Team homogen ist. Alle Athleten sind bescheiden und kooperativ. Deswegen sehe ich das überhaupt nicht als Herausforderung. Ich möchte die Richtung und die enge Zusammenarbeit mit dem Team beibehalten, um nicht den Siegesantrieb zu verlieren.

Hast du bereits mit deinen Athleten gesprochen?
Ja, ich habe mit ihnen gesprochen. Sie waren sowohl aufgeregt über die Veränderung, als auch gespannt, wie es funktioniert.

Dein Zwillingsbruder Knut ist der Chef der Wachser im norwegischen Team. Was denkt er über deine neue Position?
Ich habe nicht mit dem Verband über den Job oder die Möglichkeit den Job zu bekommen gesprochen. Ich habe die Verbandsvertreter im letzten und entscheidenden Treffen getroffen. Der Prozess wurde von Adecco Select organisiert und ich habe Leute vom Verband am Ende getroffen. Als ich mit meinem Bruder gesprochen habe, sagte er, dass es eine gute Idee war. Er kennt auch die Anforderungen an den Job, weil er seit einigen Jahren im Team ist. Er hat mich auch unterstützt, als ich überlegt habe, ob ich mich für den Job bewerben soll oder nicht.

Du hast das US-Skiteam und die Schweizer Sprinter trainiert und bist dann in die USA zurückgekehrt. Was hast du dort gemacht?
Ich bin derzeit der Geschäftsführer eines Unternehmens in Denver (Colorado), das „The Student Planner“ heißt. Wir verkaufen und produzieren Tagesplaner/Aufgabenbücher für Studenten für Schulen in den USA und Kanada. Es ist eine großartige Gruppe an Leuten, die ich in Denver zurücklasse, aber sie unterstützen alle meine Entscheidung, zurück ins Trainergeschäft zu wechseln.

Quelle: www.fiscrosscountry.com