Biathlon: Deutsche Mixed-Staffel holt Silber beim IBU Cup in Brezno-Osrblie

Isak Frey (NOR), Endre Stroemsheim (NOR), Juni Arnekleiv (NOR), Maren Kirkeeide (NOR), Lucas Fratzscher (GER), Philipp Nawrath (GER), Marion Wiesensarter (GER), Juliane Fruehwirt (GER), Anton Ivarsson (SWE), Oskar Brandt (SWE), Sara Andersson (SWE), Felicia Lindqvist (SWE) © Stancik/IBU

Der IBU-Cup machte im Neuen Jahr Station im slowakischen Brezno-Osrblie. Auch hier schlängelte sich lediglich ein weißes Band durch eine ansonsten grüne Hügellandschaft und bei frühlingshaften Temperaturen erwartete man auch keinen natürlichen Schneezuwachs. Auf dem Programm standen ein Super-Sprint, ein Sprint sowie Mixed- und Single-Mixed-Staffeln. Mit einem kleineren Team aus Deutschland gelang der Mixed-Staffel am Abschlusstag ein hervorragender zweiter Rang hinter Norwegen.  

Bestmögliche Vorbereitung auf die Biathlon-Europameisterschaft

Beim Deutschen Skiverband richtet man den Blick auf die in der Lenzerheide anstehende Biathlon-Europameisterschaft. Insofern trat man in Brezno-Osrblie mit nur zwei Damen und vier Herren an, um für die übrigen Skijäger statt der eineinhalb Wochen Vorbereitungszeit einen längeren und damit effektiveren Trainingsblock einzulegen. Dass sich der Verband dadurch Kosten sparte ist ein positiver Nebeneffekt. Das Hauptaugenmerk liegt auf dem Trainings- und Vorbereitungsgedanken für die EM. Bei dem Ende dieser Woche anstehenden letzten IBU-Cup vor der EM tritt der DSV wieder in voller Mannschaftsstärke an, bei den Herren sind sogar acht Herren am Start. Jeder von ihnen soll auf der Pokljuka einen Einsatz bekommen, sich bestmöglich zeigen und dadurch vielleicht noch auf den EM-Zug nach Lenzerheide (25.1.-29.1.2023) aufspringen, wie uns Tobias Reiter, Disziplin-Trainer der LG Ib Herren, bestätigt. In Brezno-Osrblie bekam auch Hans Köllner eine Chance. Er liegt als Junior in der IBU-Junior-Cup-Gesamtwertung derzeit auf Platz zwei und er sollte im Hinblick auf die diesjährige Jugend- und Junioren-Weltmeisterschaft einen Einsatz bei einem Wettkampf auf höherem Niveau bekommen. Neben ihm gehörten Lucas Fratzscher, Philipp Nawrath sowie Dominic Schmuck zum Herrenteam, um sich mit guten Leistungen für einen Weltcupstart zu empfehlen. Juliane Frühwirt und Marion Wiesensarter bildeten in Brezno-Osrblie das Damenteam.

  

Super-Sprint Damen – Norwegischer Doppelerfolg

Zu den 30 Qualifizierten aus ursprünglich achtzig Starterinnen gehörten auch die beiden Deutschen Juliane Frühwirt und Marion Wiesensarter. Jede von ihnen hatte drei Scheiben verfehlt und den Sieg in der Quali holte sich die Österreicherin Anna Juppe. Beim Finale mit vier Schießeinlagen und fünf kurzen Runden lief es für Frühwirt und Wiesensarter denkbar schlecht. Mit sechs bzw. sieben Schießfehlern platzierten sie sich am Ende auf Rang 24 und 26 während Maren Kirkeeide und Frida Dokken einen norwegischen Doppelerfolg feierten. Den Bronzerang sicherte sich die Französin Fany Bertrand vor Anna Juppe. Zeitgleich vom Schießstand weg war die Norwegerin Dokken zu stark für Fany Bertrand und mit einer starken Schlussrunde verwies sie die Französin auf den Silberrang. Die Österreicherin Juppe hatte mit zwei Fehlern im entscheidenden Schießen ihre Podestchancen vergeben und musste Dokken und Bertrand, die jeweils die Null brachten, bereits am Schießstand vorbeiziehen lassen. Hinter Juppe platzierten sich die beiden Schwedinnen Felicia Lindqvist und Ella Halvarsson.   

Super-Sprint Herren – Eric Perrot siegt

Die vier Deutschen Lucas Fratzscher, Philipp Nawrath, Hans Köllner und Dominic Schmuck hatten sich für das Finale der 30 Besten von 104 Startern qualifiziert. Den Sieg holte sich schließlich in einem spektakulären Kampf auf der Schlussrunde der Franzose Eric Perrot. Der Norweger Mats Overby lief mit 8,7 Sek. Vorsprung vor dem Franzosen auf die Schlussrunde, dieser holte auf den Norweger auf und bei einem Angriff in der Anfahrt zum Schießstand stürzte der Norweger und kam schließlich 10,1 Sek. hinter dem siegreichen Franzosen ins Ziel und hinter ihm die drei weiteren Norweger Martin Uldal, Isak Frey und Aleksander Fjeld Andersen. Der Pole Wojchiech Skorusa kam als Sechster ins Ziel. Philipp Nawrath wurde nach zwei Strafrunden mit starker Laufleistung auf der Schlussrunde Siebter, Lucas Fratzscher verfehlte drei Scheiben und kam auf Rang zehn ins Ziel, Dominic Schmuck belegte nach zwei Strafrunden Rang zwölf. Bei Hans Köllner durfte bereits das Erreichen des Finales bei seinem ersten IBU-Einsatz als Erfolg gewertet werden, wo er sich nach vier Fehlern auf Rang 26 einreihte.  

Sprint Damen – Italienerinnen trumpfen auf

Hannah Auchentaller (ITA), Eleonora Fauner (ITA) © Stancik/IBU

Nach einem Tag Pause standen Sprints auf dem Wettkampfprogramm. Eleonora Fauner und Hannah Auchentaller bescherten dem italienischen Team einen Doppelerfolg. Beide blieben am Schießstand fehlerfrei. Bei ihrem ersten IBU Cup-Erfolg war Eleonora Fauner 10,1 Sek. schneller als ihre Teamkollegin. Die Norwegerin June Arnekleiv komplettierte das Podest nach einer Strafrunde mit nur 2,2 Sek. Rückstand auf den Silberrang. Vierte wurde die weitere Norwegerin Frida Dokken vor der weiteren Italienerin Beatrice Trabucchi. Auch Trabucchi überzeugte am Schießstand. Juliane Frühwirt kam mit Podestchancen zum zweiten Schießen, verfehlte eine Scheibe und konnte durch überzeugende Laufleistung auf der Schlussrunde noch auf den sechsten Platz laufen. Marion Wiesensarter startete mit einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag und auch im stehenden Anschlag fiel eine Scheibe nicht. In der Loipe kam sie nicht an die Laufzeiten der Besten heran und musste sich schließlich mit Rang 29 zufrieden geben. 

Sprint Herren – Eric Perrot siegt vor drei Norwegern

Mats Oeverby (NOR), Eric Perrot (FRA), Martin Uldal (NOR), Isak Frey (NOR), Aleksander Fjeld Andersen (NOR), Wojciech Skorusa (POL) © Stancik/IBU

Im Sprint der Herren war erneut der Franzose Eric Perrot erfolgreich. Nach seinem Super-Sprint-Sieg gewann er auch den Sprint. Nach einer Extrarunde aus dem Liegendschießen zurückgefallen, kämpfte er sich nach einer Null im Stehen zurück an die Spitze und brachte den Sieg mit der schnellsten Laufzeit sicher ins Ziel. Der Norweger Isak Frey wurde Zweiter und verdrängte mit zehn Treffern seinen Teamkameraden Endre Stroemsheim auf den Bronzerang. Mats Overby wurde Vierter vor Daniele Cappellari. Der Italiener brachte zwei Mal die Null. Der sechste Rang war doppelt belegt. Der US-Amerikaner Maxime Germain lief nach einer Strafrunde exakt die gleiche Zeit wie Philipp Nawrath. Der Deutsche lag bis zum Stehendanschlag in Führung und vergab seine Siegchance mit zwei Fehlschüssen. Auf der Schlussrunde konnte er in der Spur nichts mehr gut machen und hat mit 42,1 Sek. Rückstand auf den siegreichen Franzosen gerade noch die Blumenzeremonie erreicht. Lucas Fratzscher verfehlte liegend eine, stehend zwei weitere Scheiben und platzierte sich auf Rang 18. Dominic Schmuck kam läuferisch nicht an die Spitzenzeiten heran und nach 150 Extrameter aus dem Stehendanschlag blieb für ihn nur noch Rang 20. Der vierte Deutsche Hans Köllner kam liegend auch ungeschoren davon, allerdings lief es bei ihm in der Spur nicht gut. Dazu kam eine Strafrunde aus dem Stehendanschlag und am Ende reichte es mit deutlichem Rückstand nur zu Platz 39.

Mixed-Staffel – Deutschland belegt Rang zwei hinter Norwegen

Die deutsche Mixed-Staffel mit Lucas Fratzscher, Philipp Nawrath Marion Wiesensarter und Juliane Frühwirt musste sich nach insgesamt sechs Nachladern nur von Norwegen geschlagen geben. Norwegen lag von Beginn des Rennens an in Führung und hat diese zu keiner Zeit abgegeben. Isak Frey und Endre Stroemsheim haben die Damen mit Vorsprung vor Deutschland ins Rennen geschickt, Juni Arnekleiv baute diesen deutlich aus und Maren Kirkeeide brachte den Sieg sicher mit 1:02,7 Min. Vorsprung ins Ziel. Schlussläuferin Juliane Frühwirt hat mit einer Null im Liegendanschlag begonnen, verfehlte stehend den ersten Schuss, ließ vier schnelle Treffer folgen und räumte die verpasste Scheibe mit einem schnellen Nachlader ab. Sie ließ damit den Verfolgerinnen aus Schweden, Österreich und Schweiz keine Chance näher heranzukommen. Während Norwegens Sieg und Deutschlands zweiter Platz sicher waren, entbrannte ein heißer Kampf um den verbliebenen Podestplatz. Den sicherte sich schließlich Schweden vor Frankreich, Österreich und der Schweiz.

Single-Mixed-Staffel ohne deutsche Beteiligung

Auch bei der Single-Mixed-Staffel ging der Sieg nach Norwegen. Mats Overby und Frida Dokken gewannen nach nur vier Nachladern vor Frankreich, Österreich und der Schweiz. Ein deutsches Team war nicht am Start.

Ergebnisse Brezno

Nächster IBU-Cup

Der nächste IBU-Cup war urspünglich am Arber im Hohenzollern Skistadion vorgesehen, musste mangels Schnee verlegt werden und findet nunmehr von 13. bis 15.01.2023 auf der Pokljuka in Slowenien statt. Das Programm findet Ihr hier.

Das deutsche Aufgebot für Pokljuka:
Damen: Marion Wiesensarter, Selina Grotian, Mareike Braun, Lisa Spark, Hanna Kebinger, Luise Müller
Herren: Philipp Horn, Lucas Fratzscher, Dominic Schmuck, Marco Gross, Johannes Donhauser, Simon Kaiser, Danilo Riethmüller, Darius Lodl

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