Kajak ohne Transportproblem: Das Nortik Scubi 1 im Test

Test des Nortik Scubi 1 auf dem Regen © Marco Felgenhauer / woidlife photography

Vor knapp einem Monat haben wir euch Kajakfahren als Training für Skilangläufer vorgestellt. Nun wollten wir ein Boot testen, das sich dafür besonders eignet, ohne ein Transportproblem zu haben. Deshalb haben wir das Nortik Scubi 1 mal etwas genauer unter die Lupe genommen.

Das sagt der Hersteller

Das Prinzip scubi ist vor allem eines: unkomplizierter Freizeitspaß auf dem Wasser. Durch die Verbindung von Bewährtem aus der Falt- und Luftboottechnik entsteht beim scubi ein Hybrid aus beiden Systemen. Das auf ein notwendiges Minimum reduzierte Gestänge verleiht dem Kajak die notwendige Steifigkeit und Struktur für bessere Fahreigenschaften im Vergleich zu reinen Luftbooten dieser Größe. Auf der anderen Seite sind die Luftelemente ein wesentlicher Bestandteil des Bootes und stellen den schnellen und unkomplizierten Aufbau sicher. Kein umständlicher Bootstransport bis zur Einsatzstelle, kein schweres Gewicht zu tragen, kein langwieriger Aufbau. Schnappen Sie sich einfach die kompakte Tragetasche (im Komplettset mit praktischer Rucksackfunktion) und setzen Sie sich beispielsweise in Bus oder Bahn bis zum nächsten Gewässer. Wenige Augenblicke später sitzen Sie bereits im Boot und können loslegen – unkompliziert und mit viel Fahrspaß. So funktioniert das Prinzip scubi.

Das sagt die xc-ski.de Redaktion

Out of the box

Das Nortik Scubi 1 erreicht uns als ganz normale Sendung per Paketdienst. Es ist handlich verpackt in einer Tragetasche, die auch zum Rucksack umfunktioniert werden kann. Diese enthält alle Bauteile des Bootes inklusive Spritzschutzdecke (bei anderen Kajaks normalerweise nicht im Lieferumfang) und eine Anleitung zum Aufbau. Außerdem wird noch eine Luftpumpe mitgeliefert. Es kann also sofort mit dem Zusammenbauen losgehen. Wer anschließend starten will, braucht noch ein Paddel und eine Schwimmweste. Beides ist bei fast allen Händlern als Zubehör erhältlich.

In der Praxis

Aufpumpen der Luftschläuche im Inneren des Kajaks © Marco Felgenhauer / woidlife photography

Aufbau: Eines war vor dem ersten Aufbau klar, die angegebenen zehn Minuten Aufbauzeit werden wir wohl nicht einhalten können. Allerdings finden wir uns schnell zurecht, was auch mit den wenigen Teilen zusammenhängt, die es zusammenzusetzen gilt. Lediglich das Einführen des „Skeletts“ in die Hülle kostet uns etwas an Extra-Zeit. Dann ist aber alles an seinem Platz und das Aufpumpen kann beginnen. Das geht mit der Pumpe ziemlich fix. Zur Kontrolle haben wir uns ein Manometer besorgt, das sich zwischen Pumpe und Luftschlauch schrauben lässt. So können wir den empfohlenen Luftdruck von 2,5 Bar exakt einhalten. Die beiden Luftschläuche im Boot geben ihm dann auch die typische Form und was vor dem Aufpumpen nur schwer vorstellbar war, das Kajak wird tatsächlich sehr stabil.

Fahreigenschaften: Auf dem Weg zum Einstieg wird ein weiterer Vorteil des Scubi deutlich. Mit nur neun Kilogramm ist es extrem leicht im Vergleich zu anderen Kajaks. Ein Bootswagen oder ähnliches ist nicht nötig. Man trägt es einfach auf einer Schulter. Der Einstieg gelingt kinderleicht, was ein erster Beweis für die Kippstabilität dieses „Hybrid-Bootes“ ist. Nichts ist ärgerlicher, als bereits vor Beginn der Tour unfreiwillig im Wasser zu landen. Mit dem Scubi ist das nur schwer möglich. Dann folgen die ersten Paddelschläge und es zeigt sich, dass das Kajak trotz seiner Kürze sehr gut die Spur hält. Das liegt unter anderem am vorgeformten Kiel. Wer nun denkt, zumindest bei der Geschwindigkeit müsste man Abstriche machen, der täuscht sich. Klar ist das Scubi nicht so schnell wie Touren- oder Sportkajaks, aber mit den meisten Verleihmodellen kann es sicherlich mithalten. Das zeigen die ersten schnelleren Paddelschläge deutlich. Auch der Eindruck vom Einstieg verfestigt sich immer mehr: Das Scubi bringt so leicht nichts zum Kentern. Das ist insbesondere für Sportler von Vorteil, die keine große Kajak-Erfahrung haben, wie zum Beispiel auch die meisten Skilangläufer. Aufpassen muss man lediglich bei Niedrigwasser oder Untiefen. Für heftigen Bodenkontakt sind Falt- und Luftboote nämlich nicht geeignet.

Abbau: Deutlich schneller als der Aufbau gelingt der Abbau. Einfach die Ventilschläuche öffnen und die Luft ablassen. Dann in umgekehrter Reihenfolge wie beim Aufbau die Bauteile entfernen. Die Außenhaut trocknet in der Sonne ziemlich schnell. Ein kleiner Tipp für die Luftschläuche: Einfach von beiden Enden her bis zu den Ventilschläuchen aufrollen. So entweicht auch der letzte Rest Luft, der ein zu großes Volumen der Schläuche für die Packtasche bedeutet hätte.

Fazit

Wer gerne unabhängig und flexibel das Kajak als Trainingsgerät für die Vorbereitung auf den Winter nutzen will, der ist beim Nortik Scubi 1 genau richtig. Geringes Packmaß und Gewicht, schneller Aufbau, Kippstabilität und Spurtreue, das sind viele positive Eigenschaften, die für das Scubi sprechen. Auch das Preis-Leistungsverhältnis ist sehr gut, weswegen wir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung geben können.

Fakten

Sitzplätze: 1
Länge: 320 cm
Breite: 75 cm
Gewicht: 9 kg
Zuladung: 110 kg
Aufbauzeit: ca. 15 Minuten (beim ersten Mal ca. 30 Minuten)
Packmaß: 88x18x37 cm
empf. VK-Preis: 629 Euro

Mehr zum Nortik Scubi, und wo ihr das Kajak kaufen könnt, erfahrt ihr hier:  www.faltboot.de