Nordische Kombination: DSV mit großem Aufgebot am Start

Das deutsche Mixed Team beim Sommer Grand Prix 2019 in Oberwiesenthal: Vinzenz Geiger, Maria Gerboth, Jenny Nowak, Eric Frenzel (l-r).
Das deutsche Mixed Team beim Sommer Grand Prix 2019 in Oberwiesenthal: Vinzenz Geiger, Maria Gerboth, Jenny Nowak, Eric Frenzel (l-r). © Sandra Volk

Wie berichtet, stehen in der Nordischen Kombination ab kommendem Freitag die Sommerwettkämpfe an. Heute gab der Deutsche Skiverband bekannt, welche Athleten für welche Wettkämpfe nominiert wurden. Während die nominierten Damen an allen drei Stationen vertreten sein werden, soll es bei den Herren einige Wechsel geben, so dass sich zahlreiche Athleten auf ihre Einsätze freuen können. Außerdem gaben die Bundestrainer Einblicke in die Vorbereitung.

Insgesamt 16 deutsche Teilnehmer bei den Herren

„Mit der ersten Mannschaft werden wir an allen drei Sommer Grand Prix teilnehmen, allerdings in wechselnder Besetzung“, erklärt Herren-Bundestrainer Hermann Weinbuch in der DSV-Presseaussendung. „In Oberwiesenthal starten die Sachsen und einige Oberstdorfer bleiben zu Hause, ebenso treten die Schwarzwälder Manuel Faißt und Fabian Rießle in Oberwiesenthal nicht an. Sie haben coronabedingt oder durch Studium oder Hausbau noch Trainingsrückstände. Diese Aktiven werden nur ein oder zwei Grand-Prix-Wettkämpfe bestreiten. Nächste Woche im Allgäu starten dann entsprechend überwiegend die in Oberstdorf Ortsansässigen.“

Vorbereitung mit kleineren Hindernissen

„Die Vorbereitung lief bei uns im Großen und Ganzen recht gut. Ohne längere Ausfallzeiten, abgesehen von einigen Coronainfektionen mit mittelschweren Verläufen, die für die Aktiven bis zu zehn Tage Trainingsausfall bedeuteten. Jakob Lange spürt die Infektionsfolgen in der Lunge noch immer. David Mach wiederum hatte einen Feldwebellehrgang und eine schwerere Zahn-OP zu absolvieren, außerdem hatte er einen Grippeinfekt – und jetzt noch entsprechenden Rückstand. Deshalb lässt David Oberwiesenthal aus, dort starten aber die Sachsen Eric Frenzel und Terence Weber“, so Weinbuch weiter. „Wir gehen sehr motiviert an die Sache, der Sommer Grand Prix war für uns immer sehr wichtig. Speziell im Sprungbereich wollen wir eine Standortbestimmung: Wo stehen wir im internationalen Vergleich, wie haben wir bisher gearbeitet? Ich bin sehr zufrieden im Bereich Ausdauer, wir haben Tests gemacht, die sehr vielversprechend waren. Allerdings bestreiten wir diese ersten Wettkämpfe direkt aus dem Training heraus, ohne unmittelbare Wettkampfvorbereitung. Springerisch haben wir auch einiges auf den Weg gebracht, ich bin mit der Performance aber noch nicht ganz zufrieden. Deshalb bin ich sehr gespannt, wo genau wir stehen. Ich hoffe, dass Jarl Magnus Riiber dabei ist, oder es die starken Österreicher oder Japaner sind. Sie sind im Springen das Maß der Dinge.“

Neue Regeln sorgen für neue Bedingungen

Nachdem es bereits in den letzten Jahren immer wieder Kritik an den Messmethoden der Sprunganzüge gab, reagierte der Internationale Skiverband (FIS) insbesondere auf die Vorfälle beim Mixed Team-Wettbewerb der Skispringer in Peking. Dort waren mehrere Athletinnen aufgrund zu großer Anzüge disqualifiziert worden. Brisant vor allem deshalb, weil dieselben Anzüge noch zwei Tage vorher von der Kontrolleurin der Damen abgesegnet worden waren, der Kontrolleur der Herren sie dann aber beanstandet hatte. Neue Messmethoden sollen nun für mehr Transparenz sorgen und einheitlichere Bedingungen für alle schaffen. Die Auswirkungen sind nun die große Unbekannte: „(…) Im Materialbereich gibt es ein paar Neuerungen, das stellt sich nicht ganz unproblematisch dar: Bei den Sprunganzügen verlieren die Athleten mit der neuen Messmethode gerade im Schrittbereich doch einiges an Fläche. Hier wird es sehr spannend sein zu beobachten, wohin die Reise geht, wie die neuen Anzüge in der Weltspitze gestaltet werden.“

Aichinger verspricht „volle Attacke“

Florian Aichinger, Bundestrainer Nordische Kombination Damen, freut sich ebenfalls auf die Wettkämpfe: „Natürlich freuen wir uns jetzt auf die Sommer Grand Prix in Oberwiesenthal und Oberstdorf, mit den jeweiligen Highlights Mixed-Wettbewerb und Nightrace. Insbesondere mit Blick auf das Mixed haben wir hart trainiert, um mit den Athleten zusammen bestehen zu können. Ich hoffe, dass das harte Training schon Früchte trägt. Jetzt hoffen wir auf gutes Wetter und dass wir unsere bestmöglichen Leistungen abrufen können. Wir können unbeschwert von hinten angreifen. Wir haben nichts zu verlieren, die Devise lautet „Volle Attacke“.“

Vorfreude auch bei den Athleten

Die derzeit beste deutsche Kombiniererin Jenny Nowak ist ebenfalls schon sehr gespannt auf den Sommer Grand Prix: „Die Freude ist erst einmal groß, endlich wieder Wettkämpfe zu haben. Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung – aber das ist der erste Wettbewerb nach einer sehr langen Zeit. Entsprechend werden wir sehen, wo wir wirklich stehen. In Oberwiesenthal ist es für mich doch immer wieder etwas ganz Besonderes, dort starten zu dürfen. Dort habe ich meinen bis dato größten Erfolg gefeiert, und es ist auch nur ein paar Kilometer von mir daheim entfernt. Darauf freue ich mich schon sehr. Genauso auf den Mixed-Wettkampf, das ist für uns schon noch etwas Herausragendes. In Oberstdorf werden wir Damen das erste Mal an einem Nightrace teilnehmen. Das wird schön und sicher eine coole Veranstaltung. Ich hoffe auf gute Ergebnisse.“

Aufgebot Damen

Bundestrainer Florian Aichinger hat für den FIS Sommer Grand Prix 2022 acht Athletinnen nominiert, die bei allen drei Stationen antreten.
– Nathalie Armbruster (SZ Kniebis)– Magdalena Burger (SC Partenkirchen)– Maria Gerboth (WSV Schmiedefeld)– Cindy Haasch (WSC Ruhla)– Anne Häckel (VSC Klingenthal)– Jenny Nowak (SC Sohland 1928)– Sophia Maurus (TSV Buchenberg)– Svenja Würth (SV Baiersbronn)

Aufgebot Herren

Oberwiesenthal– Jan Andersen (SK Königsbronn)– Christian Frank (SK Berchtesgaden)– Eric Frenzel (SSV Geyer)– Jakob Lange (WSV Kiefersfelden)– Johannes Rydzek (SC Oberstdorf)– Pepe Schula (SSV Geyer)– Julian Schmid (SC Oberstdorf)– Nick Schönfeld (VSC Klingenthal)– Tristan Sommerfeldt (WSC Erzgebirge Oberwiesenthal)– Richard Stenzel (SC Motor Zella-Mehlis)– Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf)– Terence Weber (SSV Geyer)
Oberstdorf– Jan Andersen (SK Königsbronn)– Manuel Faißt (SV Baiersbronn)– Eric Frenzel (SSV Geyer)– Vinzenz Geiger (SC Oberstdorf)– Jakob Lange (WSV Kiefersfelden)– David Mach (TSV Buchenberg)– Simon Mach (TSV Buchenberg)– Fabian Rießle (SZ Breitnau)– Johannes Rydzek (SC Oberstdorf)– Julian Schmid SC Oberstdorf)– Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf)– Terence Weber (SSV Geyer)
Tschagguns– Jan Andersen (SK Königsbronn)– Manuel Faißt (SV Baiersbronn)– Christian Frank (SK Berchtesgaden)– Jakob Lange (WSV Kiefersfelden)– David Mach (TSV Buchenberg)– Simon Mach (TSV Buchenberg)– Fabian Rießle (SZ Breitnau)– Wendelin Thannheimer (SC Oberstdorf)

Den Vorbericht und den genauen Zeitplan der Wettkämpfe gibt es hier.