Biathlon Kurznews: Polizei schließt Schießstand – Ponsiluoma verletzt – Persönliches Startrecht erweitert

Oslo (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Schießanlage am Osloer Holmenkollen wegen gravierender Sicherheitsmängel von Polizei vorübergehend geschlossen. Wird Martin Ponsiluoma rechtzeitig zum Saisonstart fit und die letztjährigen IBU-Cup-Gesamtgewinner dürfen sich über Ausweitung des persönlichen Startrechts freuen. 

Polizei schließt Schießanlage am Holmenkollen

Oslo (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Wie norwegische Medien übereinstimmend berichteten, wurde der Schießstand am Osloer Holmenkollen vorübergehend geschlossen. Bei einer Routineuntersuchung hat die Polizei nicht näher bezeichnete Sicherheitsmängel entdeckt und eine weitere Nutzung der Schießanlage untersagt. Aktuell kann dort nicht trainiert werden. „Oslobygg“, ein Immobilienunternehmen der Stadt Oslo, ist Eigentümer der gesamten Anlage und hat sich, wie Dagbladet schreibt, entschuldigt: „Wir entschuldigen uns für die Auswirkungen, die dies auf alle hat, die den Platz nutzen. Oslobygg als Eigentümer der Anlage arbeitet an der Klärung der Situation. Wir gehen nicht davon aus, dass umfassende Maßnahmen erforderlich sein werden, aber es kann einige Zeit dauern, bis die Strecke wieder geöffnet wird.“ Wie die Zeitung weiter schreibt, zeigte sich die Marketing- und Kommunikationsmanagerin des norwegischen Biathlonverbandes, Emilie Nordskar, verzweifelt, dass die Anlage geschlossen ist. „Das ist in erster Linie traurig für die rund 200 Kinder und Jugendliche, die täglich am Holmenkollen trainieren“, und weiter „auch für die norwegischen Eliteläufer hat der Lockdown einiges zu sagen. Tarjei Boe, Ingrid Landmark Tandrevold und Filip Fjeld Andersen trainieren viel am Holmenkollen. Jetzt müssen sie andere Trainingsplätze finden, bevor in einem Monat der Weltcup in Östersund beginnt.“ Die Durchführung des Biathlon Weltcups in Oslo vom 26.02. bis 29.02.2024 scheint aber nicht gefährdet zu sein.  

Verpasst Martin Ponsiluoma den Saisonstart?

Martin Ponsiluoma (SWE) © Authamayou/NordicFocus

Martin Ponsiluoma (28) war vergangene Saison auf Rang fünf in der Gesamtweltcupwertung bester Schwede. Der Lebensgefährte von Hanna Oeberg absolvierte damit seine bisher erfolgreichste Saison. Er war Sieger im Einzelrennen von Kontiolahti, holte Silber bei der Biathlon Weltmeisterschaft in Oberhof hinter seinem Teamkollegen Sebastian Samuelsson und stand auch in Oslo, in Antholz und in Nove Mesto na Marove auf dem Podest. Nicht zuletzt ist er ein unverzichtbarer Teil der schwedischen Herrenstaffel. Ob er beim Saisonauftakt 2023/24 am 25. November im heimischen Östersund dabei sein wird, ist derzeit noch offen. „Martin hatte nach dem Trainingslager in Frankreich leichte Hüftbeschwerden bekommen, die aber im Oktober soweit im Griff waren,“ so sein Trainer Johannes Lukas auf unsere Anfrage. „Die Lage ist unklar, man kann derzeit nicht so viel sagen. Er hat gut trainiert. Dann sind wir nach Idre auf Schnee gegangen, da wurde es jeden Tag schlechter, so dass wir nach dem dritten, vierten Tag das Training abgebrochen haben, weil er Hüftschmerzen hatte. Seitdem sind wir im Alternativtraining nur auf dem Fahrrad. Wir haben diese Woche noch medizinische Tests ausstehen und die müssen wir abwarten, bevor man Genaueres sagen kann. Da gibt es noch gar keinen Gedanken, wie das Training oder die Saisonplanung voranschreitet. Das kann man aktuell nicht sagen, da muss man abwarten und wir hoffen, dass er schnell zurückkehrt.“ 

Persönliches Startrecht der IBU-Cup-Gesamtsieger ausgeweitet

Endre Stroemsheim (NOR) © Manzoni/NordicFocus

Rechtzeitig vor dem Start in die neue Biathlonsaison hat der Weltverband eine weitere Änderung in den Statuten vorgenommen. Statt dem persönlichen Startrecht der IBU-Cup-Gesamtsieger beim ersten Biathlon Weltcup wurde dieses Startrecht auf die ersten beiden Weltcups ausgeweitet. „Vor allem, weil es Athletinnen und Athleten betrifft, die es sich verdient haben“, sagte Christophe Vassallo, Chef des technischen Komitees der Internationalen Biathlon Union, dem Nordic Magazine. Den Athletinnen und Athleten aus der zweiten Reihe soll damit die Möglichkeit gegeben werden, sich über einen längeren Zeitraum zu zeigen um dadurch vielleicht einen Startplatz in der A-Mannschaft zu erreichen. „Ein Rennwochenende sei etwas zu wenig für die Trainer, um Entscheidungen für künftige Rennen zu treffen“, so Vassallo gegenüber Nordic Magazine. Erste Profiteure dieser (Übergangs-)Regelung sind der Norweger Endre Stroemsheim (26) und die Schwedin Tilda Johansson (24), vorausgesetzt der jeweilige nationale Verband unterstützt ihren Start. Das norwegische Herrenteam und das schwedische Damenteam kann demzufolge sowohl in Östersund als auch in Hochfilzen sieben Läufer an den Start schicken.