Biathlon: Lou Jeanmonnot feiert ersten Weltcupsieg im Sprint von Östersund – Blumen für Preuß und Voigt

Lou Jeanmonnot (FRA) © Manzoni/NordicFocus

Die Französin Lou Jeanmonnot gewinnt nach zwei fehlerfreien Schießeinlagen den ersten Sprint der Saison beim Biathlon Weltcup in Östersund. Mit Karoline Offigstad Knotten und Juni Arnekleiv platzieren sich zwei Norwegerinnen neben ihr auf dem Podest. Franziska Preuß und Vanessa Voigt belegen die Ränge vier und fünf und alle deutschen Damen sind für die Verfolgung qualifiziert. 

Französin Lou Jeanmonnot gewinnt ersten Sprint der Saison

Karoline Offigstad Knotten (NOR), Lou Jeanmonnot (FRA), Juni Arnekleiv (NOR), Franziska Preuss (GER), Vanessa Voigt (GER), Ingrid Landmark Tandrevold (NOR), (l-r) © Authamayou/NordicFocus

Der Sieg im ersten Sprint der Saison 2023/24 mit 99 gemeldeten Starterinnen geht an die 25jährige Französin Lou Jeanmonnot. In der Spur zwar etwas langsamer als Elvira Oeberg, legte sie den Grundstein für ihren ersten Weltcupsieg mit zwei fehlerfreien Serien am Schießstand. Mit Startnummer 27 musste sie sich lange gedulden, ob es reicht, aber die Starterinnen, die ihr den Sieg noch streitig machen konnten, patzten beim Stehendanschlag. Das Podest komplettierten die beiden Norwegerinnen Karoline Offigstad Knotten und Juni Arnekleiv. Beide hatten eine Strafrunde im Gepäck und 8,5 bzw. 17,6 Sek. Rückstand auf die siegreiche Französin. Neben Lou Jeanmonnot erreichte mit Gilonne Guigonnat eine weitere junge Französin auf Rang acht eine  hervorragende Platzierung. Für die beiden Top-Athletinnen aus Frankreich, Julia Simon und Justine Braisaz-Bouchet, reichte es nach zwei bzw. vier Strafrunden lediglich zu Rang 16 und 24.

    

Franziska Preuß holt sich gelbes Trikot

Franziska Preuss (GER) © Manzoni/NordicFocus

Franziska Preuß und Vanessa Voigt überzeugten bereits beim Eröffnungseinzel und haben im Sprint erneut ihr Leistungsvermögen abgerufen. Franziska Preuß verfehlte sowohl liegend als auch stehend eine Scheibe und überquerte nach zwei Strafrunden nur 18,3 Sek. hinter der Siegerin die Ziellinie auf Rang vier. Auf den Bronzerang fehlte erneut nur ein Wimpernschlag von 0,7 Sek.  „Die zwei Fehler ärgern mich schon, wenn man das Ergebnis ansieht und immer der letzte Schuss. Es war ein bisschen die Aufmerksamkeit, die nicht konsequent bis zum fünften Schuss da war“ so Franziska Preuß im ZDF-Interview nach dem Rennen, wo sie auch anmerkte, dass die Platzierung „definitiv an unseren Wachstruck geht.“ Vanessa Voigt platzierte sich nach einer Strafrunde aus dem stehenden Anschlag als Fünfte, nur 1,7 Sek. hinter Franziska Preuß und hatte im Gegensatz zu Preuß Probleme mit der Kälte. „Ich habe nichts mehr gespürt in meinen Fingern. Man setzt den Stock, aber die Power kam nicht mehr. Das hat ganz schön Energie gezogen. Man muss gut warm sein, um die Power auf die Ski und die Stöcke zu bekommen,“ so Vanessa Voigt, die sich über ihren Fehlschuss im stehenden Anschlag ärgerte und ein „fettes Lob an die Techniker“ im ZDF-Interview nach dem Rennen aussprach. „Die haben einen super Job gemacht. Es ist wieder geflutscht.“ Ingrid Landmark Tandrevold verfehlte im zweiten Anschlag zwei Scheiben und kam schließlich mit 23,8 Sek. Rückstand auf die Siegerin noch in den Genuss der Blumenzeremonie. Lisa Vittozzi startete mit dem gelben Trikot der Gesamtweltcupführenden und muss dieses nach Rang neun im Sprint (0:0) an Franziska Preuß und Karoline Offigstad Knotten abgeben. Franziska Preuß und K. O. Knotten erreichten bisher jeweils einen zweiten und einen vierten Rang und werden am Sonntag in der Verfolgung der Damen beide in gelb starten. Dass Franziska Preuß das gelbe Trikot tragen wird, darüber freute sich auch der Cheftrainer der DSV-Damen, Kristian Mehringer. „Super, dass es funktioniert hat.“ Dennoch meinte er: „Insgesamt sind wir nicht ganz zufrieden, am Schießstand haben wir ein bißchen zu viele Fehler gemacht, leichte Fehler. Aber ansonsten mit der Franzi und der Vanessa in den Top-6 sind wir schon zufrieden.“ Dass der eine oder andere Fehler von seinen Mädels zu viel geschossen wurde führt er darauf zurück: „Es kann natürlich damit zu tun haben, dass man auf der Strecke Vollgas gibt, dann ist die Konzentration oft nicht so hoch, das ist oft das Problem. Es ist aber kein Beinbruch, dass keine mit Null durchgekommen ist, denn insgesamt muss man Vollgas geben, und sie haben viel riskiert.“

Alle Deutschen für Verfolgung qualifiziert

Selina Grotian (GER) © Authamayou/NordicFocus

Auf den Sprint folgt am Sonntag die Verfolgung und neben der guten Ausgangsposition von Franziska Preuß und Vanessa Voigt haben sich auch die weiteren vier deutschen Damen für die Verfolgung qualifiziert. Janina Hettich-Walz lag Richtung Stehendschießen noch vor Vanessa Voigt,  verfehlte zwei Scheiben und kam auf Rang 19 ins Ziel mit einem Rückstand von 57,2 Sek. Nur knapp hinter ihr auf Position 21 platzierte sich Selina Grotian, die heute jüngste Starterin im Feld war. Sie kassierte eine Strafrunde aus dem liegenden und eine aus dem stehenden Anschlag und wird mit 1:04,4 Min. Rückstand die Verfolgung aufnehmen. Auf der Schlussrunde, für die sie sich bisher immer genügend Körner bewahrte, konnte Selina Grotian noch zwei Plätze gut machen. Hanna Kebinger verfehlte liegend zwei Scheiben, brachte die Null im stehenden Anschlag und sammelte mit einem Rückstand von 1:41 Min. auf Platz 32 noch Weltcuppunkte. Sophia Schneider gelang dies nicht. Sie fand sich nach drei Strafrunden und einem Rückstand von 1:55,9 Min. auf Platz 41 ein. Sophia Schneider musste wegen Infektsymptome auf einen Start in der Staffel verzichten, erklärte darauf angesprochen nach dem Rennen: „Mir ging es heute besser, sonst wäre ich nicht gestartet. Aber irgendwie war trotzdem heute nicht mein Tag. Ich habe mich sehr schwer getan auf der Strecke und mit den zwei Fehlern hinten raus, macht es das natürlich nicht besser. Mit diesem Schießergebnis ist es schwierig in die vorderen Plätze zu laufen. Vor der letzten Runde noch zwei Mal kreiseln war nicht so besonders, wenn man weiß, dass es heute nicht so läuft,“ so Sophia Schneider nach dem Rennen.  

Lisa Theresa Hauser und Lena Häcki-Groß beste ihres Teams

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Authamayou/NordicFocus

Während Lisa Theresa Hauser im letzten Jahr den Eröffnungssprint gewann, musste sie sich heute mit Platz 22 zufrieden geben. Mit einer Strafrunde aus dem liegenden Anschlag belastet reichte ihre Laufleistung nicht zu einer besseren Platzierung aus. Ähnlich erging es ihrer Teamkollegin Tamara Steiner. Mit zwei fehlerfreien Schießen reichte es lediglich zu Rang 30. Neben Hauser und Steiner sind auch Anna Gandler (0:3, + 2:07,2 Min.) und Kristina Oberthaler (0:1, + 2:14,6 Min.) für die Verfolgung qualifiziert. Aus der Schweiz hat Lena Häcki-Groß mit 49,7 Sek. Rückstand auf Rang 15 gute Chancen auf eine bessere Platzierung in der Verfolgung. Neben ihr dürfen auch die vier weiteren Schweizerinnen Elisa Gasparin, Amy Baserga, Aita Gasparin und Lea Meier in der Verfolgung antreten.     

Der Wettkampfplan für Östersund

Ergebnis Sprint Damen

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