Biathlon Weltcup: Lisa Theresa Hauser gewinnt Massenstart in Annecy

Julia Simon (FRA), Lisa Theresa Hauser (AUT), Anais Chevalier-Bouchet (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Lisa Theresa Hauser geht mit einem Weltcupsieg in die Weihnachtspause. Die Österreicherin gewinnt den Massenstart beim Biathlon Weltcup in Annecy Le Grand Bornand vor den beiden Französinnen Julia Simon und Anais Chevalier-Bouchet. Vanessa Voigt wird beste Deutsche auf Rang 13 und Franziska Preuß erfüllt mit Platz 15 die interne WM-Norm. 

Zweiter Saisonsieg von Lisa Theresa Hauser

Lisa Theresa Hauser (AUT) © Authamayou/NordicFocus

Die 29jährige Österreicherin Lisa Theresa Hauser gewinnt den abschließenden Massenstart in Annecy Le Grand Bornand. Nach zwei fehlerfreien Serien im Liegen arbeitete sie sich an die Spitze der derzeit 30 weltbesten Biathletinnen. Nach einer Strafrunde aus dem ersten Stehendanschlag fiel sie zwar etwas zurück, blieb aber mit 21,8 Sek. Rückstand in Schlagdistanz. Auf der Runde zum entscheidenden Schießen lief sie ihre schnellste Runde und lag in der Laufzeit nur 4,6 Sek. hinter der Schnellsten, Sophie Chauveau aus Frankreich. Mit 16,4 Sek. Rückstand kam sie an den Schießstand, wo bereits die beiden Französinnen Anais Chevalier-Bouchet und Chloe Chevalier sich Richtung Strafrunde aufmachten. Beide hatten eine Scheibe verfehlt, was Lisa Theresa Hauser registrierte und mit einer sauberen Fünferserie glänzte. Als Führende ging die Österreicherin auf die Schlussrunde, hinter ihr aus der Strafrunde kommend Anais Chevalier-Bouchet und an deren Skienden Julia Simon, die sich nach einer Null im letzten Anschlag in der Spitzengruppe wieder fand. Nun durfte man gespannt sein, wie die beiden Französinnen gepusht durch die vielen heimischen Fans am Streckenrand an Lisa Theresa Hauser heranlaufen konnten. Hinter den beiden kam die Schwedin Elvira Oeberg. Die erfahrene Biathletin Lisa Theresa Hauser hatte genügend Kraftreserven für die Schlussrunde, baute ihren Vorsprung Richtung Ziel sogar deutlich aus und gewann den Massenstart von Annecy Le Grand Bornand. Nach dem Sprint von Kontiolahti zu Saisonbeginn ist dies der zweite Sieg in dieser Saison und ihr fünfter Weltcupsieg überhaupt. „Das ist einfach unglaublich. Jetzt noch einen Weltcupsieg im Dezember zu feiern – das hätte ich mir nie erträumen lassen. Es war so unfassbar schön, vor so vielen tausenden Leuten die Schlussrunde zu laufen, auch wenn es extrem hart war. Ich habe einfach versucht, immer weiter zu pushen, weil ich schon ein bisschen Angst hatte, dass die beiden starken Französinnen noch rankommen. Umso schöner ist es jetzt, dass es heute so funktioniert hat und jetzt kann ich auf jeden Fall entspannt in die Weihnachtspause gehen.“ (Quelle: PM ÖSV)

 

Geschlossene Mannschaftsleistung der Französinnen

Lou Jeanmonnot (FRA), Chloe Chevalier (FRA), Anais Chevalier-Bouchet (FRA), Julia Simon (FRA), Sophie Chauveau (FRA), (l-r) © Thibaut/NordicFocus

Für einen Sieg hat es nicht ganz gereicht, dennoch platzierten sich fünf Französinnen in den Top-8. Nach zwei Extrarunden landete die derzeit Führende in der Gesamtweltcupwertung Julia Simon nur 12,3 Sek. hinter der Siegerin auf dem Silberrang und hat damit das gelbe Trikot erfolgreich verteidigt. Auch im letzten Jahr wurde Julia Simon Zweite, damals hinter Elvira Oeberg. Die Schwedin schaffte es heute nicht auf das Podest, obwohl sie von ihren Trainern und Betreuern lautstark die Anstiege hochgebrüllt wurde. Am Ende kam sie 1,5 nach Anais Chevalier-Bouchet auf Rang vier ins Ziel. Rang fünf und sechs belegten die Französinnen Sophie Chauveau und Lou Jeanmonnot. Damit durften sich vier Französinnen über die Teilnahme an der Flowerceremony freuen und wurden dort von Trainern, Betreuern und dem französischen Publikum entsprechend gefeiert.    

Die deutschen Platzierungen

Franziska Preuss (GER) © Authamayou/NordicFocus

Aus dem DSV-Team waren fünf Damen für den Massenstart qualifiziert und Vanessa Voigt platzierte sich als Beste von ihnen auf Rang 13. Ein Fehler im Liegen und ein weiterer im Stehen ließen in dem starken Feld keine bessere Platzierung zu, obwohl Vanessa Voigt die viertbeste Gesamtlaufzeit brachte, nur 18 Sek. hinter der Schnellsten. „Das Rennen heute stimmt mich auf jeden Fall positiv. Natürlich der eine Fehler stehend war mega ärgerlich, aber gerade mit der Laufzeit kann ich, denke ich, zufrieden sein. Mit einem positiven Gefühl geht es auf jeden Fall in die Pause.“ Dies wird für Vanessa Voigt nur eine Wettkampfpause, denn gleich morgen fährt sie in die Höhe um ein paar Tage vor Weihnachten in der Höhe zu trainieren. Sie wurde neben Denise Herrmann-Wick in die Arena auf Schalke zum Biathlon auf Schalke eingeladen und hofft, „dass es auf Schalke hoffentlich heiß her geht.“ Franziska Preuß war froh, dass sie sich über die fünf Punktbesten aus den beiden Einzelrennen in Annecy für den Massenstart qualifiziert hat. „Die erste Hälfte verlief nach Plan“, sagte sie nach dem Rennen, „dann sind die Fehler gekommen und die darf man sich in diesem Feld einfach nicht erlauben.“ Franziska Preuss landete nach insgesamt drei Strafrunden aus den Stehendanschlägen nachdem sie liegend schadlos blieb auf Rang fünfzehn und geht damit nach Rang zehn in der Verfolgung von Annecy mit der erfüllten internen WM-Norm in die Weihnachtspause. Da will sie sich erholen und auskurieren, versuchen Kontakte zu vermeiden und gut trainieren.
Denise Herrmann-Wick kam auf der Strecke gut voran, hatte eine Top-Laufzeit, allerdings auch fünf Extrarunden im Gepäck und musste sich am Ende mit Platz 21 zufrieden geben. Anna Weidel und Sophia Schneider kamen in ihrem ersten Massenstart bei einem Weltcup nicht fehlerfrei durch. Anna Weidel brachte zwei Mal die Null, schoss dennoch drei Strafrunden und kam auf Rang 18 ins Ziel. Sophia Schneider musste insgesamt fünf Extrarunden laufen und fand sich im Ziel auf Platz 28.

Anna Gandler ist in der Weltspitze angekommen

Anna Gandler (AUT) © Thibaut/NordicFocus

Neben der siegreichen Lisa Theresa Hauser gelang Anna Gandler erneut ein Top-Resultat. In ihrer ersten Weltcupwoche lag sie nach zwei fehlerfreien Liegendanschlägen auf einem Top-10-Platz, musste dann dem hohen Tempo Tribut zollen und brachte drei Schüsse im Stehen nicht ins Ziel. Am Ende ist Rang 19 in dem Feld der weltbesten Biathletinnen ein hervorragendes Resultat für die junge Tirolerin.
Beste Schweizerin wurde Lena Häcki-Groß nach fünf Fehlschüssen auf Rang 25, gefolgt von Aita Gasparin (3 Fehler). Elisa Gasparin lag nach zwei fehlerfreien Serien im Liegen auch Top-10-Bereich und fiel nach vier Strafrunden aus den Stehendanschlägen auf Rang 29 zurück. 

Ergebnis Massenstart Damen

Weltcupgesamtstand nach Annecy Le Grand Bornand

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