Langlauf Weltcup in Cogne: Fazit von Bundestrainer Peter Schlickenrieder

Peter Schlickenrieder (GER) © Modica/NordicFocus

Peter Schlickenrieder äußerte sich für xc-ski.de zum Abschneiden des deutschen Teams in Cogne, der Einordnung der Ergebnisse und Nachnominierungen…

„Lernen, neue Strecken zu erarbeiten“

Ich denke, der Weltcup Cogne war so kurz vor den Weltmeisterschaften noch einmal ein gutes, schnelles Training, ein guter Auftakt für die WM. Vor allem auch der Test, die Strecke taktisch vorzubesichtigen, Taktik, technische Hinweise gemeinsam zu erarbeiten und dann unter Wettkampfbedingungen umzusetzen.

„Sprintergebnisse eine schöne Motivation“

Ich denke, das ist am Samstag sehr gut gelungen bei den Damen und mit dem ersten Podest für Sandra Ringwald und mit dem siebten Platz von Laura Gimmler eine schöne Motivation noch dazu, wenngleich man natürlich sagen muss, dass einzelne Weltspitzeathleten gefehlt haben. Auf der WM wird es sicherlich ein deutlich stärkeres Teilnehmerfeld sein. Darum sind auch die Erwartungen nicht allzu hoch und sicherlich nicht messbar an diesem Weltcup Cogne. Aber es bleibt dabei, wenn wir hier ein Top8 Resultat schaffen, dann haben wir sehr viel richtig gemacht. Es hat sehr viel gut funktioniert. Aber es war gerade für den Sprint eine gute Möglichkeit, sich auf eine Strecke einzustellen, die man nicht kennt, weil auch die WM-Strecken in Seefeld sind noch nicht sehr oft gelaufen wurden. Die muss man letztlich auch gut analysieren, gut taktische Manöver vorbesprechen. Von daher ist das wirklich ein gutes Training, ein guter Auftakt für die Weltmeisterschaften, indem man eine gute Motivation mitnimmt.

„Auch bei Distanzergebnisse muss man natürlich relativieren“

Das Distanzrennen war genauso erfolgreich im Damenbereich mit der Top10 Platzierung von der Vici Carl. Das scheint zu zeigen, dass die Form zum richtigen Zeitpunkt kommt. Aber auch da fehlen einige Weltspitzeathleten, deswegen muss man die Ergebnisse natürlich in einer gewissen Art und Weise relativieren. Es muss klar sein, dass die so in der Rangreihung bei einer WM schwierig zu realisieren sei werden und zu wiederholen. Auch da, wenn wir es schaffen, Top15, Top10 zu erreichen, dann hätten wir sehr viel richtig gemacht, aber es gibt eine gute Motivation.

„Waren schlagkräftig auch mit schlanker Mannschaft“

Es waren schnelle Bedingungen, die von Wachsteam sehr gut umgesetzt wurden wie auch vom gesamten Betreuerstab. Wir waren mit einer schlanken Mannschaft unten, hat aber gezeigt, dass wir sehr schlagkräftig unterwegs sind. Von daher ist das Wochenende auch im Männerbereich, wo ja die Verhältnisse sehr stark gewechselt sind, positiv zu bewerten.

Zwei Nachnominierte und ein Ersatzmann

Ich denke, der Andreas Katz mit seinem 19. Platz hat sich nun noch einmal deutlich angeboten, ihn nachträglich nachzunominieren. Die Entscheidung fällt am heutigen Montag durch Präsidiumsentscheid. Aber wir haben die Anträge geschrieben. Von daher sind Sofie Krehl und Andreas Katz die offiziell Nachnominierten. Aber auch ein Thomas Wick, der sich wacker geschlagen hat, kriegt für den Fall, dass es noch einen Ausfall gibt und noch ein Startplatz frei wird im 15km klassisch Rennen die Chance, sich zu beweisen. Im Moment sind die Startplätze eigentlich besetzt. Folglich haben wir das Weltcup Wochenende Cogne noch einmal optimal genutzt, um die Chancen der Athleten zu erhöhen oder den einen oder anderen bei der Weltmeisterschaft noch zu sehen.

„Wir reden sicher nicht von Medaillen“

Man hat gesehen, der Formanstieg passt. Jetzt gilt es, das Ziel, dass jeder seine persönliche Bestleistung hier bei der WM bringt, zu verfolgen und in die Tat umzusetzen. Dann wären wir glücklich, aber wir sprechen ganz sicher nicht von Medaillen, aber wenn es jeder schafft, dass jeder sein bestes Rennen hier bei der WM macht, dann wären wir alle sehr glücklich und dürften ein bisschen feiern.