Presseschau zur Langlauf Staffel: „Bolshunov darf nicht zur Selbstjustiz greifen!“

Alexander Bolshunov (RUS) crasht in Joni Maeki (FIN) © Vianney THIBAUT/NordicFocus

Joni Mäki verletzte sich bei Bolshunovs unfairer Aktion, die Finnen sind sauer auf die Russen, die Russen auf die Finnen. Lest hier, welche Worte nach dem Rennen noch fielen und was FIS Renndirektor Pierre Mignerey dazu sagt…

 

Helene Marie Fossesholm (NOR)

Paal Golberg (NOR)

 

Janosch Brugger (GER)

Ich habe jedes mal übern Berg ein bisschen beim Dario abreißen lassen, aber ich wusste, dass ich wieder hinfahr. (Quelle: ZDF)

Friedrich Moch (GER)

Es ist aufregend, wenn man es dann in der Hand hat. Für mich war es ein einsames Rennen. Aber ich habe trotzdem mein Bestes gegeben. (Quelle: ZDF)

Trainer Egor Sorin (RUS)

Aus unserer Sicht sollten die Finnen bestraft werden. Sasha hat den rechten Korridor genommen. Da gab es dann einen zweimaligen Kontakt der Ski und das hat Sasha aufgeregt. Välbe und Cramer sind schon bei der Jury, um Protest einzulegen. Wir können heute nicht zufrieden sein: Nicht die Läufer, nicht die Trainer, nicht die Techniker. Es gab wieder Probleme mit den Ski. Das Wetter ist schwierig und wir konnten nicht die richtigen Ski finden. Es muss einiges getan werden, damit das nicht wieder passiert. (Quelle: MatchTV)

Joni Mäki (FIN)

… über Bolshunov: Hinter seiner Stirn muss etwas gehörig schief laufen. Ich dachte, ich nehme die Außenbahn, damit er nicht so leicht vorbei kommt und die Innenbahn nehmen muss. Ich denke, ich bin früh genug in den äußeren Korridor gegangen. Er hat vergeblich versucht, trotz der schmalen Lücke außen vorbeizukommen.

… über die Situation einen Kilometer vor dem Ziel: Ich sagte Bye Bye zu ihm in der kleinen Senke vor dem letzten kurzen Anstieg. Ich wusste, dass ich so viel schnellere Ski hatte, dass ich ihm davonfahren würde. Ich war absolut sicher, dass ich ihn schlagen würde. Am Anstieg kam er dann wieder heran und ich wusste, dass ich es im Zielsprint entscheiden muss.

… über seine leichte Verletzung: Die Hand ist ein wenig geschwollen, aber nicht besonders schmerzhaft. Wir werden das beobachten.

… darüber, ob die Situation im Ziel noch geklärt wurde:– Wir haben nicht mehr geredet. Chervotkin und Bolshunov wurden etwas hitzig. Belov und Spitsov haben nur den Kopf geschüttelt. (Quelle: YLE)

… über die Situation mit Bolshunov im Ziel:Im Ziel war Bolshunov ziemlich verärgert. Das war fast ein Eishockey Move, sehr unsportlich! Mein Stock war gebrochen, so dass ich nicht aufstehen und Contra geben konnte. (Quelle: Aftonbladet)

Perttu Hyvärinen (FIN)

… über Bolshunov: Das war brutale Gewalt. In den dünnen Laufanzügen ohne Schutz kann man sich schlimm verletzen. Das war eine sehr unfaire Aktion. (Quelle: YLE)

Iivo Niskanen (FIN)

Wir waren ein gutes Team heute bei unserem zweiten Platz. Wir waren in ganzer Linie erfolgreich. Es war spannend anzuschauen mit dem spannenden Kampf der Schlussläufer. (Quelle: YLE)

Trainer Teemu Pasanen (FIN)

… der dachte, Mäki wäre bei der Aktion unverletzt geblieben:Ich dachte, ihm wäre nichts passiert. Das sah aber sehr gefährlich aus. Joni hätte sich schwer verletzen können. Aber es scheint so, als wäre er mit relativ leichten Blessuren davongekommen. (Quelle: YLE)

Trainer Markus Cramer (RUS)

… über den Eishockey Vergleich:Man weiß ja, dass Eishockey ein sehr beliebter Sport in Russland ist.

… über die Situation selbst: Wir waren im Juryraum und sie haben uns die Situation im Video gezeigt. Zunächst muss ich sagen, dass dass, was da am Ende passiert ist, nicht gut war. Alexander hätte das nicht tun dürfen, da gibt es keinen Zweifel. Wenn das bei der WM passiert wäre, wäre es ein Desaster. (Quelle: Aftonbladet)

… zum Spurwechsel: Es war nicht richtig von Mäki, die Spur zu wechseln. Es muss ein fairer Kampf am Schluss gewährleistet sein. Es gibt drei Korridore und Bolshunov nahm den ganz rechten. Das wusste Mäki schon 100 Meter vorher. Er wollte nochmal die Spur wechseln. Aber die Ski haben sich zweimal berührt. Das machte Alexander wütend. (Quelle: YLE)

Verbandspräsidentin Elena Välbe (RUS)

Ich weiß, wir sind überall und an allem Schuld. Wenn so eine Situation zwischen Russland und anderen Nationen passiert, werden immer wir bestraft und nicht die anderen. Da gab es vorher eine Provokation von dem Finnen. Da war eine Behinderung. Ja, Sasha hätte nicht mit den Stöcken herumschlagen sollen. Wir haben mit ihm gesprochen. Er hat nicht ihn getroffen, sondern den Schnee. Das wurde so hochgepusht, als hätte er ihn fast umgebracht. Aber die Emotionen sind schwer zu kontrollieren. Er ist eigentlich eine ruhige Person, ein sehr ruhiger Mensch. Damit er ausbricht, muss schon viel passieren. Der Finne hat blockiert und fast dafür gesorgt, dass Sasha über die Bande geht. Als wir den Juryraum betraten, war uns schon klar, dass wir keine Unterstützung bekommen und der Protest abgewiesen wird. Wenn Bolshunov disqualifiziert wird, sollte das den Finnen auch so ergehen. Der Finne war auch im Unrecht, ich finde, sie sollten sich beide entschuldigen und sich die Hand geben.

Emil Iversen (NOR)

So etwas habe ich mal auf einer Party zu Hause in Meraaker erlebt. Daran erinnere ich mich jetzt gerade. Aber an Rennstrecken habe ich sowas noch nie erlebt in meiner ganzen Karriere. Bolshunov sollte sich schämen. Ich hätte wohl zurückgeschlagen. Aber Mäki hat das richtig gemacht. Ich denke, er ist sehr zufrieden mit seinem Rennen und dass er Finnland den zweiten Platz eingebracht hat. Das ist cool. Bolshunovs Verhalten war schrecklich und einfach unhöflich. Heute war ein schwieriger Tag für Russland. Sie wurden auf der Strecke gedemütigt und nicht nur da. Bolshunov hat sich nicht von seiner besten Seite gezeigt, er sollte seine Schuld einräumen und an sich arbeiten. (Quelle: VG)

Trainer Eirik Myhr Nossum (NOR)

Ich bin geschockt von dem, was ich gesehen habe. Das ist weit über der Grenze. Das war eher wie beim Kampf von Conor McGregor gestern Abend. (Quelle: NRK)

FIS Rennleiter Pierre Mignerey

… über den Spurwechsel von Joni Mäki:Joni war vorne und konnte seine Spur frei wählen. Dann hat Alexander versucht, rechts vorbeizugehen. Da war aber kein Platz. Es kam zum Kontakt, aber sowas passiert eben. Das gibt es oft in Sprints. Nach den Regeln war alles in Ordnung. Der Fall ist geschlossen.

… über Bolshunovs Reinrutschen im Ziel: Sowas sieht man selten und wir wollen es auch nicht sehen. Die erste Aktion mit dem Stockschlagen ist ein Sicherheitsrisiko für die Athleten. Aber auch das Verhalten im Ziel ist nicht korrekt. Auf der einen Seite verstehen wir natürlich seine Enttäuschung. Aber deswegen darf er nicht zur Selbstjustiz greifen. Aber dennoch hat das keine Auswirkungen auf seine weitere Saison. Wenn es nach uns geht, darf er im nächsten Rennen antreten. (Quelle: YLE)

Evgeniy Belov (RUS)

Meine Meinung: Ich stehe voll und ganz hinter Bolshunov und hätte in seiner Situation genauso reagiert. Ich stimme der FIS nicht zu, dass man nur das russische Team disqualifizieren musste, die Finnen verdienen das auch.
Immer wieder gibt es Situationen, in denen uns Russen auffällt, dass nur wir disqualifiziert und bestraft werden. Sie wollen unser Land bestrafen… (Quelle: Instagram)

Trainer Markus Cramer (RUS)

… über Iversens Aussage, dass so etwas in seiner Karriere noch nie passiert wäre:Ja, das habe ich gehört, dass er das sagte. Das ist Quatsch! Ich erinnere mich an eine ähnliche Geschichte mit Didrik Toenseth in einem norwegischen Rennen.

… und Bolshunovs Charakter: Ich kenne Alexander. Er tut immer alles, um zu siegen, kämpft bis zum letzten Zentimeter und nun überwältigten ihn seine Emotionen durch das Adrenalin. (Quelle: Expressen)