Langlauf Weltcup Falun: Kuchler/Hennig/Sossau/Carl Dritte in Mixed-Staffel hinter Schweden und Norwegen

Albert Kuchler (GER), Katharina Hennig (GER), Anian Sossau (GER), Victoria Carl (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das deutsche Mixed-Quartett mit Albert Kuchler, Katharina Hennig, Anian Sossau und Victoria Carl sicherte sich einen Podestplatz in der Mixed-Staffel über 4×5 Kilometer beim Langlauf Weltcup in Falun hinter den Teams aus Schweden und Norwegen. Das zweite deutsche Team belegte Rang sechs.

Sundling sorgt für schwedischen Sieg

Edvin Anger (SWE), Jonna Sundling (SWE), Calle Halfvarsson (SWE), Moa Ilar (SWE), (l-r) © Modica/NordicFocus

Schon auf den ersten fünf Kilometern hatten sich fünf Teams abgesetzt, von denen vier am Ende um die Podestplätze kämpften – plus das deutsche Quartett. Auf den ersten 2,5 Kilometern war Tempo sehr hoch gewesen durch Ben Ogden, der ein „verrücktes Tempo“ anschlug, wie Calle Halfvarsson später sagte. Kurz darauf attackierte auch noch Antoine Cyr, der für erste Lücken in der Gruppe sorgte. Die drei Favoriten, die beiden norwegischen Teams mit Martin Løwstrøm Nyenget, Heidi Weng, Simen Hegstad Krüger und Anne Kjersti Kalvå sowie Erik Valnes, Ingvild Flugstad Østberg, Harald Østberg Amundsen und Ragnhild Haga und die Schweden Calle Halfvarsson, Moa Ilar, Edvin Anger und Jonna Sundling, blieben das gesamte Rennen zusammen, Italien und Deutschland verloren zwischenzeitlich den Anschluss und arbeiteten sich wieder heran. Für die Entscheidung sorgte Jonna Sundling, die mit Erreichen des Sprintkurses angriff und sich absetzte. Damit war ihr und ihrem Team der Sieg nicht mehr zu nehmen. Rang zwei sicherte sich Norwegen I durch Kalvå. Nach einer Aufholjagd auf der ersten Hälfte ihrer fünf Kilometer lag DSV-Schlussläuferin Victoria Carl auf dem Sprintkurs an dritter Stelle, musste aber eine Lücke zu Schweden und Norwegen aufgehen lassen. Gemeinsam mit Norwegen II lief die Thüringerin ins Stadion ein und behauptete sich auf der Zielgeraden knapp gegen Ragnhild Haga. Rang fünf ging an Italien mit Francesco De Fabiani, Caterina Ganz, Federico Pellegrino, der sich vor dem Wechsel absetzte und als Schlussläufer definitiv Siegchancen gehabt hätte, und Francesca Franchi. Aus einem Verfolgerduo heraus sicherte sich Deutschland II mit Janosch Brugger, Sofie Krehl, Jan Stölben und Pia Fink Rang sechs vor den Finnen Ristomatti Hakola, Anne Kyllönen, Perttu Hyvärinen und Eveliina Piippo. Die Schweizer Geschwister Cyril und Nadine Fähndrich und ihre Teamkollegen Candide Pralong und Lea Fischer lagen schon nach Cyril Fähndrich mit 30 Sekunden Rückstand an 14. Stelle und hatten diese Position bis zum Schluss inne.

Hennig und Carl schließen Lücken

Albert Kuchler (GER), Katharina Hennig (GER), Anian Sossau (GER), Victoria Carl (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Laut Peter Schlickenrieder waren die Staffeln genau nach den Vorleistungen im Klassik-Einzel und Freistilsprint aufgestellt. Durch das hohe Tempo zu Beginn durch Ben Ogden und Antoine Cyr geriet auch Albert Kuchler als deutscher Startläufer schon früh in Bedrängnis wie auch Janosch Brugger für Deutschland II. Beim Wechsel auf die ersten Damen hatten beide einen Rückstand von 20 Sekunden auf Rang zehn und elf. Nach dem Wechsel gab Katharina Hennig Vollgas und Sofie Krehl versuchte zunächst, ihr zu folgen, was aber nicht lange gut ging. Schnell hatte Hennig ihr Team herangeführt, während Krehl als Neunte zusammen mit Finnland wechselte – ein Duo, das bis zum Schluss zusammenbleiben sollte. Anian Sossau gelang es dann lange, mit der Weltspitze mitzulaufen. Erst auf dem Sprintkurs musste er eine kleine Lücke aufgehen lassen und kämpfte sich mit elf Sekunden Rückstand zum Wechsel. Das war gar kein Problem für Victoria Carl, wie sie später sagte. Die Thüringerin lief ohne große Anstrengung nach 2,5 Kilometern heran und konnte sich vor dem Endspurt noch erholen, bevor sie sich im Zielsprint Platz drei sicherte für ihr Team. Darüber waren Teamchef und Athleten überglücklich und freuen sich auf kommende Aufgaben.

Die Stimmen zum Rennen…

Albert Kuchler

Janosch Brugger (GER), Sofie Krehl (GER), Katharina Hennig (GER), Albert Kuchler (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Es war eine Ehre, dass ich in der ersten Staffel laufen durfte, dass mich die Trainer so aufgestellt haben. Es war ein sehr harter und schneller Wettkampf, harte fünf Kilometer. Ich bin sehr sehr glücklich, dass wir auf das Podium gekommen sind. Zwei Mannschaften unter den Top6, daran sieht man, dass wir doch viele gute Leute haben. In Lahti möchte ich nochmal gute Wettkämpfe machen und im Sommer nochmal voll angreifen.

Katharina Hennig

Heidi Weng (NOR), Katharina Hennig (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Wir sind super glücklich, dass wir es heute wieder aufs Podium geschafft haben. Es ist cool zu sehen, wie das Team gewachsen ist und wie wir uns nach vorne gekämpft haben und dass wir in der Lage sind, in der Mixed Staffel aufs Podest zu laufen. Da bin ich sehr stolz drauf. Für mich persönlich war es ein sehr gutes Rennen. Ich habe mich sehr gut gefühlt, wir hatten super Ski an den Füßen. Toller Abschluss hier am Falun Wochenende. Ich nehme eine Menge Rückenwind und den Spaß mit. Das letzte Wochenende jetzt einfach genießen. Wir haben heute wieder zeigen können, was wir drauf haben und können ganz gelöst in die letzte Weltcupwoche gehen.

Anian Sossau

Federico Pellegrino (ITA), Anian Sossau (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Ich bin saugut reingekommen und habe mich hinter den Krüger gehängt. Es war für mich eine relativ entspannte erste Runde, dann ist es anstrengender geworden, dann ist die Lücke aufgegangen. Ich habe mich aber durchgebissen und alles rausgehauen, was ich gehabt habe und die Lücke war nicht allzu groß und ich bin froh, dass ich einen so guten Job machen konnte. Die Stimmung war extrem geil, so viele Leute habe ich noch nie um mich gehabt. Mein Prolog war das Highlight und mit diesem dritten Platz kann man nur nach vorne schauen. Bei den nächsten Weltcups möchte ich mal ins Halbfinale schnuppern, das ist der nächste Step und Erfahrungen sammeln und die Motivation mitnehmen.

Victoria Carl

Victoria Carl (GER) © Modica/NordicFocus

Mit den Jungs zusammen ist es super cool gewesen. Ich habe vom Anian eine kleine Lücke mitgekriegt, aber das war gar kein Problem. Ich wusste, dass wir gutes Material haben, das habe ich schon bei Katha und Albert gesehen und beim Anian. Darum wusste ich, in der ersten Runde den kleinen Mördarbakken hoch musste ich die Lücke ein bisschen verringern, aber nicht auf Krampf ranlaufen und dann habe ich es Gott sei Dank im Stadion geschafft dranzubleiben. Die blaue Runde ist einen Tick leichter und darum konnte ich mich ganz gut erholen für den Zielsprint. Ich muss mich auf mich konzentrieren und so lange wie möglich den höchsten Speed haben. Mein nächster Wettkampf wird der Teamsprint sein und das möchte ich mitnehmen, dass ich sprinten kann.

Peter Schlickenrieder

Toller Staffelbewerb zum Abschluss des Weltcups Falun. Wir waren mit zwei Staffeln am Start. Das ist auch schon ein bisschen historisch, ich glaube, dass es mindestens ein Jahrzehnt her ist, dass Deutschland zwei Staffeln gestellt hat in so einem Wettbewerb. Darum ist es gar nicht hoch genug einzuordnen, dass sich beide Staffeln unter den Top6 platziert haben. Geile Nummer, coole Geschichte, was die Mädels und Jungs auf die Beine gezimmert haben. So kann es weitergehen. Mixed Staffel absolut unser Favorit, das schweißt das Team zusammen und zeigt das, um was es geht: Zusammen kann man mehr schaffen wie nur allein. Von daher ein schöner Abschluss. Wir haben einen Podiumsplatz von der Katha zu vermelden, haben tolle Teamleistungen von den Damen und gerade die jungen Sprinter haben die Finals erreicht und Anian hatte auch mit einem tollen Prologplatz einmal mehr unter Beweis gestellt, dass wir junge Leute haben, die leistungsfähig sind und jetzt genießen wir die abschließenden Weltcups in Tallinn und Lahti.

=> Ergebnis 4×5 Kilometer Mixed Staffel

 

Falun zum Nachlesen

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