Stimmen zum Auftakt: „Der Verfolger in Ruka ist immer mein Todfeind!“

Krista Parmakoski (FIN), Anne Kjersti Kalvaa (NOR), Katharina Hennig (GER), (l-r) © Modica/NordicFocus

Das deutsche Langlauf-Team hat sich zum Auftakt sehr gut geschlagen. Was die Athleten nach dem Wettkampf am Sonntag sagten und welches Fazit Teamchef Schlickenrieder zieht, lest ihr hier. Außerdem gab es in Schweden viel Ärger wegen eines Jury-Entscheids und große Freude in Italien….

Frida Karlsson (SWE)

Ich habe von Anfang an Gas gegeben, der Abstand nach hinten war groß genug und in der letzten Runde habe ich dann angegriffen. Es war unser Plan, ein hartes Tempo anzuschlagen

Johannes Høsflot Klæbo (NOR)

Es war ein sehr gutes Wochenende. Ich bin gerne in Ruka. Ich bin langsam gestartet und habe auf die Jungs gewartet. Mein Ziel war es, an den Anstiegen hart zu laufen und genug Kraft für den Zielsprint zu haben. (Quelle: FIS)

Jury-Statement:

Heute ist es am letzten Anstieg sehr eng geworden und Calle ist außerhalb der Streckenmarkierungen gelandet, weit außerhalb der blauen markierungen. Er hat sich einen Vorteil verschafft, weil er Konkurrenten überholt hat, was nach den Regeln, die wir haben, zur Disqualifikation führt. (Quelle: Aftenbladet)

Federico Pellegrino (ITA)

Beim Team Captain’s Meeting wurde jeden Tag gesagt, dass die Markierungen in der ersten Abfahrt die Streckenbegrenzungen darstellen. Das wurde in jedem Meeting mehrfach gesagt. Ich weiß nicht, ob sie das den Athleten nicht weitergesagt haben oder ob die das vergessen haben. Ich bin einmal in Lahti für ein ganz ähnliches Vergehen disqualifiziert worden – seitdem kenne ich die Regeln. Lernt die Regeln und respektiert die anderen Athleten! (Quelle: Aftenbladet)

Calle Halfvarsson (SWE)

Ich denke nicht, dass ich irgendetwas falsch gemacht habe, ich habe nicht abgekürzt. Keine Ahnung…. Sie standen grinsend im Juryraum und wollten wohl lieber einen Italiener auf dem Podium haben. Das ist scheiße. Solche Dinge sind schon oft passiert und es gab immer nur eine gelbe Karte und nun hat es mich getroffen und bei mir ist es auf einmal eine Disqualifikation! (Quelle: Aftenbladet)

Katharina Hennig (GER)

Dieser Verfolger hier in Ruka ist immer mein Todfeind! Dieser Wettkampf fordert mich immer besonders heraus. Das ist für mich immer ein besonderer Kampf und gerade heute war es eine große Herausforderung mit der doppelten Länge wie sonst. Das Tempo war aber teilweise wie ein Zehner, zum Glück wurde zwischendrin ein bisschen taktiert. Wir hatten auch sehr gute Ski und ich konnte gerade bergab, wenn man ein bisschen clever gefahren ist, die Lücken wieder zufahren und so konnte ich das Rennen sehr taktisch gestalten und mich irgendwie durchmogeln.
Ich freue mich auch sehr, dass Vici in die Top15 gelaufen ist, die anderen haben auch ein gutes Rennen gemacht und jetzt heißt es erstmal erholen.
Die doppelte Distanz ist definitiv eine Herausforderung, gerade für mich im Skating ist es doppelt schwer, aber ich denke, gerade da lernt man dann das taktische Laufen, weil man versuchen muss, so viel wie möglich Energie zu sparen. (Quelle: DSV)

Lucas Bögl (GER)

Schon am ersten Wochenende die halbe Quali zu schaffen, ist immer eine Erleichterung. Dann kann man es etwas entspannter angehen. Es hat Spaß gemacht, so ein Verfolger ist ein tolles Rennen: Man kommt wieder näher, es kommt von hinten einer, man kann mitgehen…. 20 Kilometer ist eine ungewohnte Distanz, da ist schon ein bisschen Leiden dabei. Aber ich glaube, als Ausdauersportler im Winter muss man etwas leiden, da wird es auch schon mal kalt. Im Rennen spürt man es nicht, aber im Ziel denkt man sich: ‚Leck mich am Arsch, wo sind denn meine Zehen geblieben? Habe ich die auf der Strecke gelassen?‘ Trotzdem bin ich überglücklich.
Wir bleiben morgen noch hier. Dann können wir noch ein bisschen entspannen in unseren Hütten und haben nicht gleich den Stress mit dem Packen heute. Wir fliegen am Dienstag nach Lillehammer, da sollen sie super viel Schnee haben, richtig winterlich. Da freuen wir uns alle drauf, das ist immer eine richtig schöne Veranstaltung und mit diesen Ergebnissen hier im Rücken als Mannschaft kann man ganz zufrieden sein.(Quelle: DSV)

Friedrich Moch (GER)

Das war gar nicht so schlimm, wie ich gedacht habe. Die ersten zwei Runden waren am schlimmsten, aber dann, als wir den Klaebo eingeholt haben, hat es sich ein bisschen eingependelt und dann war es relativ entspannt zu laufen. Mit der Kälte geht es, das war letztees Jahr viel schlimmer. Ich glaube, heute war der wärmste Tag das war heute gar kein Problem.
In Lillehammer laufen wir auf den Biathlonstrecken, die kenne ich noch nicht, aber ich bin mal gespannt, die es da so wird. (Quelle: DSV)

Peter Schlickenrieder (GER)

Der Auftakt verlief mehr als zufriedenstellend, dass wir hier so gut gestartet sind, obwohl wir zu Hause noch keinen Schnee hatten. Aber das ist genau das richtige Konzept: Nach dem Trainingslager in Muonio nach Hause zu fahren und sich auszuruhen und frisch und motiviert hier herzukommen und wettkampfmäßig das Beste zu geben. Ein Auftakt genau wie man es sich wünscht: Noch nicht in Topform, aber bei den Leuten. Man kann mitkämpfen, aber schafft es noch nicht, auf die Zielgerade zu gehen, aber das Podium von der Katha und den heutigen Top15 Ergebnissen und ein paar WM-Qualis in der Tasche lässt es sich sehr beruhigt zu den nächsten Stationen reisen und das Training für die Weltmeisterschaft planen. Wir haben nicht mehr den ganz harten Qualifikationsdruck wie wenn man hier nicht so gut startet.
Die normalen Langlaufstrecken in Lillehammer sind die Olympiastrecken von 1994. Die sind ein bisschen anspruchsvoller, ein bisschen schwerer, darum denke ich, es kommt gerade unseren Gleitern ganz gut entgegen. Ich denke, es ist für die Victoria Carl eine gute Strecke, die braucht nicht die steilen Anstiege, dagegen hätten Lucas Bögl oder Friedrich Moch eher die schwereren Strecken bevorzugt. Von daher glaube ich, es gibt im Team ein paar mit lachendem Auge, wenn es auf die leichteren Strecken geht und ein paar, die sagen, ‚Nee, ich brauch schon die richtigen Hammerstrecken‘. Von daher ist es eine 50/50 Geschichte, man nimmt es, wie es kommt und am Ende gewinnt sowieso der oder die Beste.(Quelle: DSV)