Portrait – Aino Kaisa Saarinen (FIN)

Aino Kaisa Saarinen © Hemmersbach/Nordic Focus

Steckbrief

Name: Saarinen, Aino Kaisa
Geburtstag: 01.02.1979
Geburtsort: Hollola/FIN
Wohnort: Hollola/FIN
Heimatverein: Joutsan Pommi
Beruf: Langläuferin, Studentin
Sprachen: Finnisch, Englisch, Schwedisch
Hobbys: Lesen, Radfahren, anderer Sport
Spitzname: Aikku
Homepage: www.ainokaisa.com

Langer Weg zum ersten Podium

Aino Kaisa Saarinen stammt aus dem südfinnischen Hollola in der Nähe von Lahti, wo auch der finnische Skispringer Janne Ahonen lebt. Bei ihrem ersten internationalen Langlaufrennen 1998 debütierte sie sofort bei ihrem Heimrennen im Weltcup. Regelmäßige Einsätze ließen jedoch jahrelang auf sich warten, zunächst wurde die Finnin nur in Skandinavien eingesetzt. Nach sechsten Platz wenige Wochen zuvor machte sie 2001 bei den Weltmeisterschaften in ihrer Heimat wieder auf sich aufmerksam, als sie die Top10 im Sprint nur knapp verpasste. Ihren ersten Podestplatz konnte Saarinen zwei Jahre später realisieren, als sie Dritte über 30km klassisch wurde.

Durchbruch und erster Sieg

Seit Jahren zählt Saarinen zur festen Besetzung der finnischen Staffel und konnte mit ihren Kolleginnen viele Topresultate abliefern. Doch allein tat sie sich lange schwer. Im Winter 2006/2007 schaffte sie es schließlich endgültig, sich in den Top10 der Weltspitze festzusetzen. Zum Ende der Saison feierte sie ihren ersten Weltcupsieg in ihrer Spezialdisziplin über 30km klassisch.
Nachdem sie bereits 2005 nach der Disqualifikation wegen eines positiven Dopingtests der Polin Justyna Kowalczyk auf den vierten Rang vorgerutscht war, wurde sie auch in Sapporo wieder „undankbare Vierte“ über die 30km-klassisch-Distanz.

Abräumerin der WM 2009

Insgesamt ist die dunkelhaarige Finnin seit Jahren aus der Weltspitze nicht mehr wegzudenken. 2009 und 2010 kämpfte sie um die ersten Plätze im Gesamtweltcup mit und räumte bei den Weltmeisterschaften in Liberec mit drei Goldenen und einer Bronzemedaille richtig ab. Bei den Olympischen Winterspielen lief es mit zweimal Bronze zwar nicht ganz so gut, dennoch konnte sie den Gesamtweltcup als Vierte beenden.

Verletzungspech vor 2010/2011

Natürlich wollte Saarinen auch 2011 wieder voll angreifen, zunächst wurde sie jedoch von einem Sturz kurz vor Saisonbeginn ausgebremst. Ein Haarriss zwang sie zu einer mehrwöchigen Pause und warf sie in ihrer Form deutlich zurück. Nach ihrem Wiedereinstieg kam sie vor allem in Skatingbewerben schwer in Schwung, konnte aber im Klassischen schnell wieder unter den besten Fünf mitmischen. In Oslo konnte sie sich dank der Teamwettbewerbe Silber und Bronze gewinnen, außerdem errang die Finnin auch im Klassikrennen die bronzene Medaille.

Durchwachsene Saison und gestörtes Vertrauensverhältnis zum Trainer

Nach einer durchwachsenen Saison 2011/12, die Aino Kaisa Saarinen als Gesamt-Achte beendete, gab sie die Trennung von ihrem Trainer Ismo Hämäläinen bekannt. Laut Informationen der finnischen Presse sei das Vertrauensverhältnis zwischen Athletin und Trainer gestört gewesen, 100%iges Vertrauen sei jedoch unbedingt erforderlich für eine Zusammenarbeit. Weiterhin wird berichtet, Saarinen sei nicht auf der Suche nach einem neuen Trainer, sondern nach einem Mentor, der sie in der Vorbereitung und im Training unterstützen soll. Grund für den wechselhaften Winter waren zumindest teilweise gesundheitliche Probleme, wie eine Infektion mit dem Schweinegrippe-Virus im Februar, nach dem sie aber erstaunlich schnell wieder am Start war. Den vorolympischen Winter absolvierte sie ohne die Unterstützung eines persönlichen Trainers, in dem es alles andere als nach Wunsch lief. Zu Saisonbeginn konnte sich ihr Körper nicht regenerieren, so dass die Tour de Ski zunächst fraglich war. Dann lieferte sie dort mit drei Top10-Ergebnissen gute Leistungen ab, obwohl sie auf den Schlussanstieg verzichtete. Anschließend reiste sie nach Tschechien zum Jizerska Padesatka, den sie als gute Dritte beendete. Bei Finnischen Meisterschaften blieb sie in diesem Winter aber erstmals seit Jahren ohne Titel. Bei der WM im Val di Fiemme nahm sie nur an einem Rennen teil, das sie als 17. beendete – anschließlich übte sie heftige Kritik an Cheftrainer Magnar Dalen. Für die Olympiasaison mit den Spielen in Sotschi steht der Finnin mit Reijo Jylhän wieder ein persönlicher Trainer zur Seite.