Weng, Heidi (NOR) – Portrait

Heidi Weng (NOR) © Modica/NordicFocus

Name: Heidi Weng
Geburtsdatum: 20. Juli 1991
Geburtsort: Enebakk
Skiclub: IL i BUL
Größe: 171cm
Gewicht: 60kg
Sprachen: Norwegisch, Englisch
Ski: Madshus
Schuhe: Alpina
Webseite: Heidi Weng
Facebook: Heidi Weng
Instagram: Heidi Weng

Sportliche Laufbahn

Ende 2008 im Alter von 17 Jahren debütierte Heidi Weng bei FIS-Rennen in Norwegen. Ein Jahr später startete sie bereits beim Weltcup in Lillehammer, wo sie aber nur 39. wurde. Bei den Junioren-Weltmeisterschaften in Hinterzarten 2010 sicherte sie sich zwei Medaillen, Silber im Skiathlon hinter Freundin Ingvild Flugstad Østberg und Gold mit der Staffel und gewann kurz darauf Gold bei den norwegischen Junioren-Weltmeisterschaften. 2011 holte sie sich zwei JWM-Titel und einmal Bronze in Otepää.

Der sportliche Durchbruch im Weltcupzirkus gelang ihr im Winter 2011/12 mit ihrem ersten Weltcuppodium in Lahti und dem zweiten Platz beim Weltcupfinale in Falun. Im folgenden Winter beendete sie das Ruka Triple in Kuusamo als Dritte und stand zwei weitere Male auf einem Weltcup-Treppchen. Bei ihren ersten Weltmeisterschaften 2013 kam sie bei allen vier Starts unter die ersten Sechs, darunter Gold mit der Staffel und Bronze im Skiathlon. Die Olympischen Spiele in Sochi beendete sie mit einer Bronzenen im Skiathlon, außerdem stand sie bei der Tour de Ski 2014 als Gesamt-Dritte auf dem Treppchen.

Die Saison 2015/2016 war für Heidi Weng durchaus ereignisreich: Alles begann mit einem peinlichen Faxpas im Handicaprennen der Mini-Tour in Kuusamo, wo sie sich verzählte und aus einer Vierergruppe heraus eine Runde zu früh zum Zielsprint einsetzte. Dann wurde sie mehrfach Zweite – auch in Sprintrennen. Aber immer war eine andere stärker, was immer wieder zu großer Enttäuschung führte. Im Massenstart bei der Tour de Ski war es dann endlich so weit und die Norwegerin bejubelte ihren ersten Weltcupsieg. Am Saisonende sorgten weitere Siege bei der Ski Tour Canada dafür, dass sie den Gesamtsieg bereits vor Augen hatte, sich dann aber nach einem ganz schlechten Tag Therese Johaug geschlagen geben musste.

Heidis bis zu diesem Zeitpunkt beste Weltcupsaison war das Jahr 2016/17, wo sie erstmals die Tour de Ski gewann und auch sonst so starke Leistungen ablieferte, dass ihr der Gesamtweltcup nicht mehr zu nehmen war. Daran zweifelte sie ihrem Typ entsprechend aber bis zum Schluss, so dass sie vor den letzten Saisonrennen immer extrem nervös war, bis große und kleine Kristallkugel offiziell in trockenen Tüchern war. Bei den Weltmeisterschaften in Lahti konnte sie nicht ihre beste Form abrufen. Zwar gewann sie zweimal Gold in den Teambewerben, dort war sie aber jeweils die Schwächste im norwegischen Team. 2017/18 wurde dann eine noch größere Zitterpartie im Gesamtweltcup, nachdem die Norwegerin gut in die Saison gestartet war und erneut die Tour de Ski gewann. Ab den Olympischen Spielen, wo sie nur die vier Einzelrennen bestreiten durfte und von den Medaillen meilenweit entfernt war, war die Form völlig weg und der Vorsprung im Gesamtweltcup schmolz und schmolz unter ständigem Nervenflattern bis auf nur noch 40 Punkte vor Jessie Diggins nach dem Weltcupfinale in Falun.

Persönliches

Heidi Weng wurde mit dem Langlauf groß. Schon als Dreijährige ging sie mit ihrer Großmutter auf Skitouren. Mit sieben Jahren bestritt sie ihre ersten Wettkämpfe. Sie wuchs auf dem Land auf in Ytre Enebakk östlich von Oslo mit ihrer Mutter May Bente, ihrem Vater Ole Morten und ihrer drei Jahre älteren Schwester Merete. Sie war ein aktives Kind und neben dem Skilanglauf bestritt sie auch Lauf-Wettkämpfe, spielte Fußball und Handball. Heidis Cousinen, die fünf Jahre jüngeren Zwillingsschwestern Lotta und Tiril Udnes Weng, sind ebenfalls Langläuferinnen und schon in jungen Jahren sportlich erfolgreich. Ebenfalls zur Weng-Familie gehört Nationalmannschaftskollegin Martine Ek Hagen, Heidis Großcousine. Beide wohnten nur wenige hundert Meter von einander entfernt und waren schon in Kindheit und Jugend enge Freundinnen. Heidi ist die große Schlafmütze im Team und braucht defintiv die längsten Ruhepausen. „Ich schlafe mindestens zehn Stunden in der Nacht und gönne mir nachmittags noch einmal ein Nickerchen von zwei Stunden“, erzählte sie einmal. Ihr größtes Vorbild sind nicht die Teamkolleginnen Marit oder Therese, sondern ihre große Schwester Merete. „Sie ist ein so herzlicher Mensch, hilft und unterstützt jeden jederzeit. Sie sagt niemals Nein, das bewundere ich am meisten an ihr“, so Heidi. Man kennt die Norwegerin als schüchternes Mädchen, das immer lacht und sehr nah am Wasser gebaut hat. Aber die Norwegerin ist auch eine Frau mit einem großen Herzen, die sich über Ungerechtigkeit und respektloses Verhalten richtig aufregen kann. Wenn Heidi eine Fähigkeit auszeichnet, dann ist es ihr Ehrgeiz, immer besser zu werden. Sie scheut keine Anstrengung, um an die Spitze ihres Sport zu gelangen, auch ihr Nationalmannschaftstrainer bescheinigt Heidi den größten Willen im gesamten Team.