Portrait – Jean Marc Gaillard (FRA)

Jean Marc Gaillard © Manzoni/NordicFocus

Steckbrief
Name: Jean Marc Gaillard
Geburtstag: 7. Oktober 1980
Geburtsort: Annemasse
Wohnort: Etaux
Verein: Pays Rochois
Beruf: Zollbeamter
Sprachen: Französisch, Englisch
Hobbies: Kino, Reisen, Freunde, mit Motorrad oder Mountainbike durch die Berge
Homepage: www.jeanmarcgaillard.com

Am Anfang ständig am Boden
Im Rahmen von außerschulischen Aktivitäten entdeckte Jean Marc Gaillard, der in den Hochsavoyen nahe des Genfer Sees geboren wurde, den nordischen Skisport für sich. „Es gefiel mir sofort, obwohl ich ständig am Boden lag. Ich fand es einfach lustig. Dann fuhren wir am Wochenende zum Skilaufen mit der Familie nach La Chapelle Rambaud. Das sind schöne Erinnerungen!“, denkt der Franzose auf seiner Homepage an seine Anfangszeiten zurück. Bis zum Alter von etwa 14-15 Jahren machte er von jedem ein bisschen: Laufen, Schwimmen, Tischtennis und Skilaufen. Dann entschied er sich, sich auf das Langlaufen zu fokussieren und wechselte auf die Skigymnasium Fayet. „Eine radikale Veränderung im Leben, doch das war es, was ich damals brauchte“, so Gaillard. Dies war der eigentliche Beginn der Skikarriere Jean Marc Gaillard. In professionellem Training konnte er sich von Jahr zu Jahr im Skilanglauf verbessern, obwohl er sich bei Junioren-Weltmeisterschaften nie durchsetzen konnte. Mit dem Vertrag beim französischen Zoll im Jahre 2001 wurde alles besser und er konnte seine Leidenschaft unter ausgezeichneten Bedingungen ausüben.

Weltcupdebüt 2001
Nach einem guten fünften Platz bei der Winter-Universiade 2001 wurde er im folgenden Winter immer wieder im Weltcup eingesetzt und kam dabei einmal in die Punkte. Dennoch folgten schwere Jahre, in denen er sich meist außerhalb der Weltcuppunkte bewegte und auch teilweise noch im Continentalcup eingesetzt wurde. Eine Steigerung konnte Gaillard erst 2005/2006 erreichen, wo er regelmäßig einige Punkte sammelte. Sein bis dahin bestes Ergebnis erreichte er ausgerechnet bei den Olympischen Spielen von Turin, wo er im 50 Kilometer Massenstart guter Elfter wurde. Auf derselben Distanz belegte er bei den Weltmeisterschaften 2007 den siebten Rang.

Erster Weltcupsieg 2008
Nach einer bis dahin schwachen Saison feierte Jean Marc Gaillard bei der WM-Generalprobe im tschechischen Liberec im Februar 2008 völlig überraschend seinen ersten Weltcupsieg. Ähnliche Ergebnisse konnte er jedoch erst ein Jahr später wieder realisieren, als er in Vancouver (Olympia-Generalprobe) und kurz darauf in Rybinsk zweimal Zweiter wurde. Bei der Tour de Ski 2009 erreichte er zudem einen guten sechsten Rang, beim Weltcupfinale wurde er Fünfter. Vor allem durch diese Etappenrennen konnte er den Winter als Gesamt-Siebter abschließen. Dass ihm solche Mehrtages-Wettkämpfe liegen, bewies der Franzose auch im olympischen Winter, wo er in einer sonst eher schwachen Saison die Tour de Ski als Fünfter beendete. In Vancouver blieb er als Staffel-Vierter ebenfalls ohne Edelmetall.

Schwach in die Saison – dann immer stärker
Jean Marc Gaillard brauchte eine Weile, um in die Saison hineinzufinden. Erst zur Tour de Ski war er richtig topfit, so dass er sie nach einigen starken Rennen als Sechster beenden konnte. Anfang Februar konnte er beim Weltcup in Rybinsk als Zweiter noch einmal glänzen, dann fehlte ausgerechnet zum Großereignis des Winters die Form. Zum Saisonende bewies er erneut, dass ihm Etappenrennen sehr liegen und er fand als Achter der Mini-Tour von Falun seine Form wieder.