Kowalczyk, Justyna (POL) – Portrait

Justyna Kowalczyk © NordicFocus/www.nordicfocus.com

Name: Justyna Kowalczyk
Geburtstag: 19. Januar 1983
Geburtsort: Limanowa
Wohnort: Kasina Wielka
Skiclub: AZS AWF Katowice
Größe: 173cm
Gewicht: 58kg
Ausbildung: Doktor in Sportwissenschaften (Abschluss 2014)
Sprachen: Polnisch, Englisch
Hobbies: Lesen, Musik
Spitzname: Justysia
Ski: Fischer
Schuhe: Fischer
Nationaltrainer: Aleksander Wierietielny
Webseite: Justyna Kowalczyk
Facebook: Justyna Kowalczyk

Sportliche Laufbahn

Justyna Kowalczyk begann im Alter von zehn Jahren mit dem Langlauf. Auf der internationalen Bühne tauchte sie schon kurz nach ihrem 17. Geburtstag auf, als sie bei den Junioren-Weltmeisterschaften teilnahm. Obwohl sie damals und auch in den Folgejahren dort nicht erfolgreich war, wurde sie Ende 2001 erstmals im Weltcup eingesetzt. Nachdem sie Anfang 2003 Silber bei den Junioren-Weltmeisterschaften gewonnen hatte, bestritt sie kurz darauf auch ihre erste „große WM“.

2005 kam sie den Top10 im Weltcup immer näher und sammelte Medaillen bei der Universiade, wurde dann aber positiv auf Dexamethason getestet, was sie alle Ergebnisse des restlichen Winters kostete – darunter einen vierten Platz bei der WM in Oberstdorf. Da der Stoff laut WADA meist unabsichtlich eingenommen wird oder keine Leistungssteigerung bewirkt, wurde die Sperre zunächst auf ein Jahr festgesetzt. Später wurde Justyna sogar vom Sportsgerichtshof begnadigt, so dass sie Ende 2005 bereits wieder am Start war. Sie kam gestärkt aus dieser Wettkampfpause zurück: Anfang 2006 feierte sie in Otepää ihr erstes Weltcuppodium, bevor sie in Turin für Polen eine historische olympische Bronzemedaille im Massenstart über 30 Kilometer klassisch gewann. Ein Jahr später stand sie in Otepää das erste Mal ganz oben auf einem Weltcuppodium.

Bei der Nordischen Ski-WM 2009 war sie mit zweimal Gold und einmal Bronze sehr erfolgreich und sicherte sich erstmals den Gesamtweltcup, womit sie erneut polnische Langlauf-Geschichte schrieb. Mit ihrem Tour de Ski-Sieg 2010 legte sie die Grundlage für einen erneuten Triumph im Gesamtweltcup und kehrte von den Olympischen Spielen in Vancouver mit einem kompletten Medaillensatz zurück. Auch 2011 konnte sie den Erfolg bei der Tour de Ski und im Gesamtweltcup wiederholen und drei WM-Medaillen gewinnen.

Nachdem sie sich 2011/12 im Gesamtweltcup knapp Marit Bjørgen geschlagen geben musste, gewann sie 2013 zum vierten Mal die Tour de Ski und den Gesamtweltcup – bei der WM musste sie sich allerdings mit einmal Silber begnügen. Im olympischen Winter setzte sie nach ihrer Absage der Tour de Ski wegen der kurzfristigen Streckenänderungen alles auf die Olympischen Spiele: In der Vorbereitung musste sie dann einen herben Rückschlag hinnehmen, als sie sich drei Wochen vor dem Beginn des Großereignisses den Mittelfuß brach. Der Grund dafür sickerte erst Wochen nach ihrem Olympiasieg über 10 Kilometer klassisch durch, den sie sich trotz aller Schmerzen erkämpfte: Justyna hatte ihren 31. Geburtstag zu ausgiebig gefeiert und war dabei mit dem Fuß kräftig gegen ein Tischbein gestoßen.

Persönliches

Justyna Kowalczyk hat drei Geschwister: Bruder Tomasz und die Schwestern Wioletta und Ilona. Sie begann als Zehnjährige mit dem Langlauf, spielte aber auch Basketball und Handbyll und machte Leichtathletik. Sie hat ihre Ausbildung zur Sportlehrerin an der Universität in Katowitz bereits erfolgreich abgeschlossen, setzte ihr Studium jedoch weiter fort. Der Lieblingsweltcup der mehrfachen polnischen Sportlerin des Jahres ist Otepää – kein Wunder: Dort stand sie das erste Mal auf einem Weltcuppodium und feierte ihren ersten Sieg. Justyna kann zweimal im Jahr ihren Geburtstag feiern. Obwohl ihr wirklicher Geburtstag der 19. Januar ist, weisen alle ihre offiziellen Dokumente den 23. Januar als ihren Geburtstag aus. Kowalczyk liebt französische und russische Literatur: Bücher russischer Autoren liest sie grundsätzlich im Original. Sie ist der erste polnische Langlauf-Sportler, der eine olympische Medaille und den Gesamtweltcup gewonnen hat. Im Herbst 2014 beendete sie ihr Studium an der Sportakademie und darf nun den Doktortitel führen. Sie promovierte über das Thema „Bedeutung des Krafttrainings speziell im Langlauf“.