Portrait – Nikita Kriukov (RUS)

Nikita Kriukov © Hemmersbach/Nordic Focus

Steckbrief
Name: Nikita Kriukov
Geburtstag: 30. Mai 1985
Geburtsort: Dzerzhinskiy bei Moskau
Wohnort: Moskau
Größe: 184cm
Gewicht: 74kg
Spitzname: Niki
Club: Dynamo Moskau
Hobbies: Autos, Radfahren
Lieblingsmusik: Elektronische Musik, zum Beispiel „Scooter“
Ausbildung: Student der Fakultät für Bildungswissenschaften Moskau
Beruflicher Rang: Junior Leutnant der Miliz

Ungewöhnliches Experiment im Grundschulalter
Dass ein Grundschullehrer der Macher hinter den ganzen Erfolgen ist, ist sicher selten. Im Fall von Nikita Kriukov kann man es aber nicht anders ausdrücken: Als der Junge sieben Jahre alt war, überredete Sportlehrer Juri Kaminski den Schulleiter zu einem ungewöhnlichen Experiment: Statt zwei Stunden Sport die Woche unterrichtete er die Schüler aus zwei bis drei Jahrgängen fortan fünf Stunden pro Woche, um die Kinder sportlich fit zu machen. Er konzentrierte sich zunächst darauf, bei den Kindern eine große Ausdauer zu entwickeln, „um mindestens 15 Minuten laufen zu können“. Nach einem Jahr wurden Tests abgespult und die Kinder waren in Ausdauer und anderen physikalischen Eigenschaften weiter als Senioren.

Kaminski Vater der Erfolge
Unter der Leitung Kaminskis, der Kriukov bis zum Eintritt in die Nationalmannschaft der einzige Trainer Kriukovs war, entwickelte er sich immer mehr zu einem der besten Skilangläufer Russlands. Er begann sich auf den Sprint zu konzentrieren, besonders stark ist er in der klassischen Lauftechnik. Er begann überregional im Dezember 2004 mit ersten Einsätzen bei FIS-Rennen, ein Jahr später versuchte er sich erstmals bei nationalen Meisterschaften. Seine erste Weltcup-Chance erhielt der Moskauer im Klassiksprint von Kuusamo Ende November 2006, wo er allerdings noch knapp im Prolog die Segel streichen musste. Nach einem Vize-Titel bei den russischen Meisterschaften schaffte er bei weiteren Weltcupsprints noch zweimal den Sprung ins Viertelfinale. Ein Jahr später konnte der Russe in Kuusamo seinen ersten Finaleinzug feiern, wenige Wochen später wiederholte er diesen Erfolg in Canmore – ebenfalls in klassischer Technik. Zum Saisonende wurde er erstmals russischer Sprint-Meister.

Olympiasieger von Vancouver
Nach leichter Formschwäche fand Kriukov erst im Januar wieder zu seiner alten Form und realisierte Top10-Ergebnisse. Bei den Weltmeisterschaften in Liberec verpasste er mit seinem Partner Andrey Parfenov die angestrebte Medaille nur denkbar knapp. Besser lief es nach einer insgesamt guten Saison dann bei den Olympischen Spielen, wo er die Goldmedaille vor seinem Landsmann Alexander Panzhinski erringen konnte. Insgesamt beendete er die Saison als Sechster der Sprintwertung. Während der Olympischen Winterspiele war er zudem zum „Botschafter der Olympischen Spiele in Sotschi 2014“ ernannt worden.

Sporadische Einsätze und WM-Bronze
Im nächsten Winter wurde Nikita trotz seiner Erfolge nicht in allen Sprints eingesetzt. Da er Tour de Ski und Weltcupfinale ausließ, hatte er im Laufe des Winters viele Pausen, die er mit gelegentlichen Rennen in Continentalcups ausfüllte. Im Weltcup wurde er nicht für den Sprint von Drammen nominiert und auch beim WM-Sprint bekamen die Kollegen den Vorzug. Allerdings konnte er im Teamsprint zusammen mit Alexander Panzhinskiy die Bronzemedaille gewinnen.