Langlauf Weltcup: Klæbo gewinnt Tour de Ski – Moch wird Achter

Johannes Hoesflot Klaebo (NOR) © Modica/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo heißt wie erwartet der Sieger der Tour de Ski, bei der er sechs der sieben Etappen gewann. Heute holte sich Simen Hegstad Krüger den Tagessieg an der Alpe Cermis, Friedrich Moch kam als Fünfter ins Ziel und wurde Gesamt-Achter.

Norweger kontrollieren Schlussanstieg

Sjur Roethe (NOR) © Barbieri/NordicFocus

Wie bei den Damen tat sich auf den ersten Kilometern der Schlussetappe nicht viel. Sindre Bjørnestad Skar ersprintete sich noch einmal 15 Punkte beim Bonussprint, danach übernahm Andrew Musgrave auf dem schmalen Weg zur Alpe Cermis die Führung. Zu Beginn des Anstiegs übernahmen bei einsetzendem Regen aber erwartungsgemäß die Norweger das Kommando. Sjur Røthe übernahm die Führungsposition vor seinen Teamkollegen, als es steiler wurde merkte er im 26,5%-Anstieg aber schnell, dass er sich übernommen. Auch Johannes Høsflot Klæbo sah zeitweise so aus als würde er einbrechen wie Frida Karlsson.

Zweiter Final Climb Erfolg für Krüger

Simen Hegstad Krueger (NOR) © Modica/NordicFocus

Nun war die Zeit für Simen Hegstad Krüger gekommen: Während weiter hinten Klaebo sich schwer tat und zurückfiel und Friedrich Moch und Jules Lapierre an ihm vorbei gingen, bekam vorne auch Sjur Røthe Probleme. Krüger ging an die Spitze mit Hans Christer Holund an den Fersen und ließen den Teamkollegen stehen. Dahinter folgten Tønseth, Moch und Lapierre. Kurz darauf konnte auch Holund Krüger nicht mehr folgen und warf einen Blick über die Schulter, wo Tønseth inzwischen hinter Moch, Lapierre und Klaebo zurückgefallen war. „Jawoll, Frie, starkes Ding, weiter! Den Røthe kriegst du noch!“, spornte Peter Schlickenrieder seinen Schützling an. Klaebo hatte sich inzwischen erholt und lief im Bereich mit 28 Steigungsprozenten an Røthe heran. Vorn war Simen Hegstad Krüger nicht mehr einzuholen und jubelte über seinen zweiten Sieg auf der Alpe Cermis nach 2020. Holund kam knapp fünf Sekunden nach ihm ins Ziel und Jules Lapierre jubelte über seinen ersten Podestplatz im Weltcup, 25 Sekunden hinter Krüger, nachdem er im flacheren Teilstück an Friedrich Moch vorbeigegangen war und auch noch Røthe einholte. Der junge Allgäuer kam nach einem dritten Rang bei seiner Premiere 2022 diesmal als sehr guter Fünfter ins Ziel. Johannes Høsflot Klæbo gelang es in der flacheren Passage, noch Hugo Lapalus im Kampf um Rang sechs hinter sich zu lassen. Federico Pellegrino kämpfte sich als starker Achter ins Ziel vor dem Andorraner Ireneu Esteve Altimiras, Clement Parisse und Dominik Bury aus Polen.

Klaebo dominiert Tour de Ski 2022/23 – Moch Achter

Friedrich Moch (GER), Johannes Hoesflot Klaebo (NOR), (l-r) © Barbieri/NordicFocus

Johannes Høsflot Klæbo entschied erwartungsgemäß die Tour de Ski für sich. Wenn er sich im Laufe des Anstiegs nicht wieder gefangen hätte, hätte es durchaus noch eng werden können, wenn er richtig eingebrochen wäre. So lief er seinen dritten Gesamtsieg mit knapp einer Minute Vorsprung nach Hause. Simen Hegstad Krüger arbeitete sich von fünf auf zwei nach vorne vor Hans Christer Holund, der vor der Schlussetappe Sechster war. Federico Pellegrino kann als Gesamt-Vierter mehr als zufrieden sein. Damit landete er vor Pål Golberg, der als 18. im heutigen Massenstart völlig einbrach. Calle Halfvarsson rettete trotz Rang 22 noch sieben Zehntelsekunden im Kampf um Platz sechs vor Sjur Røthe. Friedrich Moch verbesserte sich mit seinem fünften Rang noch von elf auf Platz acht in der Gesamtwertung. „Es war heute wieder ein ganz schwerer Wettkampf. Ich hatte es nicht ganz so schwer in Erinnerung vom letzten Jahr. Es ging ziemlich schnell los unten rein und dann war es ein ganz schöner Kampf bis oben. Ich bin sehr froh, dass ich es dann als Fünfter ins Ziel bringen konnte. Ich denke, die ganze Tour lief sehr gut. Ich bin jetzt Achter am Ende und kann damit sehr zufrieden sin. ich hätte nicht gedacht, dass ich soweit vorne landen kann“, freute sich der 22-Jährige. Beim ZDF sagte er: „Ich bin gut in die Tour gestartet und konnte auch im Sprint Punkte sammeln und ich glaube, dass ich diesmal noch auf einem höheren Level bin als letztes Jahr. Deswegen bin ich froh, dass ich es in die Top10 geschafft habe. Damit bin ich sehr zufrieden.“ Und auch Teamchef Schlickenrieder fand wieder nur lobende Worte: „Friedrich Moch hat wieder ein tolles Rennen hier abgeliefert, er hat gefightet bis zum Schluss mit einem tollen Gesamtrang Top8. Das ist ein deutlicher Sprung noch mal im Vergleich zum letzten Jahr. Er zeigt sein Potential für die Zukunft auf und deswegen freuen wir uns auf alles, was da noch kommt.“ 

Jonas Dobler zieht selbstkritisches Tour-Fazit

Jonas Dobler (GER) © Modica/NordicFocus

Jonas Dobler kam heute als 20. über die Linie, was insgesamt Rang 36 bedeutete. „Alpe Cermis ist immer ein cooles Rennen, Tour de France Feeling, das macht immer Spaß. Das ist aber auch immer richtig hart. Ich habe geschaut, dass ich mit meiner relativ schlechten Startposition einigermaßen gut in den Berg reinkomme und dann am Berg ist es dann halt kurz und schmerzvoll und das war es heute auch wieder. Aber mit dem 20. bin ich zum Abschluss im Massenstart zufrieden“, meinte Jonas Dobler, der selbstkritisch auf die Tour de Ski zurückblickt: „Es war eine sehr wechselhafte Tour von mir insgesamt. Ich hatte einzelne solide Rennen, mit denen ich zufrieden war und auch der Abschluss heute war ein zufriedenstellendes Ergebnis. Dass ich 20. werde ist eine gute Leistung, keine sehr gute. Aber das Problem dieser Tour war, dass ich die soliden Leistungen wie jetzt heute einfach nur sehr wechselhaft angeboten habe und viel zu viele schlechte Rennen in dieser Tour waren wie auch gestern. Ich weiß nicht genau warum, da ist einfach nichts gegangen. Das darf man sich bei so einer Tour natürlich nicht erlauben, dass so viele schlechte Rennen drin sind, darum war es auch keine gute Tour von mir. Ich muss diese einzelnen guten Rennen mitnehmen und schauen, dass es in dem Sinne weitergeht.“ Peter Schlickenrieder sagte dazu: „Auch Jonas Dobler hat einen versöhnlichen Abschluss gefunden mit seinem 20. Platz heute und zeigt damit, dass er grundsätzlich leistungsfähig ist, nachdem es gestern nicht so lief wie gewünscht.“

Pralong bester Schweizer

Candide Pralong (SUI) © Barbieri/NordicFocus

Gleich zwei Eidgenossen konnten sich heute im Final Climb unter den besten 20 platzieren. Candide Pralong hielt Anschluss an die große Gruppe, die innerhalb von 20 Sekunden die Plätze acht bis 17 belegten. Durch seinen 17. Platz verbesserte er sich in der Gesamtwertung von 34 auf 29. Zwei Positionen dahinter, aber 25 Sekunden später, belegte Roman Furger Rang 19 an der Alpe Cermis und den 38. Platz insgesamt. Beda Klee überquerte als 30. die Linie, was Rang 34. bedeutete. Cyril Fähndrich tat sich wie seine Schwester schwer und kämpfte sich als 49. ins Ziel, insgesamt beendete er seine erste Tour de Ski als 42.

=> Ergebnis Final Climb Herren
=> Endstand Tour de Ski

Tour de Ski zum Nachlesen

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